Die Speisezwiebel teilt sich ebenfalls in die gelben, roten und weißschaligen Sorten, wobei die gelbschaligen den höchsten Anteil an Querzetin, einem potenten Antioxidans, aufweisen.
Die Zwiebel blüht von Juni bis Juli und ist eine ausdauernde Pflanze. Zwiebeln kann man von Juni bis September ernten.
Normalerweise lässt man sie auf dem Feld (oder Beet) vortrocknen, anschließend werden sie trocken und frostfrei eingelagert.
Der Name der Zwiebel leitet sich vom lateinischen Wort „cepula“ ab, was so viel wie „Köpfchen“ bedeutet. Das bezieht sich auf die kugelige Form der Zwiebel.
Heilkraft der Zwiebel
Schon im Altertum waren die Heilkräfte der Zwiebel bekannt: Die Menschen in Mesopotamien, die alten Inder und die alten Griechen und Römer verwendeten die Zwiebel als Gewürz- und Heilpflanze.
In der Naturheilkunde verwendet man die Zwiebel bei Atemwegserkrankungen, besonders gegen Husten und Schnupfen. Die Zwiebel wirkt aber auch im Verdauungsapparat: Zwiebel lindert Magen- und Darmbeschwerden.
Äußerlich aufgetragen hilft Zwiebel gegen Insektenstiche.
Die Zwiebel ist seit tausenden Jahren bekannt für ihre Heilwirkung bei zahllosen Erkrankungen. Und tatsächlich hat auch die moderne Wissenschaft bewiesen, dass sie eine antibakterielle Wirkung hat, dass sie Infektionen vorbeugt und dass sie Entzündungen hemmt. Sie kann aber noch mehr: Der Blutfettspiegel und der Blutdruck wird gesenkt, das körpereigene Immunsystem und der Kreislauf wird gestärkt, sogar das Herz wird positiv beeinflusst.
Allerdings hat die ganze Sache einen kleinen Haken: Je roher die Zwiebel gegessen wird, desto gesünder ist sie. Und wer isst schon gerne rohe Zwiebeln...
Wenn Sie Zwiebel schneiden, so sollten Sie sie nicht allzu lange liegen lassen, da sich bereits allein durch das Schälen und dann durch das Liegen einige Inhaltsstoffe in der Luft verflüchtigen. Deshalb immer möglichst kurz vor der Verarbeitung schneiden und schälen.
Die Zwiebel ist für Gesundheit sehr wertvoll. In der Zwiebel sind Inhaltsstoffe enthalten, die dem Knoblauch ähnlich sind, allerdings nicht so hoch konzentriert. Diese beugen altersbedingten Gefäßkrankheiten und auch einigen Tumorleiden vor. Der Saft der Zwiebel wirkt antimikrobiell und wird oft zur äußerlichen Behandlung von Mückenstichen oder Blutergüssen empfohlen. Zwiebelsaft oder Sirup wirkt bei Husten und Bronchitis.
In Tierversuchen stellte man fest, dass die Zwiebel Osteoporose vorbeugen kann. Ob das auch auf den Menschen zutrifft, ist allerdings noch nicht belegt.
Die in der Zwiebel enthaltenen ätherischen Öle (oder eigentlich Stoffe, die wiederum darin enthalten sind) haben eine schleimhautreizende Eigenschaft, man bemerkt es ja beim Schneiden der Zwiebel, wenn sich Tränen in den Augen bilden.
Aber selbst das hat einen positiven Aspekt: So werden Bakterien ausgeschwemmt.
Diese ätherischen Öle der Zwiebel sorgen auch im Magen dafür, dass die dortigen Schleimhäute gesund bleiben und ihre Widerstandsfähigkeit nicht verlieren.
Falls man unter Schnupfen leidet und die Nase zu ist, so hilft es, eine Zwiebel klein zu schneiden und die Dämpfe einzuatmen. Das brennt zwar recht ordentlich in den Augen, aber die Nase wird frei und Krankheitserreger werden bekämpft.
Überhaupt ist die Zwiebel reich an Inhaltsstoffen, wie etwa Lauchöle und Senföle, sie enthält verschiedenste Schwefelverbindungen, sie enthält Eiweißstoffe und auch Flavonoide.
Zudem findet man größere Mengen an Folsäure, an Eisen und an Vitamin C.
Zur therapeutischen Anwendung wird die Zwiebel üblicherweise roh und zerkleinert verwendet. Gekocht verliert sie einen Teil ihrer Wirkungskraft.
Obwohl die Zwiebel also ein gesundes Nahrungsmittel ist, sollte man wissen, dass sie in zu großen Mengen auf den Magen schlagen kann. Bei längerer Anwendung wird dazu empfohlen, maximal 100 g pro Tag zu verwenden.
Die Kommission E (1) nennt eine Anwendungsmöglichkeit von Zwiebel gegen Appetitlosigkeit oder auch vorbeugend gegen eine Arteriosklerose.
Sagenhaftes und Geschichten um die Zwiebel
Viele Kinder kennen den Zwiebelsaft als Geheimtinte: Man schreibe mit dem Zwiebelsaft auf ein Stück Papier, und nach dem Trocknen der „Zwiebel-Tinte" ist alles unsichtbar. Erst durch das Erwärmen des Papiers wird das Geschriebene sichtbar.
Angeblich wächst die Zwiebel besonders gut, wenn man sie bei abnehmendem Mond sät, noch besser, wenn man zornig ist. Und so richtig groß werden die Zwiebeln, wenn man sie zu Frühlingsanfang, am 21. März, oder an Maria Himmelfahrt, am 15. August, sät. (Alle Angaben ohne Gewähr...)
Die Zwiebel soll gegen das Böse helfen, ähnlich dem Knoblauch. So kann man z. B. an die Eingangstür einen Kranz aus Zwiebeln anbringen, der dann vor allerlei Unbill schützen soll.
Nach einer Legende wuchs an der Stelle, an der der Teufel nach seiner Vertreibung aus dem Paradies seinen linken Fuß aufsetzte, der Knoblauch, aus dem rechten Fußstapfen entsprang die Zwiebel.
Man sagt ja, die Zwiebel passe zu allem, außer vielleicht zu einem süßen Grießbrei.
Tatsächlich war die Zwiebel schon im Altertum ein gern verwendetes Gemüse, ja sogar als Aphrodisiakum wurde die Zwiebel angesehen. Wer jetzt aber meint, er müsse jede Woche einen Sack Zwiebeln essen, damit er gesund und potent wird, wird wohl einsam enden.
Auch heute noch ist die Zwiebel, wie das Salz und der Pfeffer, das am meisten verwendete Gewürz in der Küche. Man mag kaum mehr darauf verzichten, man kann die Zwiebel auch kaum ersetzten, aber wieso auch: sie ist gesund, sie wächst inzwischen überall auf der Welt, sie ist günstig und außerdem ist sie sehr gesund. Die Geschichte mir der luststeigernden Wirkung hat sich jedoch zerschlagen, wie man inzwischen herausgefunden hat. Naja, man kann nicht alles haben...
Laut Geschichte soll der Scheich Nefzawi empfohlen haben, Zwiebeln und andere aphrodisierende Gewürze in Öl zuzubereiten und dies zu sich zu nehmen, bevor man seinen Harem besuchte. Idealerweise sollte man außerdem ein oder mehrere Eigelb dazu geben, das steigere die Wirkung. Und noch besser sei es, dies kurmäßig über Tage durchzuführen: "Der Erfolg werde nicht ausbleiben ".
Also mal vorweg: gebracht hat das alles wohl nichts, außer dass man sich vielleicht das Verdauungssystem ruiniert hat und, statt die Nacht bei den Damen zu verbringen, wegen der Blähungen und anderen unappetitlichen Folgen die Nacht eher auf dem Klo verbrachte. Aber der Scheich war wohl so davon überzeugt, dass er auch schrieb: "... Dass das Glied eines Abou el Heiloukh 30 Tage lang ununterbrochen steif blieb, weil er regelmäßig Zwiebeln gegessen habe." Naja, das war wohl nix, würde ich sagen. Außerdem, ohne näher darauf eingehen zu wollen, dürfte das ziemliche Schmerzen verursachen. Aber egal, jeder wie er mag!
Die Zwiebel war ursprünglich nicht bei uns heimisch, wohl aber bei den alten Ägyptern und Persern. Die setzten auf die gesundmachenden und kräftigenden Eigenschaften der Zwiebel. So gaben zum Beispiel die ägyptischen Pyramidenbauer ihren Bauarbeitern regelmäßig Zwiebeln, da die Inhaltsstoffe darin Erkrankungen fern hielten.
Die Zwiebel entstammt wahrscheinlich aus asiatischen Gegenden, Genaues weiß man aber kaum. Teils wird sogar Ägypten als Ursprungsland angegeben. In Ägypten galt die Zwiebel teils sogar als Heiligtum, man verwendete sie als Opfergabe oder auch auf dem Weg der Toten ins Jenseits.
Die Zwiebel verbreitete sich dann später über die Handelsrouten in die damalige bekannte Welt, nur nach Nord-Europa schaffte sie es nicht so einfach. Wohl aber nach Indien, Griechenland oder ins alte Rom. Es wurden sogar Gesetze erlassen, die regelten, wie viele Zwiebeln die Armen vom Staat bekommen mussten, damit sie satt und gesund blieben.
Generell liebten die alten Griechen und Römer die Zwiebeln.
Im alten Griechenland wurde sie dem Apollo geopfert, im alten Rom waren sie bei den Soldaten beliebt, um die Kampfeslust zu steigern. Beiden Völkern gemein war aber auch wieder Hoffnung auf die vermeintlich aphrodisierende Wirkung der Zwiebeln.
Dazu gibt es auch eine schöne Geschichte, genauer eine Komödie des Dichters Aristophanes: "Die Weibervolksversammlung":
Die Frauen der Stadt Athens hatten keine Lust mehr auf die ewigen Kriege ihrer Männer, deshalb rissen sie die Macht an sich. Sie führten eine Art kommunistisches System ein, in dem alles Jedem gehörte. Als ein junger ansehnlicher Mann an einer Gruppe alter und hässlicher Frauen vorbeiging, forderten diese ihr Recht, in diesem Fall das Recht auf den jungen Mann. Der junge Kerl war natürlich entsetzt von dieser Forderung, so dass bei ihm erst einmal nichts "ging". Darauf hin sollen die Frauen ihn mit einer Schüssel Zwiebeln gefüttert haben, weil sie wohl dachten, das würde seine "Unfähigkeit" vertreiben. Der Arme ...
Zu uns nach Nordeuropa gelangte die Zwiebel im frühen Mittelalter - durch das Dekret "Capitulare de villis" befahl Karl der Große in seiner Landgüterverordnung den Anbau der Zwiebel, aufdass seine Untertanen immer genug zu essen hatten und dass sie an die wichtigsten Heilpflanzen heran kamen, um ihre Krankheiten zu behandeln.
Im 16. Legte Jahrhundert begann man in Holland große Plantagen mit Zwiebeln anzulegen, und hier begann man auch mit der Züchtung verschiedener Sorten.
Hieronymus Bock schrieb 1551: "... etliche brauchen sie (die Zwiebel) zur Wollust, die anderen als Arzney."
Da eine Zwiebel bis zu 90% aus Wasser besteht, hat sie kaum Kalorien in sich: 100 g Zwiebeln haben einen Brennwert von nur 28 Kalorien. Außerdem findet man in den Zwiebeln bedeutende Mengen an Folsäure, Vitamin C sowie Eisen.
Die Wirkstoffe der Zwiebel, besonders das ätherische Öl namens Allicin, hilft vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten, sie senken die Cholesterinwerte im Blut, außerdem hemmen sie die Blutgerinnung, was einer Verstopfung der Gefäße vorbeugt.
Das Allicin ist außerdem ein bekanntes natürliches Antibiotikum, welches Krankheitskeime abtötet. Damit dieses Allicin aber richtig gut wirken kann, muss man die Zwiebel roh essen!
Das Allicin ist im Übrigen in vielen anderen Pflanzen dieser Familie zu finden, so zum Beispiel auch in Schalotten, Schnittlauch und Knoblauch, als auch im allseits bekannten Bärlauch.
Wirkung und Anwendung der Zwiebel
- altersbedingte Gefäßkrankheiten - vorbeugend
- altersbedingte Tumorleiden - vorbeugend
- antibakteriell
- antimikrobiell
- auswurffördernd
- blutbildend
- Blutergüsse
- Bronchitis
- Diabetes
- Gicht
- harntreibend
- herzstärkend
- Husten
- Infektionen
- Insektenstiche
- magenanregend
- Mückenstiche
- Ödeme
- Osteoporose - vorbeugend
- Rheuma
- Skorbut
Sammelzeit | Gesammelt wird im August bis in den Oktober |
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Rezepte und Anwendungen rund um die Zwiebel
Sie brauchen dazu
4 Zwiebeln, die Sie fein zerhacken
7 g Anispulver und jeweils 4 g getrockneten Thymian, Salbei, Spitzwegerich, Gänseblümchen.
Erhitzen Sie einen halben Liter Wasser in einem Topf bis zum Kochen, geben Sie dann die Zutaten hinein.
15 Minuten ziehen lassen, dann abkühlen lassen, absieben und gut 250 g Honig unterrühren.
Gut gekühlt aufbewahren, der Hustensaft hält ca. 3 Monate. Mehrmals pro Tag einen Esslöffel des Hustensaftes nehmen.
Schneiden Sie eine Zwiebel wird in Würfel und kochen Sie sie in einem halben Liter Wasser. Nach 10 Minuten absieben und mit Honig süßen. Pro Tag 3 Tassen trinken.
Häuten Sie eine große Zwiebel und schneiden Sie sie in kleine Würfel. Geben Sie dann 3 Esslöffel Rohrzucker darüber, und lassen dies abgedeckt 2 Stunden stehen. Der sich bildende Saft wird als Hustensirup eingenommen.
Reiben Sie zwei rote Zwiebeln klein und verrühren Sie dies mit einem Esslöffel Honig.
Geben Sie die Honig-Zwiebel-Mischung dann in ein Gefäß und geben Sie einen Viertelliter Schnaps oder Wodka dazu. Zwei Tage warm stehen lassen, dann absieben.
Trinken Sie ein Schnapsglas nach Bedarf.
Eine solche Tinktur stärkt das körpereigene Immunsystem, kann also z. B. zur Vorbeugung von Erkältungen genutzt werden.
Nehmen Sie eine Zwiebel, reiben Sie sie klein und legen Sie sie dann in ein Taschentuch. Dieses Taschentuch dann auf das entzündete Ohr legen.
Reiben Sie eine Zwiebel klein und geben Sie 250 ml Milch dazu. Dann für ungefähr zehn Minuten kochen lassen.
Bei Bauchkrämpfen kann man diese Milch mitsamt den Zwiebelstückchen trinken.
Reiben Sie zwei Zwiebeln klein und drücken Sie sie danach noch durch einen Sieb. Fangen Sie den Zwiebelsaft auf und geben Sie einen Esslöffel Honig dazu.
Jeden Tag bis zu fünf Mal eingenommen hilft dies gegen Heiserkeit oder auch bei einer Rachenschleimhautentzündung.
Dieses Mittel ist auch ein gutes Nervenmittel, das unter anderem bei depressiven Verstimmungen oder Ängsten helfen soll.
Mit einem Verband eine Zwiebelscheibe auf die betroffene Stelle binden. Solange auf dem Hühnerauge belassen, bis sich der Kern aus der Hornhaut löst. Mehrere Wochen lang abends ein Heublumenfußbad.
Reiben Sie die Stelle mit einer Zitrone oder einer Zwiebel ein.
Betroffene Hautstellen entweder mit einer Mischung aus Salz und Essig oder mit Zwiebelsaft einreiben.
Parasiten mögen kein saures Scheidenmilieu. Essen Sie also viel Lauch, Joghurt, Salat und besonders Zwiebeln. Auch Preiselbeersaft, Kefir oder Sauermilch zeigen eine ähnliche Wirkung.
Ein schwacher Kreislauf wird durch einen frisch gepressten Zwiebelsaft, dem man etwas Honig zugibt, wieder in Schwung gebracht.
Reiben Sie eine halbe Zwiebel klein, geben Sie sie in ein Tuch und legen Sie dies dann auf Ihren Nacken. Die zweite Zwiebelhälfte halten Sie sich unter Ihre Nase und atmen tief ein.
Reiben Sie zwei Zwiebeln klein und geben Sie zwei Esslöffel Schweinefett hinzu. Kurz andünsten und dann möglichst warm auf die Brust legen und mit einem Tuch zudecken.
Dies hilft beim Husten und löst den Schleim.
Vorsicht: Nicht anwenden bei Diabetes oder einer Nierenentzündung!
Nehmen Sie drei bis vier Zwiebeln, schneiden Sie sie auf, kochen Sie sie zusammen mit etwas Kandiszucker und Wasser auf, danach absieben. Nehmen Sie von diesem Saft alle 2 - 3 Stunden einen Teelöffel ein.
"Wenn du Zwiebeln im Haus hast, kann nichts mehr passieren."
Redensart
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon