Das Heilkräuter-Verzeichnis

Gänsefingerkraut - Gänsefingerkrauttee


Auch heutzutage kennt noch nahezu jeder Landwirt das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina), denn es ist auch heute noch eine Art Notfallkraut bei allen möglichen Wunden bei Tieren.



Wenn die Sonne scheint, und auch nur wirklich dann, öffnet das Gänsefingerkraut seine Blüte. Und nur dann biegen sich auch die silbrigen Blätter vollends auf, so dass sich die Sonne darin reflektiert. Die silbrig-weiße Unterseite der Blätter macht die Blätter besonders auffällig, man erkennt sie schon auf den ersten Blick.



Früher kochte man das Kraut oft in Milch, was als ein Beweis für die jahrtausendelange Verwendung gesehen werden darf, denn früher kochten die germanischen Stämme üblicherweise ihre Heilkräuter in Milch.



Verwendung in der Naturheilkunde finden vor allem die Blätter, jedoch auch die Blüten und Wurzeln.






Schnellübersicht Gänsefingerkraut


  1. Gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse
  2. Herkunftsgebiete: die nördliche Halbkugel
  3. Wächst auf Schutt, Geröll, am Wegesrand, auf Wiesen
  4. Wird bis 20 cm groß, wächst kriechend, es bilden sich bis zu 50 cm lange Ausläufer
  5. Die Blätter sind gefiedert, sie sind gesägt, sie stehen gegenständig, die Oberseite ist kahl, deren Unterseite seidig und weiß schimmernd. Es bilden sich unterseitig feine Härchen. Die Blüte ist golden gelb.
  6. Pflanze mag es sonnig und sie mag steinige, gut durchlässige Erdböden
  7. Die Pflanze im Garten stellt keine Ansprüche, kann im Herbst ausgesät werden.
  8. Verwendungsmöglichkeiten: Blätter und Blüten zur Blütezeit ernten und trocknen. Wurzeln schmecken nussig, sie erntet man im Herbst. Dann isst man sie als Gemüse oder einfach roh.

    Junge Blätter schmecken im Salat, im Gemüse oder wie Spinat.

  9. Tees aus den Blättern der Pflanze helfen bei PMS krampflösend, gegen Durchfall und Beschwerden in Magen und Darm.



Eine genaue Festlegung der Wirksamkeit des Gänsefingerkrauts ist schwer. Es wird als wirksames Mittel gegen Magenbeschwerden und Durchfall beschrieben, bei Magen- und Darmkatarrhen, diese Wirkung ist aber nicht nachgewiesen. Ebenso soll es bei Koliken helfen, schmerzlindernd während der Menstruation sein und bei starken Blutungen in der Menstruation helfen. Zudem hat das Gänsefingerkraut eine beruhigende, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung.



Wegen des hohen Gerbstoffgehaltes scheint es aber tatsächlich wirksam bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Zahnfleischentzündung und Zahnschmerzen, Durchfallerkrankungen und bei Magen-Darm-Beschwerden zu sein. Als Umschlag soll es gegen Hautausschläge und Ekzeme helfen.



Eine besondere Wirkung zeigt das Gänsefingerkraut dann, wenn es darum geht, Krämpfe zu lösen. Das Gänsefingerkraut löst Krämpfe, besonders in Muskeln der so genannten glatten Muskulatur, Muskeln also, die selbständig arbeiten, also ohne unser besonderes Zutun. Diese Muskeln findet man z. B. im Herzen, in der Gebärmutter und im Darm. Aufgrund dieser Wirkung hilft das Gänsefingerkraut bei Krämpfen während der Periode, bei Krämpfen im Darm, einem krampfhaften Husten oder auch bei Krämpfen in den Waden. Selbst bei Angina Pectoris (Herzenge) kann es sich positiv auswirken.



Gänsefingerkraut verhilft dem Körper, Vitamine und Mineralien besser aufnehmen zu können. Besonders gilt das für Kalzium. Sollten Sie also unter einem Kalziummangel leiden, können Sie vermehrt Gänsefingerkraut zu sich nehmen.



Schon Pfarrer Kneipp schwor auf den Gänsefinger, aus dem er einen Milchauszug herstellte.

Kneipp war es überhaupt, der das Gänsefingerkraut wieder populär machte, er lobte es speziell wegen der krampflösenden Wirkung bei Kleinkindern und Babys, wenn diese unter Magen- oder Darmkrämpfen litten.



Früher verwendete man das Kraut in gekochter Milch oder Wasser gegen Tetanus, heutzutage lässt man das besser und geht zu einem Arzt. Auch soll das Kraut bei Sonnenbrand helfen oder Rötungen lindern und Sommersprossen, Pickel und andere Hautunreinheiten beseitigen.



Gänsefingerkraut hilft gegen Nierensteine, auch vorbeugend. Dazu trinkt man regelmäßig über längere Zeit einen Tee aus den Blättern. Eine solche Anwendung hat sich auch gegen Arthritis bewährt.



In Form von Waschungen hilft die Heilpflanze gegen Weißfluss, fettige und gereizte Haut als auch bei Hämorrhoiden.






Pflanzenbeschreibung

Das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) ist eine einheimische Pflanze und gehört zu den ausdauernden Kräutern. Die Blütezeit ist von Mai bis September, gesammelt wird von Mai bis in den Juli, die Wurzelstöcke von März bis in den Oktober. Beim Sammeln sollte man darauf achten, dass das Kraut nicht verstaubt oder von Krankheiten befallen ist. Getrocknet wird es schattig bei Zugluft.



Das Gänsefingerkraut wird 20 bis 50 cm groß. Es treibt lange, kriechende Ausläufer aus, die mehrere Meter lang werden können. Die Blätter sind vielpaarig und unterbrochen gefiedert. Die Fiederblättchen sind länglich und gesägt, die Nebenblätter sind vielspaltig. Die Unterseite der Blätter ist auffällig silbrig-weiß, leicht behaart.

Die Stängel sind kriechend. Die Blüten sind auf langen Stielen, sie haben eine goldgelbe Farbe, sind ca. 2 cm im Durchmesser groß. Der Wurzelstock ist gut verzweigt, jedoch auffallend kurz. Das Gänsefingerkraut ist eine ausdauernde Pflanze.




Sagenhaftes zum Gänsefingerkraut

Das "Kraut, das bei den Gänsen wächst" war schon im Mittelalter bekannt. Man hielt es für so stark, dass man ihm den Namen "Potentilla" gab - das bedeutet "mächtig".



Man sah in der Form der Blätter, einer Handform, die Kraft (lateinisch „potentia“) auf den Menschen bzw. des Menschen.



Das Wort „Anser“ im Volksnamen „Anserine“ bedeutet „Gans“. Gänse fressen die Pflanze tatsächlich wirklich gerne, naja, eigentlich fressen sie ja so ziemlich alles, was ihnen bekommt. Aber das Gänsefingerkraut überlebt diese Fressattacken - es wächst einfach wieder nach.



Die Gänse mögen das Kraut und das Kraut wächst genau da, wo Gänsemist den Boden düngt.



Das Gänsefingerkraut wird erstmals in einem Kräuterbuch im 15. Jahrhundert erwähnt. Tatsächlich verwendet wurde es aber wohl schon von den alten Germanen.



Auf den Blättern des Gänsefingerkrautes sollen sich die Elfen und allerlei Geister zu einem kleinen Pläuschchen treffen.



Wenn es regnet, zieht die Pflanze ihre Blätter über die Blüten, um sie zu schützen.



Wer Gänsefingerkraut bei sich hat, dem soll niemals das Geld ausgehen, so eine Sage.



Trägt man bei seiner Hochzeit Gänsefingerkraut in einem Schuh, so hat man in der Ehe die Hosen an.



Wenn man vor Gericht gewinnen will, legt man sich ebenfalls Gänsefingerkraut in seine Schuhe.



Schneidet man am Johannistag Gänsefingerkraut (man darf es aber nicht mit der Hand berühren) und gibt es in den Geldbeutel, so hat man nie Geldsorgen. Trägt man das Kraut um seinen Hals, so findet man den Partner fürs Leben.



Die Indianer verwendeten die Wurzeln der Pflanze, um eine Geburt zu beschleunigen. Sie sahen darin auch ein gutes adstringierendes Mittel und vor allem ein Stärkungsmittel.



Es gab in England ein altes Rezept für Frauen, die keine Kinder bekommen konnten: Der Arzt Myddfai empfahl das Gänsefingerkraut zusammen mit anderen Kräutern gegen weibliche Sterilität, unter anderem zusammen mit Johanniskraut, Eibe, Odermennig, Pimpernelle und Bärlapp. Aus heutiger Sicht sollte man wohl ebenfalls darauf verzichten.



Ettmüller pries das Kraut besonders gegen Gelbsucht. Dazu sollte man von der frischen Pflanze einen Tee trinken, 4-mal pro Tag.



Salmon (1710) sagte:

"Es ist sehr kalt und trocken im zweiten Grad, adstringierend, schmerzstillend, wundheilend und antiarthritisch. Es stoppt alle Flüsse der Darm, auch die blutigen Flussmittel, auch Spucken, Erbrechen von Blut, oder innere Blutungen. Es hilft ... den Frauen und ist ... gegen Brüche bei Kindern und ist gut gegen Prellungen, lockere Zähne und heilt Wunden oder Geschwüre im Mund, Rachen oder in irgendeinem Teil des Körpers. Es ... kann den Stein (Nierensteine) brechen, und ist gut zu kühlen Entzündung in den Augen, ... gegen alle Verfärbungen der Haut und Zerstörungen der Haut zu reinigen. "

(frei übersetzt von mir)




Hildegard von Bingen schreibt über das Gänsefingerkraut

Wenn der Mensch sich zusammenkrampft, so mag es in Wein gesotten und getrunken werden.

Es ist warm und sein Saft hat Feuchtigkeit und ist gut gegen das Fieber. Zerstoße daher das Kraut und dem mische Semmelmehl mit Wasser bei, wie wenn du Törtchen machen willst, und dann mische noch Mohnöl darunter, mache daraus einen Teig, und dann bestreiche ein Tuch damit. Und nachdem du das ganze Tuch erwärmt hast, umwinde damit den Bauch des Menschen, der starkes Fieber hat. Wenn ein halber Tag oder eine halbe Nacht vergangen ist, nimm das Tuch weg und wärme es abermals am Feuer, und tue dasselbe wieder.




Für Tiere

Gänsefingerkraut ist eine Lieblingsspeise der Rinder, Pferde, Ziegen, Schweine und Gänse. Nur Schafe mögen es nicht.

Das Heilkraut gibt man Tieren gegen Koliken oder bei mangelhafter Fähigkeit zum Wiederkäuen.

Stiere sollen wesentlich mehr Kälber zeugen können, wenn sie das Kraut bekommen.


Verwechslungsgefahr

Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem kriechenden Fingerkraut (Potentilla reptans). Dessen Blätter sind 5-zählig, sehr tief geteilt, auf beiden Seiten dunkelgrün. Die Teilblätter sind verkehrt herum eiförmig und haben lange Stiele. Die Pflanze enthält viele Gerbstoffe, ist aber ansonsten nicht wirksam.



Weiterhin besteht eine Verwechslungsgefahr mit den Blättern des kleinen Odermennigs, dessen untere Blätter in Rosetten stehen, ebenfalls behaart sind, jedoch rauer, seine Blätter wachsen am Stängel und sind ebenfalls unpaarig gefiedert.



Eine weitere Verwechslungsgefahr besteht mit den Blättern des Rainfarns. Die Blüten sind jedoch vollkommen anders.




Wirkung und Anwendung von Gänsefingerkraut

  1. adstringierend
  2. Angina Pectoris
  3. antibakteriell
  4. Asthma
  5. beruhigend
  6. blutstillend
  7. entspannend
  8. entzündungshemmend
  9. entzündete Wunden
  10. harntreibend
  11. krampflösend
  12. Keuchhusten
  13. Halsentzündung
  14. Darmkrämpfe
  15. Durchfall
  16. Entzündungen der Mundhöhle
  17. Furunkel
  18. Magen- und Darmschleimhautentzündungen
  19. Magenkrämpfe
  20. Koliken bei Säuglingen
  21. Hämorrhoiden
  22. Pickel
  23. Sonnenbrand
  24. schmerzhafte Periode
  25. Menstruationsbeschwerden
  26. Krämpfe
  27. Wadenkrämpfe
  28. Weißfluss
  29. Wundheilung




Übersicht zu Gänsefingerkraut
Volksnamen

Anserine, Säukraut, Stierlichrut, Silberchrut, Krampfkraut, Krammetkraut, Silberkraut, Gänsegarbe, Gänsekraut, Gänserich, Krampfkraut, Tönkraut



Verwendete Pflanzenteile

Verwendet werden die Blätter, das Kraut und die Wurzeln



Sammelzeit

Gesammelt wird von Mai bis September



Wirkstoffe

Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Tormentosid, krampflösende Stoffe, Phytosterole, Bitterstoffe, Mineralien, Kumarine, Vitamin C, Gerbstoffe, Anthocyane



Wo findet man das Gänsefingerkraut

Auf Wiesen, an Bächen, am Wegesrand, an Gräben



Sammeln und trocknen

Nach dem Sammeln wird das Kraut schnell und schonend getrocknet, günstigerweise luftig und schattig, man kann es auch im Ofen trocknen. Aber bitte nicht wärmer als 40 Grad! Dann in einer Dose lagern.



Geruch und Geschmack

Kein Geruch, die Pflanze schmeckt herb und zusammenziehend.



Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Vitamin C, Bitterstoffe, Flavonoide

Typische Anwendungsgebiete sind

Menstruationsbeschwerden, Entzündung der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum, Zahnfleischentzündungen, Durchfall, Magen- und Darmkrämpfe, schlecht verheilende Verletzungen.



Anwendungsmöglichkeiten

Tee, Gurgelwasser, Umschläge, junge Wurzeln und Blätter wie Gemüse. In homöopathischer Form gegen Durchfall und Magen-Darm-Krämpfe.

Englischer Name

Silverweed



Heilsteine

Zum Gänsefingerkraut passende Heilsteine

Amazonit, Aquamarin, Pyrit, Apophyllit, Perlmutt, Katzenauge



Planet

Steht in Verbindung zum Mond und der Venus







Rezepte mit Gänsefingerkraut





Besonders hilfreich gegen Krämpfe ist ein Tee aus Blüten, Blättern und Wurzeln, die man in Milch aufkocht. Falls Sie unter einem eh schon gereizten Magen leiden, sollten Sie aber eher die Finger davon lassen.




Bevorzugt sollte man Tee aus frischem Kraut zubereiten. Denn umso frischer die Pflanze ist, desto heilsamer ist sie auch.

Man kann aber natürlich auch einen Vorrat für den Winter anlegen, indem man das blühende Kraut sammelt und trocknet.




Das Gänsefingerkraut wirkt krampflösend, schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Früher setzte man es auch gegen Epilepsie ein, inzwischen ging man aber davon ab.



Das Kraut hilft auch bei Migräne, Blähungen, Durchfall, Muskelkrämpfen, Magen-Darm-Beschwerden, Menstruationskrämpfen. Zudem kann es auch bei "seelischen Verkrampfungen" helfen, also geistigen Blockaden.




Das Kraut hilft bei einer schmerzhaften Regelblutung, es entspannt die Gebärmutter, es reinigt das Blut und lässt es dünnflüssiger werden. Als Tee oder Tinktur empfiehlt es sich bei Krämpfen und Verkrampfungen aller Art, außerdem hilft es gegen Krampfadern.




Ein Pulver aus den getrockneten Blüten und Blättern des Krautes hilft gegen Durchfall, Darmkoliken, starke Blähungen und bei entzündeten Schleimhäuten im Mund und im Rachenraum.




Geschwollene Füße und Unterschenkel können gebessert werden, wenn man das Kraut in die Schuhe gibt, nebenbei hilft das auch noch gegen Schweißfüße. Eine Tinktur hilft bei Wadenkrämpfen oder schmerzenden Gliedern, man reibt sie mit der Tinktur ein.




So wie das Gänsefingerkraut von innen hilft, hilft es auch von außen, zum Beispiel in Form von Auflagen oder Umschlägen, die Sie mit dem Tee tränken. So kann man bei Regelbeschwerden oder Muskelkrämpfen von innen und außen etwas gegen seine Beschwerden tun.




Wenn Sie unter lockeren Zähnen leiden, hilft das Gänsefingerkraut, diese wieder zu festigen. Dazu führt man regelmäßig Mundspülungen mit einem Tee durch.




Wenn Sie unter roten und überanstrengten Augen leiden, können Sie diese durch eine teegetränkte Auflage bessern.




Wenn früher die Kühe Probleme mit ihrem Magen hatten, gab man ihnen eine Milchabkochung mit Gänsefingerkraut.

Dazu verwendete man 1 Handvoll Gänsefingerkraut, das man in einem Liter Milch aufkochte. Danach wurde abgesiebt und der Kuh abgekühlt zu trinken gegeben.




Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!

Ein Anti-Krampfkissen

Ein solches Kissen ist krampflösend, es hilft auch bei Koliken. Geben Sie eine größere Menge Gänsefingerkraut in ein Kissen und legen Sie es erwärmt auf den Bauch auf.




Ein Gänsefingerkrautwein

Sie brauchen dafür

35 g getrocknetes Kraut Gänsefingerkraut und eine Flasche Weißwein. Geben Sie das Kraut in den Wein und lassen Sie dies 10 Tage stehen, dann absieben. Bei Bedarf 2 Schnapsglas davon trinken.




Ein Menstruationstee


Sie brauchen dazu

Zu gleichen Teilen Gänsefingerkraut, Frauenmantel und Schafgarbe, nach Belieben kommt noch Melisse, Kamille oder Taubnessel hinzu.



Verwenden Sie 2 Teelöffel der Mischung für eine Tasse Tee, den Sie 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben.

Trinken Sie eine Woche vor Ihrer Periode den Tee, jeden Tag 3 Tassen vor dem Essen, bis zur Periodenblutung.

Führen Sie dies einige Monate lang durch. Beschwerden sollten sich dadurch lindern.




Eine Anti-Krampf-Milch

Diese Anti-Krampf-Milch kann bei einem nervösen Magen, durch Stress ausgelösten Bauchschmerzen, bei Muskelkrämpfen und auch Periodenschmerzen verwendet werden.



Sie brauchen dazu

1 Teelöffel Gänsefingerkraut,

200 ml Milch

und etwas Zimt.



Geben Sie das Gänsefingerkraut in die kalte Milch, geben Sie den Zimt dazu und kochen Sie dann alles miteinander auf. Dann zehn Minuten stehen lassen, durch einen Sieb abfiltern und nach Belieben zusammen mit etwas Honig süßen. Schluckweise so warm wie möglich trinken.




Eine Gänsefingerkrautmilch

Sie benötigen dazu

3 TL blühendes Gänsefingerkraut, wenn es geht mit Wurzel,

und eine Tasse Milch.

Geben Sie das Kraut in die Milch und erwärmen Sie dies. Kurz aufkochen, dann für 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben. Nach Belieben mit Honig süßen.

Heiß trinken.




Eine Gänsefingerkrauttinktur

Sie brauchen dafür

5 g frisches zerkleinertes Gänsefingerkraut und 50 ml hochprozentigen Alkohol. Kraut und Alkohol vermischen, dann 10 Tage dunkel stehen lassen, dann absieben. 20 Tropfen am Tag einnehmen.




Gegen Ausfluss

Ein Sitzbad mit Gänsefingerkraut kann gegen Ausfluss eingesetzt werden.




Gegen Bauchschmerzen während der Regel

Zwei quadratische Stücke aus einem dünnen Stoff übereinanderlegen und an drei Seiten zunähen. Dann das entstandene Kissen mit dem Heilkraut befüllen und die offene Seite zunähen. Das Kraut wirkt krampflösend und eignet sich deshalb bestens bei allen Arten von Unterleibsschmerzen. Das Kissen erst für etwa zwanzig Minuten auf der Heizung erwärmen, danach auf den schmerzenden Unterleib legen. Wenn die Kräuter nicht mehr duften, den Inhalt des Säckchens erneuern.




Massageöl gegen Koliken für Babys

Sie brauchen dazu jeweils einen Teelöffel Samen des Kümmels, Fenchels und Anis. Diese werden zerstoßen und in ein Marmeladenglas gegeben.

Dazu kommen 2 Esslöffel Gänsefingerkraut und 100 ml Sonnenblumenöl. 20 Tage stehen lassen, dann abfiltern. Schließlich noch 5 Tropfen ätherisches Fenchelöl zugeben und gut vermischen.



Wenn Ihr Baby Koliken hat, können Sie den Bauch damit einmassieren.


Mundgesundheit

Stellen Sie einen Tee aus einer Tasse kochendem Wasser und einem Teelöffel getrockneter Blätter her, lassen Sie dies 5 Minuten ziehen, dann sieben Sie ab. Dieser Tee hilft bei Beschwerden im Mundraum, zum Beispiel bei Zahnfleischbluten und Parodontose.




Schmerzhafte Periode

Zwei gehäufte Teelöffel Gänsefingerkraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Danach absieben. Diesen Tee möglichst heiß trinken. Zwei bis drei Tassen täglich. Zur Verstärkung der Wirkung kann Pfefferminze und Melisse beigegeben werden.




Starke Blutungen in der Menstruation

Ein Tee aus zwei Teelöffeln Gänsefingerkraut, aufgebrüht mit einer Tasse Wasser, den man dreimal pro Tag trinkt, soll helfen.




Tee

Zwei gehäufte Teelöffel Gänsefingerkraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Danach absieben. Diesen Tee möglichst heiß trinken. Zwei bis drei Tassen täglich. Zur Verstärkung der Wirkung kann Pfefferminze und Melisse beigegeben werden.




Umschläge bei entzündeten Wunden

Man kann das Gänsefingerkraut bei entzündeten Wunden z. B. als Waschungen oder Umschläge verwenden.

Stellen Sie dazu einen Absud aus 12 EL Gänsefingerkraut auf einen Liter Wasser her. Ein solcher Absud hilft auch bei Furunkeln und Sonnenbrand.




Zahnfleischentzündungen

Wer unter Zahnfleischentzündungen leidet, kann die Wurzeln des Gänsefingerkrautes kauen.




Zum Gurgeln

Man kann den oben genannten Tee auch als Gurgelmittel verwenden. Dies hilft bei leichten Mund- und Rachenentzündungen, dafür verantwortlich sind die enthaltenen Gerbstoffe.








In der Küche


Das Kraut wird kaum verwendet, man kann es aber in Salate oder Suppen geben.

Die Wurzeln der Pflanze galten im Mittelalter als Gewürz, es sollte auch das rare Mehl in schlechten Zeiten ersetzen.



Auch heute noch wird in armen Gegenden versucht, die Wurzeln als Nahrungsmittel für die Bevölkerung in großem Stil zugänglich zu machen, so zum Beispiel in Tibet, wo auf den kargen Böden kaum Landwirtschaft betrieben werden kann. Hier versucht man, das Gänsefingerkraut als Gerstenersatz zur Mehlherstellung zu verwenden.



(Free Tibet!)






Gänsefingerkraut im Garten


Säen Sie im frühen Frühjahr oder Herbst in einem Frühbeet. Stechen Sie die Sämlinge aus und geben Sie sie in einzelne Töpfe, sobald sie groß genug sind. Pflanzen Sie sie im Sommer in den Garten aus. Man sollte die kleinen Pflanzen bevorzugt erst leicht schattig pflanzen.




Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Wenn man zu viel des Gänsefingerkrautes einnimmt, kann es zu Magenproblemen kommen.



Nicht bei Nieren-und Lebererkrankungen verwenden.

Der Tee sollte nicht auf nüchternen Magen getrunken werden, da er Reizungen der Magen-Darm-Schleimhaut verursachen kann.





Die Kommission E empfiehlt das Gänsefingerkraut bei Durchfällen und Entzündungen der Mund- Rachenschleimhaut. (1)


"Viele Leute haben ihm, nach seiner Wirkungsweise, den Namen Krampfkraut gegeben. Tee von Anserinenkraut ist ein vortreffliches Mittel bei Krampfanfällen, seien dieselben im Magen, im Unterleib oder wo immer."

Sebastian Kneipp








Quellenverzeichnis


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Kurzinfo
Gänsefingerkraut
  • Gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse
  • Herkunftsgebiete: die nördliche Halbkugel
  • Wächst auf Schutt, Geröll, am Wegesrand, auf Wiesen
  • Wird bis 20 cm groß, wächst kriechend, es bilden sich bis zu 50 cm lange Ausläufer
  • Die Blätter sind gefiedert, sie sind gesägt, sie stehen gegenständig, die Oberseite ist kahl, deren Unterseite seidig und weiß schimmernd. Es bilden sich unterseitig feine Härchen. Die Blüte ist golden gelb.
  • Pflanze mag es sonnig und sie mag steinige, gut durchlässige Erdböden
  • Die Pflanze im Garten stellt keine Ansprüche, kann im Herbst ausgesät werden.
  • Verwendungsmöglichkeiten: Blätter und Blüten zur Blütezeit ernten und trocknen. Wurzeln schmecken nussig, sie erntet man im Herbst. Dann isst man sie als Gemüse oder einfach roh.

    Junge Blätter schmecken im Salat, im Gemüse oder wie Spinat.


  • Tees aus den Blättern der Pflanze helfen bei PMS krampflösend, gegen Durchfall und Beschwerden in Magen und Darm.