Das Heilkräuter-Verzeichnis

Lungenkraut

Man findet das Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), das bis zu 20 cm hoch werden kann, auf kalkhaltigen Böden in Laubwäldern. Die Pflanze hat glockenförmige Blüten, die im Laufe der Blütezeit die Farbe von rosa nach violett wechseln.

Die Blätter des Lungenkrautes haben typische hellgrüne Flecken (siehe Fotos unten).

Das Lungenkraut mag Laubwälder und es erblüht, solange sich noch keine Blätter gebildet haben.


Im Frühling ist es eine der ersten Blüten, die man sehen kann, deshalb ist es auch für die Bienen so wichtig, damit sie neue frische Nahrung bekommen. Apropos Bienen: Die Blüten haben deshalb unterschiedliche Farben, weil sie nach dem Bestäuben durch die Bienen ihren pH-Wert ändern. Rosafarbene Blüten sind noch voll Blütenstaub, bestäubte und deshalb schon besuchte Blüten werden dunkelviolett bis blau.


Das Lungenkraut gehört zu den mehrjährigen Pflanzen, es erblüht im April und Mai. Die Blätter kann man dann ebenfalls sammeln, das Kraut jedoch etwas später.


Die Verwendung des Lungenkrauts in der Naturheilkunde ist noch nicht sehr alt. Man findet in alten Kräuterbüchern keine Einträge zu dieser Pflanze. In der Volksmedizin wird das Lungenkraut z. B. bei Bronchialerkrankungen, Verschleimung, Husten, Durchfall, Halsweh, und Heiserkeit angewendet. Zudem regt es die Schweißbildung an, wirkt entzündungshemmend und treibt den Harn.



Lungenkraut
Ein längerer Gebrauch von Lungenkraut sollte allerdings nicht erfolgen, da Nebenwirkungen nicht ganz auszuschließen sind. Generell sollte JEDER Tee maximal für 6 Wochen eingesetzt werden, dann sollte man eine Pause einlegen.

Das Lungenkraut hilft der Lunge

Wenn man im Frühjahr unter einer Erkältung und Husten leidet, kann man es mit einem Lungenkrauttee versuchen.

Nehmen Sie dazu 250 ml kochendes Wasser und 1 TL frisches Lungenkraut.

5 Minuten ziehen lassen, dann absieben. Drei bis vier Mal pro Tag je eine Tasse trinken. Eventuell mit Honig süßen.

Der Tee lindert den Hustenreiz und erleichtert das Abhusten. Zudem wird die Lunge gestärkt.


Man kann diesen Tee auch bei Tieren verwenden, die unter Husten leiden.


Im Lungenkraut ist im Übrigen kein so genanntes Pyrrolizidin, ein Giftstoff von dem man ab und an lesen kann, enthalten. Die Anwendung des Lungenkrautes ist also möglich, sollte aber trotzdem nicht über einen langen Zeitraum erfolgen.



Geschichtliches und Sagen um das Lungenkraut

Paracelsus machte auf seine günstigen Wirkungen auf die Atemwege aufmerksam.



Wirkung und Anwendung von Lungenkraut

  1. Blasenleiden
  2. Bronchitis
  3. Durchfall
  4. Halsweh
  5. Heiserkeit
  6. Husten
  7. Katarrhe der oberen Luftwege
  8. Lungenleiden
  9. Mund- und Rachenraumentzündungen
  10. Ruhr
  11. Wundheilung


Übersicht zu Lungenkraut
Verwendete Pflanzenteile

Blühendes Kraut


Blütezeit

Die Blüte erscheint von März bis in den Mai hinein


Wirkstoffe

Schleimstoffe, Allantoin, Flavonoide, Kieselsäure, Gerbstoffe


Volksnamen

Bockkraut, Brunnenschüsseli, Fleckenkraut, Güggelhose, Händschechrut, Himmelschlüssel, Hirschkohl, Hosenschiffern, Königsstiefel, Lungenwurz, Schlotterhose, Ungleiche Schwestern, Waldochsenzunge, Frauenmilchkraut, blaue Schlüsselblume, Vater und Mutter, Fleisch und Blut, Brüderchen und Schwesterchen, ungleiche Schwestern, Hänsel und Gretel, Bayern und Franzosen (wegen der früheren Uniformfarben)


Das Lungenkraut in der Küche

Die Blätter des Lungenkrautes können in der Küche für einen Salat oder in Suppen verwendet werden.


