Thymian - Thymiantee
Thymian (Thymus vulgaris) kann festsitzenden Schleim lösen, der sich bei Husten und Schnupfen in den Atemwegen festgesetzt hat.

Der Thymian ist bei uns hauptsächlich als Gewürz bekannt. Er hat jedoch auch Heilkräfte. So besagt ein alter Spruch "Der nächste Schnupfen kommt bestimmt, doch nicht zu dem, der Thymian nimmt". Tatsächlich ist der Thymian auch heutzutage noch in Husten- und Erkältungstees zu finden.
Gewürz und Heilpflanze aus dem Mittelmeerraum
Die Heilpflanze kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist aber inzwischen auch bei uns heimisch. Mönche brachten ihn dereinst zu uns nach Europa.
Die strauchartige Pflanze hat schmale, am Rand eingerollte Blätter, die kurze Stiele besitzen und spitz zulaufen.
Bereits im Altertum war der Thymian beliebt, da er einen aromatischen Geruch und eine keimtötende Wirkung hat. Aus diesen Gründen benutzten ihn die alten Ägypter zur Einbalsamierung ihrer Toten.
Früher in Klostergärten angebaut
Die Heilpflanze wurde früher von Mönchen in Klostergärten angebaut. Man sollte jedoch wissen, dass der wild wachsende Thymian dem im Garten wachsenden in seiner Heilwirkung überlegen ist.
Der Thymian ist eine wichtige Heilpflanze zur Behandlung von Husten, Bronchitis und Asthma. Auch bei Infekten der Nieren und Blase zeigt Thymian große Wirkung. Zum Gurgeln verwendet, lindert er Halsschmerzen, die durch Kehlkopf- und Mandelentzündungen entstehen.
Er wirkt besonders auf den Magen und die Verdauung ein, man nimmt ihn deshalb auch oft als Gewürz bei fetten Braten. Er hilft bei Husten, hat eine schleim- und krampflösende Wirkung.
Äußerlich angewendet wirkt der Thymian, in Form eines Bades, vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten, als Inhalation gegen Husten, Schnupfen und bei Stirnhöhlenkatarrhen.
Geschichtliches und Sagen um den Thymian
In alten Kräuterbüchern heißt es über den Thymian:
"er treibt die Schleime aus dem Körper und stärkt Brust und Lungen... macht auch guten Atem und beseitigt das Keuchen"Um die antiseptische Wirkung des Thymians wussten schon die alten Ägypter, sie verwendeten ihn zu Mumifizierungszwecken.
Mutig und stark dank Thymian
Sowohl die Griechen als auch die Römer opferten ihren Göttern Thymian. Die getrockneten Zweige dienten als Räucherstäbchen und sollten den Menschen Mut und Kraft verleihen. Dabei ging es vor allem um körperliche Kraft. Deshalb badeten römische Legionäre, bevor sie in die Schlacht zogen, in einem Thymianbad.
Nach der Schlacht, wenn die Verletzungen verarztet werden mussten, kam der Thymian ebenfalls zum Einsatz, jetzt aufgrund seiner keimtötenden Wirkung, die in den Ölen des Thymians steckt. Bakterien, Viren und Pilze werden von ihnen abgetötet. Die gleiche Wirkung machte man sich auch im Bettstroh von Wöchnerinnen nutzbar, denn in Zeiten, in denen viele Mütter und Kinder nach der Geburt starben, war ein solches Mittel Gold wert.
Thymian als Zeichen der Liebe
In der Provence gab es da den besonderen Brauch, dass ein junger Mann seiner Angebeteten einen kleinen Strauß aus einigen Thymianzweigen an die Tür hing und ihr damit seine Liebe offenbarte.
Ungefähr so also, als wenn man bei uns eine Rose verschenkt...
Der Name des Thymians entstammt dem Griechischen: "thymos" bedeutet so viel wie "Mut, Stärke und Tapferkeit".
Diese drei Worte zeigen einige Wirkungen des Thymian auf unsere Psyche: Die im Thymian enthaltenen ätherischen Öle sind beruhigend UND ermutigend gleichzeitig.
Heilkraut gegen Husten
Hildegard von Bingen erwähnte den Thymian als Mittel gegen Atemnot, Asthma und Keuchhusten.
Tatsächlich ist der Thymian, wie man heute weiß, stark antibakteriell und hilft bei Verdauungsproblemen. Besonders praktisch ist es da also, dass der Thymian ein beliebtes Gewürz ist und so neben seinem wunderbaren Geschmack gleichzeitig seine heilende Wirkung zeigt.
In der Antike wurde der Thymian zusammen mit Rosen der Aphrodite geopfert.
Der Thymian ist ein so genanntes Johanniskraut, ein Kraut also, das man bis zur Sommersonnenwende gepflückt hat und dann als Opfergabe in das Sonnwendfeuer warf.
Beschützer der Schwangeren
Bei den alten Germanen widmete man den Thymian der Freya, er sollte schwangere Frauen beschützen. So füllte man zum Beispiel Kissen mit Thymian und gab diese zu gebärenden Frauen in das Bett. So sollte die Frau bei der Geburt beschützt sein, als auch die Geburt erleichtert werden.
Daraus entwickelte sich wohl auch die Anwendung bei einer schmerzhaften Menstruation oder leider auch als abtreibendes Mittel. Diese abtreibende Wirkung brachte dem Thymian wohl auch den Namen Hexenkraut ein.
Etwas anders sah es die Kirche: Sie sah im Thymian ein schützendes Kraut, was zum Namen Marienkraut führte, ein Kraut, das die Frauen schützte.

Thymian
Über den Thymian
Der Thymian ist ein Angehöriger der Familie der Lippenblütengewächse. Er ist ein Zwergstrauch, der bis zu 50 cm groß werden kann. Er hat verholzte und verzweigte Stängel.
Die Blätter des Thymians sind länglich rundlich, an ihrer Unterseite sind sie weiß und filzig, an ihrer Oberseite jedoch glatt.
Der Thymian trägt seine Blüten zwischen April bis September. Die Blüten sind blau, violett bis hin zu einem hellen Rot. Die Blüten sind zu kleinen Büscheln zusammengefasst.
Der Thymian hat einen sehr typischen, starken und aromatischen Duft.
Die Lieblingsplätze des Thymians sind sonnige Plätze mit trockenen Böden.
Überlieferte Anwendungsgebiete des Thymians
Früher setzte man den Thymian zum Beispiel bei Warzen, Blasenentzündungen, chronischer Gastritis, Asthma, Verdauungsbeschwerden, Rachenentzündung und bei Akne ein.
Hauptwirkung des Thymians
Thymian ist beruhigend, entwässernd, fiebersenkend und macht fettes Essen bekömmlicher. Er fördert die Verdauung.
Verstauchungen, gegen Würmer, Keuchhusten, Quetschungen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, nervöse Magen- und Herzbeschwerden, rheumatischen Beschwerden, Bronchitis, Magen-Darm-Beschwerden, Mundgeruch, Krampfhusten
Wirkung und Anwendung von Thymian
- Asthma
- Atemwegserkrankungen
- Blasen- und Nierenbeschwerden
- Blaseninfekte
- Bronchitis
- desinfizierend
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Erkältungskrankheiten
- grippale Infekte
- Husten
- Infektionen des Nieren- und Blasenapparates
- Kehlkopfkatarrh
- Keuch- und Krampfhusten
- krampflösend
- Lungenbeschwerden
- Magen- und Verdauungsbeschwerden
- Magen-Darm-Beschwerden
- rheumatische Beschwerden
- Verdauungsstörungen
- Wurmmittel
Übersicht
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl (u. a. Thymol), Bitterstoff, Gerbstoff, Harz, Saponin, Pentosane, Zink, Cumarine, Beta-Sitosterol, Salicylate, Bitterstoffe, Harze, Flavonoide
Volksnamen
Demut, Echter Thymian, Gartenthymian, Immenkraut, Römischer Quendel, Welscher Quendel, Zimis, Bienenkraut, Duftholz, Feldkümmel, Feldthymian, Gundelkraut, Hustenkraut, Immenkraut, Küchenpolich, Liebfrauenbettstroh, Marienbettstroh, Rainkümmel
Anwendungsbeispiele und alte Rezepte rund um den Thymian
Sie brauchen dazu 1 Teelöffel Thymiankraut, das Sie zusammen mit 150 ml heißem Wasser abgedeckt 5 Minuten stehen lassen, dann absieben. 3 Tassen pro Tag möglichst heiß trinken.
Eine Tasse des Tees, morgens getrunken, spendet Kraft und erwärmt.
Ein solcher Tee kann auch zur Inhalation, zum Beispiel bei einer Nasennebenhöhlenentzündung oder Erkältungen verwendet werden. Der Tee kann außerdem als Gurgelmittel gegen Mundgeruch oder Entzündungen im Mundbereich Verwendung finden.
Auflagen, die mit diesem Tee getränkt werden, reinigen Wunden und lassen sie besser abheilen.
Wenn Sie ständig kalte Füße haben, kann ein wärmendes Thymianfußbad helfen.
Ein stark durchblutungsförderndes Vollbad mit Thymian hilft bei Rheuma oder Gicht, ebenso bei Gelenkschmerzen. Die Heilpflanze hilft gleichzeitig aber auch gegen Krämpfe und Erschöpfung, ebenso in stressigen Zeiten.
Sie brauchen dazu
30 g Thymiankraut, das Sie in einen halben Liter heißes Wasser geben, eine viertel Stunde stehen lassen, dann absieben. Dann die Flüssigkeit zum Badewasser geben.
Soll das Bad die Durchblutung fördern, verwenden Sie 80 g Thymiankraut auf einem Liter Wasser.
Nehmen Sie dazu eine Handvoll Thymianblätter oder Thymiankraut.
Übergießen Sie den Thymian mit einem Liter kochendem Wasser, abgedeckt für ungefähr 20 Minuten ziehen lassen und dann absieben. Geben Sie diesen Tee Ihrem Badewasser zu, in dem Sie dann eine viertel Stunde baden und die Dämpfe inhalieren.
Kochen Sie Thymian in Weißwein und Gerstenschmalz, lassen Sie die Masse eine viertel Stunde stehen, und legen Sie sie als Packung oder Umschlag auf die Hüfte auf.
200 ml Alkohol (45%)
1 Esslöffel Weidenrinde
1 Teelöffel Beinwellwurzel
1 Teelöffel Thymian
1 Teelöffel Rosmarin
Alle Zutaten zusammen zehn Tage ziehen lassen. Danach abfiltern und die unreine Haut damit zweimal pro Tag bestreichen.
Thymiantee gegen Husten
Sie brauchen dazu
1 EL Thymiankraut
1 Tasses heißes Wasser
Honig zum Süßen
Das Kraut zerkleinern und in das Wasser geben, 10 Minuten zeiehen lassen, dann absieben.
3 x täglich 1 Tasse schluckweise trinken. Bei Husten den Tee nach Belieben mit Honig süßen.
Bei unreiner Haut kann der Tee auch auf die betroffenen Stellen aufgetregen werden.
Teemischung aus gleichen Teilen Kamille, Thymian und Quendel.
Alle Zutaten mit kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen.
Danach absieben. Abends 1 Tasse trinken.
Sie brauchen dazu
Einen Bund frischen Thymian
Eine Flasche trockenen Weißwein
Einen Liter Mineralwasser
Reinigen Sie den Thymian und geben Sie ihn in ein ausreichend großes Gefäß. Geben Sie dann den Wein dazu. Dies sollte dann im Kühlschrank eine Stunde ziehen, dann gibt man das Mineralwasser dazu. Gekühlt servieren.
Sie brauchen dazu 1 Teelöffel Thymianblätter, die Sie in 1/4 Liter kochendes Wasser geben, dann 5 Minuten ziehen lassen, danach absieben.
Günstigerweise sollte man den Tee möglichst heiß trinken und mit etwas Honig süßen.
Dieser Tee Hilft außerdem auch gegen festsitzenden Schleim.
Sie brauchen dazu
Je 2 Teelöffel Thymian, Salbei und Rosmarin, alles in getrockneter Form. Dazu noch
1 Esslöffel getrockneter Brennnesselblätter, 6 Tr ätherisches Lavendelöl und 6 Tr Eukalyptusöl, schließlich noch 70 ml Apfelessig.
Die Heilkräuter vermischen und zusammen mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. Dann abkühlen lassen, absieben und den Essig beigeben. Geben Sie dann auch die Öle hinzu und mischen Sie alles gut miteinander.
Massieren Sie nach der Haarwäsche die Kopfhaut reichlich damit ein. Die Mischung sollte in 4 Wochen verbraucht werden.
Tipps zum Ernten und Sammeln von Thymian
Der Thymian wird kurz vor, während und kurz nach der Blüte geerntet und in kleinen Büscheln getrocknet. Das Trocknen erfolgt an einem luftigen warmen Platz.
Wenn das Sammelgut richtig trocken ist, lässt es sich leicht von den Stängeln abstreifen. Danach in einer Dose aufbewahren.
Thymian selbst anpflanzen
Der aus Süd- und Mitteleuropa stammende Lippenblütler entwickelt sein bestes Aroma an sonnigen Standorten und er liebt magere, durchlässige Erdböden. Eine Düngung ist nicht nötig, leichter Düngung mit Algenkalk genügt. In rauen Gegenden vor starkem Frost schützen.
Aussaat / Vermehrung:Direktsaat im Frühling. Für die Vermehrung schneidet man vor Blühbeginn fingerlange Triebe ab. Die unteren Blätter entfernen und in einen Topf mitsamt Anzuchterde stecken. Die Stecklinge gleichmäßig feucht halten, bis sie sich bewurzelt haben, dann auspflanzen.
ErnteIm Mai/Juni ist das Aroma äußerst stark. Eine 2. Ernte ist im August möglich. Beste Tageszeit dafür ist mittags. Die Spitzen der Triebe werden im Ganzen vorgetrocknet und erst bei der Verarbeitung zerkleinert.
Mehr zum Thymian im Garten und in der Küche finden Sie hierFrauenkräuter - Thymian lindert Menstruationsbeschwerden und löst Krämpfe
Neben dem sowieso schon ziemlich großen Wirkungsspektrum des Thymians gibt es natürlich auch noch einige Anwendungsgebiete, die speziell für Frauen interessant sind.
Thymian löst Krämpfe, zum Beispiel während der Menstruation.Thymian lindert Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden, in ihm sind östrogenartige Wirkstoffe enthalten.
Er fördert die Menstruation und sollte deshalb auch nicht in der Schwangerschaft verwendet werden.
Ein menstruationsfördernder Tee:Nehmen Sie zu gleichen Teilen
Thymiankraut
Beifußkraut
Weinrautenkraut
und vermischen Sie alles gut miteinander.
Nehmen Sie davon einen Esslöffel und geben Sie ihn in heißes Wasser. Dann eine viertel Stunde ziehen lassen und absieben. Dreimal pro Tag eine Tasse davon trinken.
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
Durch Langzeitanwendung thymolhaltiger Mundwässer kann es unter Umständen zu einer Beeinflussung der Schilddrüsenfunktion kommen.
In der Schwangerschaft oder Stillzeit nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.
Wenn Sie Hautverletzungen haben, sollten Sie auf Thymianbäder verzichten. Auch bei Entzündungen, bei Fieber oder einem hohen Blutdruck, sowie bei Herzbeschwerden sollten Sie darauf verzichten.
Es kann zudem zu allergischen Reaktionen kommen.

Thymian
Ähnliche Themen:
Ähnliche Themen:

- Gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler
- Herkunftsgebiet: kommt aus dem Mittelmeerraum
- Die Pflanze findet sich an trockenen Abhängen und auf Heiden
- Pflanzenbeschreibung: bis zu 30 cm groß, niederliegender buschartiger Wuchs, gehört zu den immergrünen Pflanzen, ist also auch im Winter grün
- die Blätter sind sehr klein, elliptisch, Unterseite grau gefilzt, mit feinen Härchen
- blass lila kleine Lippenblüten, stehen in Ähren
- Verströmen einen lieblichen aromatischen, herben Duft
- Der Wuchsort ist in der Sonne auf lockeren, kalkhaltigen, lieber trockenen Erdböden
- Die Heilpflanze im Garten: gering gießen, übersteht Frost, mag jedoch keine Nässe im Winter
- Verwendungsmöglichkeiten: die Triebspitzen und Blätter, in frischer Form oder im getrockneten Zustand, sind appetitanregend und verdauungsfördernd
- Das Kraut vor dem Aufblühen trocknen, somit wird das Aroma häufig
intensiver
- Gehört in die Kräutermischung "Herbes de Provence"
- Als Gewürz für Gemüse und Fleisch-, für Salate und in Süßem
- Die Blüten eignen sich zur Verschönerung von Speisen
- Ein Tee löst Verkrampfungen und wirkt desinfizierend, er unterstützt bei Verdauungsproblemen und bei Husten, bessert Bronchitis, hilft bei Keuchhusten und Katarrhen der Atemwege, wirkt antiseptisch