Das Heilkräuter-Verzeichnis

Bitterstoffe

Es gibt sehr viele Pflanzen, die bitter schmecken. Dies wird auf so genannte Bittermittel zurückgeführt. Diese Bitterstoffe werden in der Naturheilkunde oft auch Amara genannt. Von diesen Bitterstoffen gibt es drei Gruppen, so genannte reine Bittermittel, Bittermittel, die auch ätherisches Öl enthalten und Bittermittel, die so genannte Scharfstoffe enthalten.

Es gibt viele Heilpflanzen, die reine Bittermittel enthalten. Diese Bitterstoffe regen die Magensaftsekretion an und haben eine kräftigende Allgemeinwirkung. Sie werden deshalb eingesetzt bei einem mangelnden Appetit und zur Förderung der Verdauung. Aber eine Wirksamkeit besteht auch bei nervösen, erschöpften Menschen und in der Reconvaleszenz.

Typische Pflanzen mit reinen Bitterstoffen sind der Enzian und das Tausendgüldenkraut.

Bitterstoffe in Verbindung mit ätherischen Ölen sind unterschiedlich in ihrer Wirkung, haben aber grundsätzlich die gleiche Wirkung wie reine Bitterstoffe. Zusätzlich haben sie aber auch eine Wirkung auf den Darm, die Galle und die Leber. Da diese ätherischen Öle antiseptisch wirken, haben sie eine antibakterielle und antiparasitäre Wirkung, helfen also gegen Bakterien und Parasiten wie Würmer.

Bitterstoffe, die Scharfstoffe enthalten, sind unter den einheimischen Heilpflanzen kaum zu finden. Pflanzen, die diese Scharfstoffe enthalten, sind unter anderem der Pfeffer, Ingwer und Galgant.
Im allgemeinen verbessern diese Scharfstoffe in Verbindung mit den Bitterstoffen die Kreislauffunktion.

 

Bitterstoffe wirken über die Mundschleimhaut. Dies heißt nichts anderes, als dass man diese Substanzen oral einnehmen muß, damit die Mundschleimhaut darauf reagieren kann. Sensoren in der Mundschleimhaut senden dann ein Signal z.B. an die Magenschleimhaut, die wiederum unterschiedlichste Prozesse auslöst. Dies geschieht aber eben nur mit einem Tee, einer Tinktur oder dem direkten Kauen der Pflanze. Tabletten oder Kapseln lösen sich erst im Magen auf, und so bleibt die Reizung im Mund aus.

Übrigens waren viele Gemüse früher viel bitterer als heute und damit gesünder, leider hat man des Geschmacks wegen aus vielen Gemüse- und Obstsorten die Bitterstoffe herausgezüchtet.
So zum Beispiel bei Endiviensalat, Chicoree oder Grapefruits.

Und übrigens wirken Bitterstoffe auch nur, wenn man sie ungesüßt einnimmt! Bei gesüßten Tee's kann die Wirkung schon mal ausbleiben!

 

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