Im bayerischen Wald war früher das Lungenbier bekannt, das man folgendermaßen herstellte:

Geben Sie 1 Esslöffel getrocknetes Lungenkraut in eine halbe Maß Bier und bringen es dann auf dem Ofen fast bis zum Kochen. Dann wieder erkalten lassen und dann absieben.

Bei Husten und auch bei Heiserkeit nahm man davon mehrmals pro Tag je einen Esslöffel. Das Lungenbier sollte gut gekühlt aufbewahrt werden, sollte aber auch möglichst schnell verbraucht werden.





Rezepte und Anwendungen rund um Lungenkraut


Bei Lungenentzündung

Nehmen Sie zu gleichen Teilen

Lungenkraut

Schafgarbe

Mohnblütenblätter

Ackerschachtelhalm

Birkenblätter

Brennnessel

Primel- und Stiefmütterchenblätter.


Einen Teelöffel der Mischung zusammen mit einer Tasse Wasser aufkochen, dann abgedeckt zehn bis fünfzehn Minuten ziehen lassen. Vor dem Essen schluckweise und ungesüßt trinken.

Gehen Sie zum Arzt!


Ein Tee bei einem akutem Bronchialkatarrh

Nehmen Sie dazu

10 g Lungenkraut

10 g Huflattichblüten

10 g Ehrenpreis

10 g Holunderblüten

und 10 g Thymian.


Alles gut mischen, dann aus 1 - 2 Esslöffeln der Teemischung und 250 ml kochendem Wasser einen Tee herstellen. Tagsüber schluckweise und warm trinken.


Grippale Bronchitis

Nehmen Sie je

10 g Lungenkraut

10 g Brennnessel

und 10 g Ackerschachtelhalm.


Einen Teelöffel dieser Mischung mit 250 ml Wasser aufkochen, dann zugedeckt bis zu fünfzehn Minuten ziehen lassen. Vor dem Essen schluckweise und ungesüßt trinken.


Schleimlösender Hustentee

Mischen Sie jeweils 20 g Lungenkraut, Spitzwegerichkraut und Königskerze.

Herstellung und Anwendung

Geben Sie einen Esslöffel der Teemischung in 250 ml siedendes Wasser, dann zehn Minuten ziehen lassen, danach absieben, drei Mal pro Tag eine Tasse trinken.


Tee gegen Bronchialkrämpfe

Je 10 g Lungenkraut, Kamille und Schlehdorn.

Alles gut mischen, dann aus 2 Esslöffeln der Teemischung und 250 ml kochendem Wasser einen Tee herstellen, 10 Minuten ziehen lassen. Tagsüber vor den Mahlzeiten trinken.


Übelriechende Bronchitis

Nehmen Sie je

10 g Lungenkraut

10 g Brennnessel

und 10 g Ackerschachtelhalm.


Alles gut mischen und einen Teelöffel der Mischung zusammen mit einer Tasse Wasser aufkochen, dann abgedeckt zehn bis fünfzehn Minuten ziehen lassen. Vor dem Essen schluckweise und ungesüßt trinken.







Verwechslungsgefahr

Das Lungenkraut kann mit dem dunklen Lungenkraut verwechselt werden. Dessen Blätter sind ungefleckt. Die Wirkung ist jedoch ähnlich, also besteht keine Gefahr.




Quellenverzeichnis




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