Das Heilkräuter-Verzeichnis

Berberitze Sauerdorn Sauerdorntee Berberitzentee

Der deutsche Name Sauerdorn leitet sich wahrscheinlich von den saueren Beeren und den teils dornigen Blättern ab. Der botanische Name "Berberis" (Berberis vulgaris) entstammt dem arabischen Wortstamm für "Muschel", was auf die muschelartige Form der Blätter hinweist.


Die Berberitze bzw. der Sauerdorn wird zwischen einem und zweieinhalb Meter hoch. Seine Blüten trägt er von Mai bis in den Juni. Aus diesen Blüten bilden sich im Herbst dann längliche, rote Beeren. Die Berberitze sollte in jeder Hausapotheke sein, allerdings sollte man sie nicht selber sammeln: Alle Pflanzenteile, außer den Früchten und der Rinde, sind giftig. Man kennt die Heilwirkung der Berberitze indes schon lange. Früher setzte man sie gegen Fieber, bei Magen-, Leber- und Herzleiden ein.


Schon der Kräuterpfarrer Kneipp empfahl einen Tee aus den Wurzeln des Sauerdorn gegen Gallensteine, gegen eine entzundene Leber oder gegen Gelbsucht. Allerdings sollte man einen solchen Tee nicht hoch dosiert und über einen langen Zeitraum trinken. Man sollte nur einen Teelöffel der Wurzel auf eine Tasse kochendes Wasser geben und dies eine Viertelstunde lang ziehen lassen, danach absieben und diese eine Tasse über den ganzen Tag hinweg trinken. Wenig also!


Der Grund für die geringere Dosierung liegt darin, dass die Berberitze eine besonders abführende Wirkung hat und sie außerdem die Nieren reizen kann.


Die Ureinwohner Amerikas, die Indianer, kannten die Berberitze schon als Mittel gegen eine allgemeine Schwäche des Körpers. Außerdem war bekannt, dass die Pflanze den Appetit steigern kann. Die einwandernden Siedler kannten die Pflanze als bitteres Tonikum und verwendeten die Berberitze als Mittel zur Verdauungsanregung.




Ein Einsatzgebiet der Berberitze liegt in den Bauchorganen und den Organen in der Beckengegend. Die Berberitze hilft, dass diese besser durchblutet werden. Darüber hinaus kann sogar die Wehentätigkeit der Gebärmutter ausgelöst werden. Deshalb sollte man in der Schwangerschaft darauf verzichten, die Berberitze einzunehmen. Die Pflanze steigert die Durchblutung im Unterleib, sie reinigt das Blut. Die Berberitze löst zudem Krämpfe.


Die Berberitze
  1. leitet Schwermetalle aus dem Körper, etwa Blei.
  2. die Pflanze kann einer Migräneneigung entgegen wirken
  3. festigt das Bindegewebe, was helfen kann, Cellulitis vorzubeugen.
  4. die Berberitze erzeugt im Gehirn ein Gefühl des Wohlbehagens
  5. fördert die Vitalität, sie hilft dem Herz und Kreislauf.
  6. die Pflanze hilft bei hohem Blutdruck, sie erweitert die Blutgefäße.
  7. die Beeren helfen bei entzündlichen Fieber, wie zum Beispiel bei Typhus.
  8. ein Gurgelwasser aus den Wurzeln und der Rinde helfen in Mund und Rachen, gegen Halsschmerzen, sie stärken das Zahnfleisch.
  9. die Berberitze hilft auch bei einer Nebenhöhlenentzündung und einer verstopften Nase.
  10. die Früchte wirken antibakteriell, lösen Verschleimungen, treiben den Schweiß, sind vitalisierend, kräftigen den Körper, regen die Atmung an.
  11. Berberitze ist zudem gut für die Augen, sie kann bei der Behandlung von Konjunktivitis helfen.

Wegen des leicht gelben Holzes der Berberitze ging man früher davon aus, dass die Pflanze gegen Gelbsucht helfen könne. Die Gelbsucht ist eine Erkrankung der Leber, bei der man eine leicht gelbliche Hautfarbe bekommt. Im Labor hat sich diese Wirkung aber nicht bestätigt.


Ein Sirup aus Berberitze und Fenchelsamen galt im alten Ägypten als ein Heilmittel gegen die Pest, heute wird dies aber sicherlich nicht mehr verwendet. Wohl aber zur Abwehr von Infektionskrankheiten, denn hier kann die Mischung Berberitze / Fenchelsamen wirklich helfen. Das hat sogar schon die moderne Forschung erkannt, es werden Fertigmedikamente damit hergestellt.

Die Berberitze ist stark antiseptisch, was man sich gegen Erkrankungen wie Ruhr oder zur Verhinderung von durch Schmutzwasser übertragbaren Krankheiten zunutze machen kann. Dazu gehören zum Beispiel die Cholera oder viele Magen-Darm-Infektionen, die durch Bakterien verursacht werden.


Die Leber reagiert ebenfalls gut auf die Berberitze, so kennt die Naturheilkunde die Wirkung gegen Hepatitis und gegen andere Erkrankungen der Leber.


Auch Hautbeschwerden, wie Ekzeme und Psoriasis können durch Waschungen gebessert werden. Als Augenwaschmittel mit einem stark verdünnten Tee (1:20) hilft eine Berberitzenabkochung gegen entzündete Augen oder müde Augen.


Nach einer Chemotherapie und Bestrahlung bei Krebs soll die Berberitze zum Aufbau neuer weißer Blutkörperchen beitragen.


Die Berberitze ist nicht nur eine Heilpflanze, sondern auch eine beliebte Gartenpflanze. Sie stammt aus Europa, ist inzwischen auch weltweit zu finden. Die Beeren der Berberitze sammelt man im Herbst, die Rinde im Frühjahr und im Herbst.


Die Rinde

Die Rinde der Wurzel wirkt zusammenziehend, hilft gegen Blähungen, regt den Kreislauf an, wirkt gegen Bakterien, hilft bei Menstruationsbeschwerden, regt die Galle an, hilft gegen Stauungen in der Leber, Verstopfungen, hilft bei fehlendem Appetit, hilft gegen hohen Blutdruck, treibt den Harn.


Man kann aus den Früchten der Berberitze Marmeladen, Torten, Kompotte oder Gelee herstellen, die nicht nur gut schmecken, sondern auch so nebenbei einem überempfindlichen Darm etwas Gutes tun.


Das Holz der Berberitze wird außerdem auch heute noch für wundervolle Schnitzereien und Intarsien verwendet, die Beeren wurden traditionell gekocht und verzehrt.



Stichwort Durchfall

Wirkstoffe in der Rinde und der Wurzel, ein Stoff namens Tannin und das Berberin, können bei der Behandlung von Durchfall und damit verbundenen Verdauungsstörungen helfen.


Die Berberitzenrinde hat eine Anti-Durchfall-Wirkung und wirkt zudem adstringierend, sie lässt angegriffene Darmwände schneller abheilen, außerdem wirkt die Heilpflanze gut auf die Verdauung als Ganzes.


Es gibt inzwischen Studien, die belegen, dass sich Durchfall schneller bessert, wenn man Berberitze nimmt.




Rinde, Wurzel und Früchte haben unterschiedliche Wirkungen auf unseren Körper, sie helfen deshalb auch gegen unterschiedliche Beschwerden.


In der Wurzel der Berberitze sind unter anderem Gerbstoffe enthalten, außerdem verschiedenste Alkaloide, insbesondere das Berberin, das für die gelbe Farbe verantwortlich ist. Dieses Berberin ist in der Rinde der Wurzel in der höchsten Konzentration zu finden. Deshalb verwendet man gerne die Rinde der Wurzel zu Heilzwecken.


In den Beeren findet man große Mengen von Vitamin C, außerdem Carotinoide und unterschiedlichste Fruchtsäuren.

Die hauptwirksamen Stoffe in der Pflanze sind die Alkaloide, besonders Berberin, Berbamin und Oxyakanthin. Das Berberin wirkt stark entkrampfend, beruhigend und zugleich gebärmutteranregend. Berbamin hat eine blutdrucksenkende Wirkung.


Das Berberin wird heutzutage auch in chemischen Medikamenten zur Behandlung von Augenerkrankungen eingesetzt, früher kannte man auch die Verwendung der Rinde und Wurzel gegen blutunterlaufene Augen.



Steinleiden und Verdauung

Die Gallenblase wird günstig von der Berberitze beeinflusst, die Droge sorgt für eine Ausschüttung der Gallensäfte, ebenso hilft sie gegen Schmerzen in der Gallenblase. Die Entstehung von Gallensteinen wird abgebremst.


In der Naturheilkunde kennt man die Berberitze unter anderem als Mittel gegen Gallensteine, auch gegen einen sogenannten Blasengries oder gegen Steinerkrankungen in der Niere.


Durch die galleanregende Wirkung hilft sie dabei, dass die Fettverdauung besser funktioniert.


Sie hilft gegen Sodbrennen, bessert den Appetit, hilft der Verdauung, lindert Magenverstimmungen.



In der Homöopathie

Die Berberitze kann als homöopathisches Mittel Rheumapatienten helfen. Es hilft gegen rheumatische Schmerzen, die auftreten, wenn man sich körperlich betätigt hat.




Über die Pflanze

Der Blütenstand ist hängend, die Blüten stehen in vielen Blütentrauben, die Blüten sind hellgelb.

Die Pflanze ist ein hübscher buschiger Strauch. Das Holz, die Innenrinde und das Mark sind gelb.

Die Blätter sind verkehrt herum eiförmig, haben einen kurzen Stiel, sie sind gesägt und borstig.


Die Blätter der Pflanze verwandeln sich manchmal in Dornen.


Die Beeren haben eine ungewöhnliche, walzenartige Form, man kann sie deshalb leicht von anderen Beeren auseinanderhalten.




Alte Anwendungen

Berberitzenrinde kochte man in Apfelwein auf und gab dies gegen alle Arten von Bauchentzündungen.


Die gelbe Wurzel verwendeten die Indianer als Farbstoff für Textilien.


Die Berberitzenfrüchte lassen sich auch trocknen und man kann sie dann ähnlich Rosinen verspeisen.


"Die innere Rinde der Berberitze in Weißwein gekocht, und ein Viertel Pint getrunken jeden Morgen, ist ein ausgezeichnetes Mittel, um den Körper des cholerischen Humor zu reinigen und ihn frei von Krankheiten wie Schorf, Juckreiz, Flechten, Ringwürmer, Gelbsucht und Furunkel zu machen."

Nicholas Culpeper, 1653


Wenn Kinder ihre Zähne bekommen, ist das normalerweise mit Schmerzen verbunden. Gegen diese Schmerzen hilft ein weißes Leinesäckchen, in das man Berberitzenblüten gibt und zunäht. Um dieses weiße Säckchen wiederum gibt man ein rotes Säcken. Beide Säckchen hängt man dem Kinde um den Hals, 28 Tage lang. Nach den 4 Wochen verbrennt man die beiden Säcken und betet dabei das Vaterunser. Die Schmerzen sollen dann vergehen.


Wenn man unter Zahnschmerzen leidet, so vergrabe man seine Fingernägel und Zehennägel unter einer Berberitze. Die Schmerzen sollen so vergehen.


In Italien gibt es die Sage, dass die Dornenkrone Jesu aus der Berberitze hergestellt wurde.



Astrologie und Verbindungen

Die Berberitze hilft, wenn man streng nach der chinesischen Lehre der Elemente geht, aufgrund ihres sauren Geschmacks ihrer Blätter und ihrer Früchte gegen Erkrankungen der Leber.


Der gelbe Saft, der aus der Pflanze austritt und die gelben Blüten der Heilpflanze stehen laut Signaturenlehre zum Beispiel zu Erkrankungen in Beziehung, die sich aufgrund von Erkrankungen der Leber oder der Galle äußern oder auch zur Gelbsucht.


Die Blüten der Berberitze verströmen einen Duft, den man durchaus wie den Geruch von Sperma deuten kann, das wiederum für eine Beziehung zur Sexualität und zu den Organen im Unterleib steht, also zum Beispiel zu der weiblichen Gebärmutter und der männlichen Prostata.


Die aus den Blüten erwachsenden roten Früchte kann man als Myome ansehen, aber auch als Warzen beziehungsweise als Polypen. Die rote Farbe an sich steht natürlich auch für das Blut.


Auf astrologischer Sicht gehört die Berberitze zum Jupiter, was an den gelben Blüten liegt.

Außerdem zum Mars, was an den Dornen der Pflanzen und an der Farbe der Früchte liegt.


Wenn Sie eine Tinktur aus der Berberitze herstellen wollen, so können Sie dazu die Wurzeln verwenden, die Sie im Frühling oder im Herbst ausgraben, idealerweise bei abnehmendem Mond.



Studien

Bakterien und Viren

Eine Studie zeigte, dass das enthaltene Alkaloid Berberin Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten bekämpfen kann.

Ein anderes Alkaloid, Berberamin, kann die weißen Blutzellen stimulieren, das sind die Abwehrzellen im Blut.


Harnwegsinfektionen

Eine Studie stellte fest, dass das Berberin gegen Kolibakterien und Pseudomonas aeruginosa, einem Keim der in Krankenhäusern Probleme bereitet und die Nahrung unbekömmlich werden lässt, helfen kann.



Übersicht zu Sanddorn
Blütezeit

Gesammelt wird im Mai und Juni.


Englisch

Barberry


Volksnamen

Sauerdorn, Dreidorn, Zizerlstrauch, Weinscharln, Reselbeere, Essigscharl, Bubenlaub, Spiessdorn, Hasenbrot, Geissenlaub, Spitzbeeri, Weinzäpferln, Kuckucksbrot


Verwendete Pflanzenteile

Verwendet werden die Wurzeln, die Wurzelrinde und die Beeren.


Duft und Aroma

Die Blüten duften süß. Die Rinde schmeckt bitter, die Blätter und die Beeren sauer.


Verwechslungsgefahr

Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit der Mahonie. Deren Beeren sind blaugräulich, die Mahonie ist zudem immergrün, ist also auch im Winter grün. Die Blätter sind glänzend, eingebuchtet gezahnt, ebenfalls stachelig.


Vorsicht

Die Wurzel und die Rinde haben eine schwach giftige Wirkung. Bitte möglichst gering dosieren und nicht dauerhaft anwenden.





Rezepte und Anwendungen rund um die Berberitze


Abkochung

Geben Sie einen Teelöffel der Wurzelrinde in eine Tasse kaltes Wasser, dann aufkochen und fünfzehn Minuten ziehen lassen.

Eine solche Abkochung hilft zum Beispiel zur Behandlung von Durchfall, (Magen-) Geschwüren und gegen Halsschmerzen. Trinken Sie eine Tasse vor den Hauptmahlzeiten.

Sie können auch Kompressen damit gegen Augenentzündungen auf die Augen auflegen.


Ein Berberitzengelee

Sie brauchen dazu 0,7 l Berberitzensaft, 2 Teelöffel Agar-Agar und 250 g Honig.

Alle Inhaltsstoffe zusammen erwärmen, dann 5 Minuten leicht kochen lassen und dann in ein Marmeladenglas umfüllen.

Wenn eine Frau unter Schwangerschaftsübelkeit leidet, kann sie dieses Gelee essen, es vertreibt die Übelkeit.


Ein Berberitzensaft

Einen Saft aus den Früchten stellt man so her:

Pressen Sie aus den reifen Beeren den Saft aus, den Sie dann einen Tag kühl im Kühlschrank stehen lassen. Dadurch setzen sich Schwebestoffe und Verschmutzungen am Boden ab. Den Oberen Saft schöpft man also ab, und gibt dann Zucker hinzu. Pro 100 ml Saft geben Sie 150 g Zucker dazu. Dann aufkochen und gut absieben.

Ein solcher Saft hilft bei fiebrigen Erkrankungen, er schmeckt außerdem sehr lecker. Man kann ihn auch in eine Limonade geben.


Ein Tee gegen Schwermetalle

Sie brauchen dazu jeweils 30 g Löwenzahnwurzeln, Wegwartewurzeln, Liebstöckelwurzeln, außerdem 20 g der Rinde der Berberitze und ungefähr 50 g Goldrutenkraut.


Diese Heilkräuter vermischten sie alle gut miteinander und geben davon zwei gehäufte Teelöffel in eine Tasse Wasser. Dies lassen Sie eine Viertelstunde lang ziehen, danach sieben Sie den Tee ab und trinken ihn, sobald er nicht mehr so heiß ist. Von diesem Tee können Sie bis zu vier Tassen am Tag trinken.


Ein solcher Tee eignet sich zum Beispiel begleitend, wenn ihr Zahnarzt das Amalgam aus ihrem Mund entfernen will. Man sollte diesen Tee dann etwa acht Wochen lang trinken.


Ein Wurzelrindentee

Man kann auch aus der Rinde der Wurzeln einen eigenen Tee herstellen, indem man die Rinde abschält und in kaltes Wasser gibt. Kurz aufkochen, dann 4 Minuten ziehen lassen, absieben und trinken.


Eine Berberitzentinktur

Für eine Tinktur setzt man 200 g Berberitzenwurzelrinde mit einer Flasche Wodka an. Dann für 2 Wochen stehen lassen, danach absieben. Kann bei Gelbsucht und Leberbeschwerden eingenommen werden, auf Wunsch verdünnt in etwas Wasser. 10 - 20 Tropfen, 3-mal am Tag, genügen.


Früchte

Die Früchte kann man einfrieren und im Frühjahr zur Frühjahrskur essen. Frischer Saft der Beeren gibt man auf das Zahnfleisch, das stärkt das Zahnfleisch und die Zähne, außerdem werden Blutungen gestoppt.


Gerstenkorn

Gegen ein Gerstenkorn und gegen eine Lidrandentzündung kann man einen Tee verwenden, mit dem man Umschläge tränkt, die man dann eine viertel Stunde auf das Auge auflegt.


Für Augenwaschungen kann man ebenso den Tee nehmen, allerdings stark verdünnt und sehr gut gefiltert, idealerweise durch einen feinen Kaffeefilter. Im Tee sind feinste Teilchen, die ansonsten das Auge reizen würden.


Heilwein

Sie brauchen dazu:

1 Liter Rotwein,

150 g frische zerkleinerte Berberitzenbeeren

und 1 Tasse braunen Zucker.

Geben Sie die Beeren in den Wein, dann einen Monat stehen lassen. Danach den Zucker zugeben, und gut schütteln. Die heraussieben und die Flasche gut verschließen. Trinken Sie davon 25 ml pro Tag, sei es pur oder mit etwas Wasser verdünnt, vor den Hauptmahlzeiten. Dieser Wein soll die Gallenblase stärken, außerdem die Anzahl der roten Blutplättchen erhöhen und mikrobielle Infektionen vorbeugen.


Tinktur

Eine Tinktur aus der Wurzelrinde kann gegen Hautbeschwerden, Frostbeulen und Warzen verwendet werden. Dazu tropft man die Tinktur auf die Hautstelle auf. Innerlich angewandt unterstützt die Tinktur gegen eine schmerzende Menstruation, gegen Kopfweh oder gegen Niedergeschlagenheit, außerdem gegen Gichtbeschwerden und Rheumaschmerzen.


Wackelige Zähne

Gegen wackelige Zähne hilft es, den frischen ausgepressten Saft aus den Früchten auf das Zahnfleisch zu tupfen.






Die Berberitze als Frauenkraut

Die Berberitze hilft in der Frauenheilkunde gegen Krämpfe im Unterleib, eine Abkochung aus der Rinde hilft gegen chronische Scheidenpilzinfektionen.

Die Berberitze ist eine alte, wohlbekannte Heilpflanze, in der eine Menge verschiedener Wirkstoffe enthalten sind.


So zum Beispiel viele Gerbstoffe und Alkaloide, darunter sei besonders das Berberin genannt, das für eine gelbliche Färbung der Wurzeln verantwortlich ist. Dieses Berberin ist in der höchsten Konzentration in der Wurzelrinde zu finden.

In den Beeren der Pflanze findet man größere Mengen an Vitamin C, verschiedene Fruchtsäuren und Carotinoide.


Die Berberitze kann zum Beispiel helfen, wenn man Schwermetalle aus dem Körper ausleiten will, wenn die Durchblutung der Bauchorgane gesteigert werden soll, wenn das Blut gereinigt werden soll, wenn man unter Krämpfen leidet, wenn man eine starke Verstopfung hat. Außerdem treibt die Berberitze den Gallensaft, hilft gegen Steinleiden und wirkt sehr antibiotisch. Das enthaltene Berberin hilft gegen Cholera und Malaria, wie man inzwischen herausgefunden hat.


Die Berberitze als Frauenkraut

Im Mittelalter kannte man die Rinde der Berberitze gegen die schreckliche Malaria. Durch die gelbliche Färbung der Wurzel ging man außerdem davon aus, dass die Wurzel gegen Leberentzündungen, gegen Gelbsucht und gegen Gallensteine helfen könnte.


Allerdings sollte man diesen Tee wirklich sehr sparsam dosieren und trinken, so reicht ein Teelöffel am Tag für einen Viertelliter Tee, den man eine Viertel Stunde lang ziehen lässt. Diesen Tee sollte man auch über den ganzen Tag hinweg trinken.


Wie gesagt, eine Tasse am Tag ist ausreichend. Dieser Tee schmeckt nicht wirklich besonders gut, zum andern kann er die Nieren reizen und wirklich sehr stark abführend wirken.

Studien zeigten, dass die Naturmedizin so falsch gar nicht lag mit ihren Anwendungsgebieten, denn heute weiß man, dass Extrakte aus der Wurzel wirklich gegen allerlei unterschiedliche Krankheiten helfen, zum Beispiel gegen Krankheitserreger wie Staphylokokken, E. Coli, Streptokokken und Amöben.

Berberitze ist hilfreich bei einer unregelmäßigen Menstruation, sie hilft bei Anämien sowie bei einer Vaginitis.


Der Hauptanwendungsbereich der Berberitze

Der Hauptanwendungsbereich der Berberitze ist der Bauchbereich, dessen Durchblutung durch dieses Heilkraut wesentlich verbessert wird. Zudem regt die Berberitze die Nieren an, und kann sogar Kontraktionen der Gebärmutter auslösen. Die Berberitze hilft außerdem, die Beckenorgane und die Bauchorgane zu entstauen.


Die Berberitze gilt als steinbrechendes Kraut, das zum Beispiel Nierensteine und Blasensteine aufbrechen bzw. auflösen kann, wodurch diese vom Körper nach und nach ausgeschieden werden können.


Da die Berberitze die Bildung und den Ausstoß von Galleflüssigkeit fördert, hilft sie besonders gut, wenn man sehr viel Fett gegessen hat. Des weiteren fand man heraus, dass sie eine leichte Hilfe bei Migräne darstellt und außerdem das Bindegewebe stärkt.


Ein Ausleitungstee

Sie brauchen dafür ungefähr

  1. je 40 g Hunderebe und Goldrutenkraut
  2. je 30 g Löwenzahnwurzeln und Wegwartenwurzeln
  3. und außerdem je 20 g Liebstöckel-Wurzeln und Berberitzenwurzelrinde

All diese Kräuter vermischen Sie gut miteinander und geben davon zwei gehäufte Teelöffel in eine Tasse heißes Wasser. Diesen Ansatz lassen Sie 15 Minuten lang stehen und sieben ihn dann ab. Trinken Sie bis zu vier Tassen am Tag davon, um zum Beispiel Schwermetalle auszuleiten


Dieser Tee kann im Übrigen auch dazu verwendet werden, nachdem man seine Zähne von Amalgam hat befreien lassen. Dann sollte man diesen Tee bis zu zwei Monate lang trinken, jeden Tag vier Tassen davon. Außerdem sollte man dann generell sehr viel Wasser trinken.


Wenn Sie die Wurzeln der Pflanze selbst sammeln wollen, so geschieht dies entweder im Frühling oder im Herbst, idealerweise, wenn der Mond abnimmt.


Die Wurzeln werden gereinigt und dann entweder geschält und dann die Schale getrocknet und aufbewahrt oder die ganze Wurzel wird in kleine Stücke geschnitten und getrocknet und so verwahrt. Wenn man möchte, kann man daraus auch ein Pulver herstellen, das wesentlich besser die enthaltenen Wirkstoffe abgeben kann.




Berberitze in der Küche

Im zentralen Asien und oder auch im Iran nimmt man die Beeren wegen ihrer Säure als Geschmacksgeber, außerdem zum Anrichten für Pilaws, auch für Füllungen, für Fleisch und Fisch.


Man kann die Früchte auch in etwas Öl anbraten und über Reis streuen.


In Indien gilt die Berberitze als Beigabe in Desserts, so wie bei uns die Johannisbeeren.


Wenn man die frischen Beeren ganz zum Schluss der Bratzeit über Grillfleisch gibt, so tritt aus den Beeren der Saft aus und würzt das Grillgut, herrlich frisch! Berberitzenbeeren können übrigens in alle Gerichte passen, in die man auch Zitronensaft geben kann.


Generell passt die Berberitze in folgende Gerichte:

Lamm, Mandeln, Jogurt, Geflügel, Reis, Pistazien, Fleisch.


Passt zu anderen Gewürzen wie Zimt, Koriander, Kümmel, Safran, Dill, Petersilie, Lorbeer, Kardamom.



Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Giftig
Schwach giftig. Nur die Beeren und die Rinde sind ungiftig.

Keine Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit!

Die Berberitze sollte nicht während einer Schwangerschaft verwendet werden, da die Berberitze Wehen auslösen kann.


Nicht bei fieberhaften Nierenerkrankungen anwenden!


Wenn Sie unter Koliken in der Galle leiden oder wenn sie unter einem Reizdarmleiden, sollten Sie auf die Berberitze verzichten.




Schon Hildegard von Bingen nannte die Berberitze in ihren Aufzeichnungen, sie warnte allerdings vor den Berberitzenfrüchten. Sie empfahl ausschließlich eine Salbe mit Berberitzenblütenknospen, Wein und einen getrockenten und gepulverten Maulwurf (!), die sie gegen Hautgeschwüre empfahl.



Im Herbst trägt die Berberitze

knallrote, wurstförmige Beeren,

die schön anzuschauen sind,

zum Essen jedoch sehr sauer sind.

Auch die Blätter sind sauer

wie Sauerampfer.

Kräuterpfarrer Johann Künzle - 1911

Quellenverzeichnis




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