Für die Regeneration von Körper und Geist ist ein gesunder Schlaf unerlässlich. Nur wer ausreichend schläft ist leistungsstark, hat die volle Konzentrationsfähigkeit und eine ausgeglichene Stimmung.
Ein gestörter Schlaf ist oft eine Folge von seelischen Störungen, Ängsten, Sorgen oder einer Überforderung. Durch den gestörten Schlaf wird dann die Leistungsfähigkeit noch weiter beeinträchtigt oder Ängste verstärkt, eine Spirale entsteht, durch die der Betroffene immer tiefer in eine Krise gerät.
Unter dem Stichwort Schlafstörungen kann man sich drei Symptomgruppen vorstellen: Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen und zu frühes Erwachen. Wer nachts im Bett wach liegt und nicht einschlafen kann, der weiß, wie quälend das ist, wenn man sich dauernd hin und her wälzt, manchmal nochmals aufsteht, dann wieder hinlegt usw. Auslöser sind manchmal zu spätes Essen oder viel Kaffee oder Tee am Tag bzw. Abend. Manchmal sind auch quälende Gedanken eine Ursache, die dem Betroffenen die nötige Ruhe nehmen.
Wiederholtes Aufwachen in der Nacht ist ein typisches Symptom von Durchschlafstörungen. Oft wird dies verursacht durch schlechte Träume, die den Betroffenen hochfahren lassen und ihm das Wiedereinschlafen unmöglich machen.
Ein zu frühes Erwachen kann verschiedene Ursachen, auch natürliche bzw. normale, haben. So kann z. B. der morgendliche Sonnenaufgang im Sommer, das Zwitschern der Vögel oder der einsetzende Straßenlärm Schuld am Aufwachen sein. Meist können die Betroffenen dann nicht mehr einschlafen, und wenn sie dann doch wieder müde werden, klingelt der Wecker... So startet man müde und gereizt in den Tag.
All diese Beschwerden führen dazu, dass man müde und gereizt in den neuen Tag startet. Man ist unkonzentriert und nicht so leistungsstark wie gewohnt. Zudem steigt die Anfälligkeit für Krankheiten an. Deshalb sollten regelmäßige Schlafstörungen sicherheitshalber von einem Arzt abgeklärt werden. Sind die Schlafstörungen nicht organisch bedingt, kann man mit folgenden Mitteln helfen:
Diese Kräuter können helfen
Baldrian kann bei Schlafstörungen helfen, die innere Unruhe mildern, so dass man leichter in den Schlaf findet. Ob man Baldrian als Tee, als Tropfen oder als hochdosiertes Dragee einnimmt, ist dabei egal. Baldrian führt dabei nicht zur Ermüdung, er erzwingt deshalb auch nicht den Schlaf. Aber er hilft zu entspannen, vermindert quälende Gedanken und fördert so einen gesunden Schlaf. Besonders bei Betroffenen, die nicht abschalten können oder mit Sorgen wach im Bett liegen, kann mit Baldrian gut geholfen werden.
Helfen kann zudem ein Melissenbad. Lassen Sie dazu die Badewanne zur Hälfte mit warmem Wasser (ca. 50 Grad) einlaufen und geben Sie dazu ca. 50 g Melissenblätter in einem Säckchen oder Beutelchen. Die lassen Sie ca. 5 Minuten im Wasser hängen und lassen dann so lange laues Wasser zulaufen, bis die gewünschte Wassertemperatur erreicht ist. Ein solches Bad vor dem Zubettgehen entspannt und sorgt für erholsamen Schlaf.
Ein Lavendel-Hopfen-Kissen harmonisiert durch seinen Duft die Seele und den Geist, hilft so beim Einschlafen. Verantwortlich dafür sind die ätherischen Öle des Lavendels und des Hopfens.
Fertigen Sie sich aus einem Stück Leinen oder Seide ein Säckchen oder Kissen, das Sie mit 100 g Lavendel und 50 g Hopfenblüten füllen. Legen Sie sich dieses Kissen auf Ihr Kopfkissen im Bett und drücken Sie es ein paarmal, bevor Sie schlafen. So entweicht der wunderbar beruhigende Duft. Verstärken kann man die Wirkung übrigens noch durch ein paar Tropfen echten Lavendelöls, das man auf das Kissen träufelt.
Eine Handvoll Anissamen in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen.
Den Dampf einatmen.
Tee
Ein Gramm Baldrian mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Danach absieben.
Davon trinkt man ca. 1 Stunde vor dem Schlaf eine Tasse.
Tee
Zwei Teelöffel Hopfenblüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen.
Diesem Tee kann auch Baldrian zugegeben werden. Trinken Sie eine Stunde vor dem Zubettgehen eine Tasse.
Zu gleichen Teilen Ackerschachtelhalm, Birkenblätter, Schafgarbe, Brennnessel, Quendel, Ehrenpreis, Kümmel und Gartenraute.
Einen Teelöffel der Mischung zusammen mit einer Tasse Wasser aufkochen, dann abgedeckt zehn bis fünfzehn Minuten ziehen lassen.
Vor dem Essen schluckweise und ungesüßt trinken.
Schlaflosigkeit
Nehmen Sie dazu:
10 g Frauenmantel,
20 g Enzian,
30 g Hopfen,
20 g Baldrian,
10 g Melisse,
30 g Schlüsselblume
und 30 g Thymian.
Alle Kräuter gut miteinander vermischen. Für einen halben Liter Wasser nimmt man 2 Esslöffel voll von dieser Kräutermischung, setzt kalt an, lässt drei Minuten kochen, dann zehn Minuten ziehen, siebt ab und trinkt am Tage und vor dem Schlafengehen je 1 Tässchen Tee.
Tee
Zu gleichen Teilen Waldmeister, Baldrian, Hopfen, Melisse und Thymian.
Einen Teelöffel der Mischung zusammen mit einer Tasse Wasser aufkochen, dann abgedeckt zehn bis fünfzehn Minuten ziehen lassen.
Vor dem Essen schluckweise und ungesüßt trinken.
Tee
Zu gleichen Teilen Hopfenzapfen, Melissenblätter, Orangenblüten, Baldrianwurzel und Krauseminzeblätter.
Einen Teelöffel der Mischung zusammen mit einer Tasse Wasser aufkochen, dann abgedeckt zehn bis fünfzehn Minuten ziehen lassen.
Vor dem Essen schluckweise und ungesüßt trinken.
Schlaftee
Eine gute schlaffördernde Wirkung hat ein Tee aus gleichen Teilen Baldrian, Melisse und Lavendel. Vermischen Sie also diese drei Kräuter und übergießen Sie einen Teelöffel dieser Mischung mit einer Tasse heißem Wasser. 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben. Ungefähr eine Stunde vor dem Zubettgehen schluckweise trinken.
Bohnenkaffee
Bohnenkaffee hat eine besondere Wirkung bei Menschen, bei denen andere Beruhigungsmittel nichts bringen. Das kann z. B. dann der Fall sein, wenn die
Schlafstörung aufgrund einer schlechten Hirndurchblutung ausgelöst wird.
Trinken Sie vor dem Schlafengehen eine nicht zu heiße Tasse Bohnenkaffee.
Kamillenbäder - Lavendelbäder
Bei Schlafproblemen helfen traditionsgemäß Kamillen- oder Lavendelbäder.
Nehmen Sie sechs Tropfen ätherisches Kamillen- oder Lavendelöl, die Sie ins Badewasser geben.
Baden Sie nicht länger als 15 Minuten.
Bäder mit Orangenblütenöl
Das Orangenblütenöl, das auch Neroliöl genannt wird, ist schon lange als schlafförderndes Mittel für Badezusätze bekannt.
Geben Sie fünf Tropfen Öls in das Badewasser, baden Sie nicht länger als 15 Minuten darin.
Vorsicht!
Verwenden Sie keine ätherischen Öle, wenn Sie unter offenen Hauterkrankungen leiden.
Waldweidenröschentee
Ein solcher Waldweidenröschentee wird als Vorbereitung zu einem guten Schlaf empfohlen, besonders für ältere Menschen.
Nehmen Sie dazu 1 EL Waldweidenröschenblätter, die Sie mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, dann fünf Minuten ziehen lassen und dann absieben. Trinken Sie diesen Tee eine halbe Stunde, bevor Sie zu Bett gehen, ohne Zucker und möglichst warm.
Zu empfehlen sind übrigens auch Tees mit:
Baldrianblüten,
Primelblüten,
Melisse,
Fenchel ,
Süßholz (nicht bei hohem Blutdruck),
Hopfen,
Pomeranzenblätter,
Brombeerblätter
und Lavendelblüten.
Schlafstörungen bei Kindern
Bei Kindern hat sich auch ein Schlafkissen bewährt: Nehmen Sie dazu eine Hand voll Baldrianwurzeln, Kamille, Salbei, Rosmarin, Farnkraut und Zitronenmelisse als auch je 10 g Arnikablüten und Mistelbeeren.
Geben Sie das alles in ein Leintuch und vernähen Sie das Tuch zu einem Kissen.
Dieses Kissen kann man unter das eigentliche Kopfkissen legen, so dass das Kind den ausströmenden Duft einatmen kann.
Ein solches Kissen hält ungefähr zwei Monate, danach ist sein Duft verflogen.
Homöopathische Mittel gegen Schlafprobleme
Homöopathische Komplex-Mittel mit Hafer (Avena sativa), der Passionsblume (Passiflora incarnata) und dem Baldrian (Valeriana officinalis) sind besonders erfolgreich bei der Behandlung von Schlafstörungen.
Der Hafer enthält Wirkstoffe, die Schlafprobleme aufgrund Erschöpfungszuständen ausgelöst wurden. Zudem wirkt Hafer kräftigend. Die Passionsblume beruhigt die Nerven und passt so zu nervöser Schlaflosigkeit. Der Baldrian hilft bei Schlafstörungen, die mit körperlicher und geistiger Unruhe verbunden sind, aber auch bei Schlafproblemen, die von seelischen oder körperlichen Erkrankungen verursacht werden.
Der graue Amber (Ambra grisea) ist ein homöopathisches Mittel, das bei Schlafstörungen im Alter und bei Überarbeitung angezeigt sein kann. Nux vomica, die Brechnuss, hilft hektischen Menschen, die zum Teil bis spät in die Nacht arbeiten und dann auch im Bett keine Ruhe finden. Zudem hilft Nux vomica auch bei Schlafstörungen, die durch übermäßigen Kaffeegenuss oder zu spätes Abendessen zu begründen sind.
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon