Das Heilkräuter-Verzeichnis

Linde - Lindenblüte

Lindenblüten helfen zudem bei Schlafproblemen, gegen Rheuma, bei Magenverstimmungen, gegen Gicht, den Hexenschuss als auch bei Nieren- und Blasensteinen. Lindenblüten wirken außerdem krampflösend.




Lindenblüten


Die Linde (Tilia grandifolia) ist ein bei uns sehr weit verbreiteter Baum, der uns wunderbaren Schatten spendet und der oft an Versammlungsplätzen wächst. In Städten wird er oft verwendet, um Straßen und Plätze zu begrünen.



Der Baum erblüht zwischen Juni und Juli, seine Blüten kann man zur gleichen Zeit sammeln. Danach trocknet man sie, und zwar so lange, bis sie eine gelbgrüne Farbe annehmen. In der Naturheilkunde wendet man Lindenblüten vorbeugend gegen Erkältungen an. Ein Tee aus Lindenblüten treibt den Schweiß, regt den Appetit an, wirkt nervenberuhigend, sogar bei Rheuma kann die Linde helfen. Die Blüten der Linde sind ein wichtiges Mittel bei Grippe und Fieber.



Die hustenreizlindernde Wirkung kommt übrigens durch den Anteil von Schleimstoffen, die in den Lindenblüten enthalten sind. Daneben finden sich hohe Anteile an ätherischen Ölen, Mangan, Gerbstoffen, Vitamin C, Vitamin P (das ist wichtig für den Energiehaushalt in den Körperzellen, es hemmt Entzündungen und entgiftet den Körper).




Geschichtliches und Sagen um die Linde

Als Siegfried aus der Nibelungensage sich im Blut des erschlagenen Drachens unverwundbar badete, heftete sich ein Lindenblatt an seine Schulter. Dies verhinderte den vollkommenen Schutz. Und wieder unter einer Linde stirbt er von der Hand des grimmigen Hagen.



Sowohl die alten Griechen als auch die Slawen sahen die Linde als Baum der Göttin der Liebe und Schönheit Aphrodite bzw. Lada.



Homer, Horaz, Vergil und Plinius erwähnten die Linde wegen ihrer heilenden Eigenschaften.



In der römischen Mythologie war die Linde ein Symbol der ehelichen Liebe und Treue.



Die Linde war (und ist) der Baum aller Völker mit slawischer Wurzel.



Seine goldenen Zweige zieren die Präsidentenstandarte des Präsidenten der Tschechischen Republik.



Der Bast von der inneren Rinde der Linde wurde von den japanischen Ainu, einem Volk mit prähistorischem Ursprung, verwendet, um ihre traditionelle Kleidung daraus zu weben, den so genannten Attus.

Die Fasern können auch verwendet werden, um Seile, Netze und Taschen herzustellen.

"Schon um die Linde war es voll und alles tanzte schon wie toll!"

Goethe



Bei den Germanen galt die Linde als heiliger Baum, dessen Holz man bei rituellen Verbrennungen der Toten verwendete.



Häufig erscheinen Linden in Sagen als Sammelplatz der Hexen.



"Das Wasser aus der Blüet gebrennt/ wird hoch gerühmet wider die Fallende sucht der jungen Kinder: wil man aber diesen Tranck etwas stärcker haben/ soll man ein drittheil Päonienwasser darzu vermischen. Es wird auch sonst gebraucht wider den Schlag/ den Schwindel und andere kalte Gebresten dess Hirns. Wen der Schlag getroffen hat/ der nimm Lindenblüetwasser/ Mayenblumenwasser/ unnd schwartz Kirschenwasser/ vermische sie durch einander/ und trincke jederzeit ein Untz darvon. Diss Wasser getruncken/ ist gut den versehrten Därmen/ von der rohten Ruhr/ wird von etlichen auch für das Bauchgrimmen geben. Das Wasser von Lindenblüet/ vertilget die Flecken im Angesicht."

Tabernaemontanus



Das „Tilia“ im botanischen Namen entstammt dem griechischen "tilos", was so viel wie „Faser“ bedeutet. Tatsächlich enthält die Rinde viele Bastfasern.



Die griechische Mythologie kennt die Geschichte der Nymphe Philyra, die in eine Linde verzaubert wurde (griechisch "philyra"). Das geschah deshalb, weil sie den Zentauren Chiron zur Welt gebracht hatte.



Volksnamen

Augustlinde, Bastbaum, Bastholzlinde, Hartlinde, Frühlinde, Spätlinde, Steinlinde, Waldlinde, Winterlinde



Volkstümliche Anwendungen

In der Volksheilkunde setzt man die Lindenblüten als ein harntreibendes Mittel, als schweißtreibendes Mittel, bei Beschwerden im Magen- und Darmbereich, und auch zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkraft ein.



In der Volksmedizin wird die Linde wegen ihrer herzförmigen Blätter außerdem der Venus zugeordnet und deshalb bei Beschwerden verwendet, die damit in Zusammenhang standen. So waren dies in der alten indischen Ayurveda Krankheiten wie bronchiale Beschwerden, Keuchhusten, Asthma, Verdauungsstörungen, Nervenkrankheiten, Unruhe und Irritation.



Lindenblüten sollen auch gegen Hysterie helfen, wenn man sie als Badezusatz verwendet.



Ein Kräutertee aus den getrockneten Blüten ist gut für nervlich ausgelöste Beschwerden wie Kopfschmerzen, Unruhe, Schlaflosigkeit und Angst.



Das britische Herbal Compendium bescheinigt der Linde eine Wirksamkeit bei Katarrhen der oberen Atemwege, Erkältungen, Reizhusten, Bluthochdruck und Unruhe.



Im Jahr 2008 bewiesen mexikanische Wissenschaftler, dass sowohl frische als auch getrocknete Lindenblüten beruhigend wirken und so gegen Angst helfen können.




Wirkung und Anwendung der Linde

  1. beruhigend
  2. Erkältungskrankheiten
  3. Fieber
  4. grippale Infekte
  5. krampflösend
  6. lindert Reizhusten
  7. regt Abwehrkräfte an
  8. hustenreizlindernd
  9. appetitanregend
  10. Schnupfen
  11. schleimlösend
  12. Rheuma
  13. harnflussanregend
  14. beruhigt die Nerven
  15. senkt den Blutdruck
  16. schweißtreibend
  17. Gicht
  18. Hexenschuss
  19. Nierenleiden
  20. Blasenleiden




Übersicht zu Linde
Verwendete Pflanzenteile

Verwendet werden die Blüten



Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl, Farnesol, Saponine, Gerbstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe



Sammelzeit

Gesammelt wird im Juni und Juli



Wuchsort / Wo findet man die Linde

Parkanlagen, Waldränder





Rezepte und Anwendungen rund um die Linde





Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!



Ein Lindenblütentee

Lindenblütentee gehört zu den bekanntesten volksmedizinischen Rezepten. Man verabreicht ihn gegen Erkältungskrankheiten und um eine Schwitzkur anzuregen. Außerdem hat er vorbeugende Wirkung, er kurbelt die Abwehrkräfte an. Wegen seiner wassertreibenden Wirkung trinkt man ihn gegen Blasen- und Nierenleiden.



Herstellung: Zwei Teelöffel Blüten mit 250 ml kochendem Wasser aufgießen und nach 10 Minuten absieben. Dreimal täglich trinken.



Ein solcher Lindenblütentee ist alternativ zum Kamillentee auch bei Magenproblemen zu empfehlen.



Zudem sorgt er dafür, dass Giftstoffe aus der Niere ausgeleitet werden und hat eine entschlackende Wirkung.




Gegen akuten Husten

Mischen Sie jeweils 20 g Lindenblüten und Holunderblüten.

Herstellung und Anwendung

Geben Sie 2 Teelöffel der Teemischung in 250 ml siedendes Wasser, dann zehn Minuten ziehen lassen, absieben, drei Mal pro Tag eine Tasse davon trinken.




Auflage gegen müde Haut und Fältchenbildung

Drei Teelöffel getrocknete Blüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, danach absieben und abkühlen lassen. Morgens und abends für ca. 10 Minuten mittels eines getränkten Tuches lauwarm auf das vorher gereinigte Gesicht legen.




Badezusatz für eine wohltuende Wirkung auf die Nerven

Aufguss von 500 bis 1000 g Lindenblüten in 3 bis 4 Liter Wasser auf ein Vollbad




Lindenblütenbad

Geben Sie frische Lindenblüten in einen Leinensack und geben Sie dies dann in das Badewasser. Es wird eine schweißtreibende Wirkung erzielt, der Körper schwitzt Giftstoffe heraus.

Am Abend, vor dem zu Bett gehen, hilft ein solches Lindenblütenbad zur Entspannung.

Übrigens kann man die Lindenblüten aus dem Leinensäckchen noch zur Reinigung der Haut verwenden, indem man die Haut mit dem Leinensäckchen langsam abwischt.




Lindenblütenbad zur Beruhigung, bei Depressionen, Nervenschmerzen und Nervosität

Übergießen Sie etwa zwei Hand voll Lindenblüten mit einem Liter kochendem Wasser und lassen Sie dies 20 Minuten ziehen. Danach absieben und dem Badewasser zugeben.




Lindenblütentee bei fiebrigen Erkrankungen

Brühen Sie einen Esslöffel voll Lindenblüten mit einer Tasse Wasser auf und lassen Sie dies 15 Minuten ziehen, danach absieben. Tagsüber möglichst warm, am besten mit Honig gesüßt trinken.

Dieser Tee hilft bei Erkältung und Grippe, aber auch bei Halsschmerzen und Husten.









Die Linde steht für

  1. Ogham-Buchstaben U
  2. Großzügigkeit und Ausdauer
  3. Planeten Venus (Merkur)
  4. Gottheit Shava (Königin der Sterne und der Liebe), Lada, Venus und Aphrodite, Ischtar und Isis, Rhiannon und Arianrhod
  5. Element Luft (Erde)
  6. Farbe Perlweiß
  7. Stein Alabaster, Baumachat
  8. Polarität Feminin
  9. Tier Turteltaube
  10. Gottesfurcht, Sauberkeit
  11. Reinheit, Schönheit, Frieden, Licht und Liebe, Glück





Mehr Fotos








Wissenschaftliches

Die Kommission E nennt eine Anwendungsmöglichkeit von Lindenblüten bei Erkältungen, Erkältungskrankheiten oder trockenem Reizhusten. (1)






Ähnliche Themen: