Das Heilkräuter-Verzeichnis

Sanddorn

Der unter Artenschutz stehende Sanddorn (Hippophae rhamnoides) wurde bereits im Mittelalter verwendet, um Blutungen zu stillen. Er gilt auch heute noch als Mittel gegen Seekrankheit und wird gerne zu einer leckeren Marmelade verarbeitet.

Der Sanddorn ist ein dorniger Strauch, der bis zu 4,5 m hoch werden kann. Seine Früchte sind leuchtend orange und kugelförmig. Die orangene Farbe der Beeren kommt vom enthaltenen Inhaltsstoff Karotin, der auch aus der Karotte bekannt sein dürfte.


Der durch seine schmalen und silbrigen Blätter zusammen mit seinen orangefarbenen Früchten sehr hübsch aussehende Sanddorn ist eine der wenigen Pflanzen, die auch auf Dünen wachsen können. Man findet ihn aber natürlich nicht nur dort, sondern auch im Gebirge, an den Ufern von Bächen oder in Gärten.


Die Früchte des Sanddorns sind richtig kleine Vitaminbomben, die sich wunderbar gegen einen Vitaminmangel einsetzen lassen können, also zum Beispiel in der Erkältungszeit im Herbst und im Winter, wenn man gar nicht genug der gesunden Vitamine essen kann.

Und tatsächlich kann der Sanddorn sich mit der Zitrone mehr als messen, wenn der nächste Schnupfen uns erwischt hat. Denn tatsächlich ist in Sanddorn bis zu 10-mal mehr Vitamin C als in einer Zitrone. Nur drei Löffel Sanddornsaft decken schon den täglichen Bedarf an Vitamin C. Man kann dazu den Sanddorn aber auch in Form von Saft oder Mus zu sich nehmen.


Sanddornprodukte sind inzwischen in Reformhäusern, Apotheken, Drogerien und Bioläden erhältlich. Sanddorn gibt es z. B. als Mus, Tee, Saft, Sirup, Shampoo, Duschgel, Salbe, Creme u. v. m. zu kaufen, so dass man sich Arbeit mit der eigenen Herstellung sparen kann.


Im Sanddorn sind viele Wirkstoffe enthalten, u. a. viele verschiedene Vitamine, Magnesium, Eisen, Kalzium und Mangan.


Und auch äußerlich hilft die Sanddornbeere, wenn Sie z. B. wunde oder entzündete Hautstellen haben. Zudem schützt sie vor UV-Strahlung und soll sogar gegen Neurodermitis helfen können.



Anwendungsgebiete

Sanddornsaft senkt Fieberbeschwerden, steigert die körpereigene Immunabwehr in Schnupfenzeiten, er mildert Zahnfleischbluten, hilft bei Hauterkrankungen, kann auch bei Kopfschmerz und Konzentrationsschwäche als auch bei Problemen mit dem Kreislauf helfen.


Frische gerade erblühte Blüten können zu einem Tee zubereitet werden, der gegen rheumatische Beschwerden und Beschwerden mit der Haut helfen kann. Nehmen Sie dazu einen Teelöffel der Blüten, die Sie in eine Tasse kaltes Wasser geben. Dann aufkochen, 3 Minuten ziehen lassen und absieben. Trinken Sie 3 Tassen pro Tag davon.


Der Sanddorn enthält sehr viel Vitamin C und Vitamin E, aber auch leichte Anteile von Vitamin B. Aufgrund seines hohen Gehaltes an Vitaminen eignet sich der Sanddorn natürlich wunderbar zur Behandlung von Vitaminmangelzuständen oder auch nach langen schweren Erkrankungen.


Das Vitamin B12

Eine Sonderstellung bekommt der Sanddorn durch das in ihm enthaltene Vitamin B12. Denn der Sanddorn ist eine der wenigen Pflanzen, die dieses Vitamin B12 beinhalten. Der Sanddorn ist deshalb eine wichtige Vitamin-B12-Quelle für Veganer.


Weitere Anwendungsgebiete


Magenbeschwerden

Bei Magenbeschwerden hilft ein Absud aus Sanddornbeeren.

Geben Sie drei Esslöffel der frischen Beeren in 500 ml kochendes Wasser, dann 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben. Trinken Sie bis zu 3-mal pro Tag je eine Tasse davon.


Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre

Gegen diese Beschwerden hilft das Sanddornöl. Nehmen Sie dazu bis zu 3-mal am Tag je einen Esslöffel vor den Hauptmahlzeiten.


Hauterkrankungen

Ein frischer Sanddornsaft oder ein Absud, den Sie aus den Früchten herstellen können, sind als Heilmittel gegen Hautkrankheiten bekannt, das zum Beispiel gegen Allergien und Ekzeme hilft.




Großes Thema Sanddorn und Vitamine

Sanddornbeeren wurden als bester einheimischer Vitamin-C-Lieferant lange verkannt

Die Botanik der Beeren ist in den Gebieten Asiens eine andere als die in Europa. Aufgrund der großen Hitze im Sommer und der Fröste im Winter enthalten die Sanddornbeeren dort weniger Wasser. Die Beeren würden sonst platzen. Stattdessen haben sie einen höheren Ölanteil. Dies erklärt, wieso in Europa vor allem Saft und Mus aus dem Fruchtfleisch genutzt werden, nicht aber das Sanddornöl.


Traditionell wird in Deutschland der aus den Beeren gepresste Saft pur oder mit anderen Säften vermischt getrunken (Apfel, Karotte). Er wird häufig zu einem Extrakt eingedickt oder zu Mus oder Gelee eingekocht. Außerdem wird Zucker, Honig, Ahornsirup oder ein anderes Süßungsmittel zugesetzt, denn die Sanddornbeeren schmecken fast unangenehm sauer und herb.


Geschätzt wird der Sanddorn wegen seines sehr hohen Gehaltes an Vitamin C. Dieser liegt weitaus höher als bei Zitrusfrüchten (circa zehnmal mehr als in einer Zitrone, das heißt im Durchschnitt 450 Milligramm pro 100 Gramm). Er wird von keiner heimischen Obstsorte übertroffen.


Sanddorn wird daher vor allem in Wintermonaten zur Stärkung des Immunsystems getrunken oder gegessen. Er kann vorbeugend oder therapiebegleitend eingesetzt werden, zum Beispiel bei Infektanfälligkeit, Erschöpfungszuständen, Appetitmangel und zur Leistungssteigerung.


Ein erhöhter Vitamin-C-Bedarf liegt in der Schwangerschaft, Stillzeit, im Wachstum, bei alten Menschen, bei Rauchern oder bei Menschen mit regelmäßigem Alkoholkonsum vor. Leicht kann dieser Mehrbedarf durch zwei bis drei Esslöffel Sanddorn-Vollfrucht täglich gedeckt werden.


Die Beeren liefern wichtige Substanzen für Stoffwechsel und Haut. Die Sanddornbeeren enthalten jedoch weit mehr als nur Vitamin C. Die bekanntesten Vitamine sind das Vitamin E (Alpha-Tocopherol), ß-Carotin oder die B-Vitamine B1, B2, B6 und B12. Vitamin E und ß-Carotin gelten wie Vitamin C als Radikalfänger. ß-Carotin dient der Bildung von Vitamin A im menschlichen Organismus. Der Zellschutz findet durch Lichtabsorption statt, es reichert sich im Gewebe an und soll entzündungshemmende und immunregulierende Wirkung haben. Zum Vergleich: Karottensaft enthält circa 6 bis 8 Milligramm ß-Carotin auf 100 Gramm. Im Sanddorn ist oft mehr als das Doppelte enthalten.


In 100 Gramm Sanddorn findet man außerdem bis zu 15 Milligramm Vitamin E, was der halben Tagesdosis für einen Erwachsenen entspricht. Vitamin E wird dadurch interessant, dass es die Haut besonders schützt: Es soll vor Hautalterung und Entmineralisierung der Haut schützen und vor Austrocknung bewahren.


Das Vitamin B12 kommt nicht natürlich in der Sanddornbeere vor, sondern entsteht durch Symbiose mit Bakterien auf der Außenschale. Für Menschen mit B12-Mangel oder für Risikogruppen (zum Beispiel Veganer) kann der Sanddorn daher ein weiterer pflanzlicher B12-Lieferant sein. Hier müssen jedoch die Produkte verzehrt werden, die Fruchtfleisch enthalten.


In größeren Mengen kommen im Sanddorn verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente (Kalzium, Magnesium, Mangan, Eisen) und die in ihrer Wirkung noch wenig erforschten sekundären Pflanzenstoffe wie Phytosterine, biogene Amine und Polyphenole vor.


Aufgrund dieser Inhaltsstoffe spricht man dem Sanddorn schützende und vorbeugende Wirkungen bei Herz- und Gefäßkrankheiten zu. Herz- und Nierenfunktion und Wasserausscheidung können günstig beeinflusst werden, die Phytosterine und biogenen Amine können außerdem den Cholesterinspiegel regulieren.


In Europa fast unbekannt: die Sanddornöle

Erwähnenswert ist die besondere Zusammensetzung und Menge der Öle, die in den Beeren vorkommen. Hierzulande ist die Verwendung der Sanddornöle kaum bekannt. In der Heimatregion des Sanddorns, vor allem in Tibet, wird das Öl schon seit mehr als 1.200 Jahren medizinisch genutzt. Innerliche und äußere Verwendung für Haut und Schleimhäute sind überliefert.


Es muss zunächst zwischen Fruchtfleischöl und Kernöl unterschieden werden: Das Fruchtfleischöl wird durch Kaltpressung der Fruchtfleischanteile gewonnen (ähnlich wie Olivenöl). Es hat eine starke orangerote Färbung, hervorgerufen durch viele Carotinoide.


Wichtig sind außerdem das Vitamin E und besondere Öle: die Palmitinsäure, die Palmitoleinsäure und die Ölsäure.


Fruchtfleischöl soll stoffwechselanregend wirken und bei Sodbrennen und Magen-Darm-Erkrankungen helfen (wenige Tropfen täglich in Wasser oder Saft eingerührt). Gegen Mandel- und Rachenentzündungen wird gegurgelt beziehungsweise pinselt man den Rachen mit dem Öl ein. Äußerlich angewendet, schützt es vor Sonneneinstrahlung oder regeneriert nach Sonnenbrand oder Verbrennungen (pur oder in Cremes).


Das Sanddorn-Kernöl wird aus dem nussartigen Samenkern gewonnen. Es ist schwach rötlich, da hier weniger Carotinoide enthalten sind. Stattdessen hat es einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure. Das Kernöl soll entzündungshemmend und antibakteriell wirksam sein, zum Beispiel bei Akne und Hautallergien helfen und die Wundheilung beschleunigen (Einsatz in der Schönheitschirurgie zum Beispiel nach Entfernung von Tätowierungen, nach Laserbehandlungen).

Alle dem Sanddorn zugeschriebenen Wirkungen sind durch Studien untersucht.


Der Sanddorn kann aber nicht als Arzneimittel oder Heilmittel mit spezifischer Wirkung betrachtet werden. Es kann lediglich durch die besonders hohen Mengen oder die besondere Kombination eine vorbeugende oder unterstützende Wirkung, vor allem bei komplexen Krankheiten wie Krebs, angenommen werden.


Hingewiesen werden muss auch auf die Möglichkeit von allergischen Reaktionen bei empfindlichen Personen.



Kosmetische Anwendung


Der Sanddorn ist inzwischen nicht nur in der Küche zu finden oder als Heilmittel, auch in der Kosmetik hält Sanddorn immer mehr Einzug.

Das im Sanddorn enthaltene fette Öl des Fruchtfleisches ist wunderbar für die Haut und hilft ihr, Wunden und Entzündungen besser abheilen zu lassen.


Schon wenige Tropfen des Sanddornöles erhöhen die Regeneration der Hautzellen und lassen die Haut heilen, was man zum Beispiel bei Akne und Pickeln oder auch bei Neurodermitis einsetzen kann. Und natürlich gibt es inzwischen auch viele Kosmetikprodukte wie Gesichtscremes, Bodylotions oder Badeöle, die sich der Wirksamkeit des Sanddorns bedienen.


Sanddornöl schützt zudem vor Sonneneinstrahlung und hilft so gegen eine vorzeitige Hautalterung durch UV-Licht. Das reichhaltige Sanddornöl hilft besonders Menschen mit einer sehr trockenen und schuppigen Haut.


Ein Sanddornöl ist ein sehr bekanntes Mittel das sich äußerlich durch seine antibakteriellen und wundheilenden Eigenschaften auszeichnet, es hilft bei der Neubildung der Haut, bei Wunden und Verletzungen, bei Verbrennungen, gegen Schmerzen, es regelt den Stoffwechsel der Haut.


Um ein solches Öl selbst herzustellen, geben Sie frische Beeren in einen Entsafter und entsaften Sie sie darin. Den Saft können Sie trinken, die Rückstände sind das, was jetzt für das Öl gebraucht wird. Geben Sie die Rückstände in ein Glas und geben Sie doppelt so viel gutes Öl darüber, zum Beispiel Aprikosenöl oder Sonnenblumenöl. Der Ansatz sollte 3 - 4 Wochen stehen bleiben, danach absieben und in eine Braunglasflasche füllen. Das Öl sollte kühl gelagert werden.


Zur Hautpflege

Die enthaltenen Lipide sind besonders wertvoll für die Gesundheit der Haut, sie halten die Haut weich und geschmeidig und dennoch fest. Die enthaltenen Fettsäuren Omega 3, 6 und 9 Fettsäuren sind wichtig für die Herstellung von Kollagen und wirken stark antioxidativ, beugen der Hautalterung vor. Enthaltene ätherische Öle und andere Nährstoffe regenerieren die Haut und lassen Wunden schneller heilen.


Sanddornbeeren in Form einer Creme gelten als gutes Anti-Aging-Mittel, wie eine Studie belegte: wie auch Sanddornkernöl steigt dadurch die Hautfeuchtigkeit, die Elastizität, der Teint, sie wird weicher und geschmeidiger, die Haut wird wieder dicker und widerstandsfähiger.


Die Studie teilte eine Gruppe aus 60 weiblichen Personen zwischen 50 und 70 Jahren in zwei Gruppen. Eine Gruppe nahm Sanddornkapseln (4-mal pro Tag), die andere Gruppe Sanddornkernöl und Creme (2-mal pro Tag). Bei beiden Gruppen wurden die oben genannten Verbesserungen festgestellt, bei der 2. Gruppe aber stärker als bei der ersten Gruppe. Für die Haut empfiehlt sich also Creme und Öl. Besonders auffallend war im Übrigen die Wirkung gegen die Hautalterung, die, Hallo Männer, nicht nur bei Frauen funktioniert.

Das Sanddornöl hat für die Haut, wie auch die Acai-Beere, eine gute entzündungshemmende Wirkung und hilft gut bei Verbrennungen, Ekzemen, Erfrierungen und Schuppenflechte.


Es empfiehlt sich, Sanddornprodukte als Fertigprodukt zu beziehen, da die Selbstherstellung kosmetischer Produkte mit Sanddorn etwas kompliziert ist. Auf dem Markt erhältlich sind Cremes (zum Teil mit Zusatz von Harnstoff), Körperlotionen, Massageöle, Seife, Nabelöl zur Säuglingspflege, Lippenpflege, Reinigungsmilch, Fruchtfleisch- und Kernöl pur.



Interessantes zum Sanddorn

In der DDR nannte man den Sanddorn auch die "Zitrone des Nordens" - Grund dafür war der Mangel an Zitrusfrüchten aus den südlichen Ländern, so dass man den Sanddorn als Vitaminquelle hernahm.


Laut Legende soll Dschingis Khan die sehr nahrhaften Blätter des Sanddorns an seine Pferde verfüttert haben, damit diese mehr Kraft und Ausdauer bekommen würden.


Wegen der orangenen Farbe der Beeren war die Pflanze schon immer für allerlei Zauberei und Magisches gut. So sollte der Sanddorn vor Hexerei schützen, wenn seine Triebe in der Nacht zu Karfreitag abgeschnitten wurden. Dabei musste man die Heilige Dreifaltigkeit anrufen, sonst funktionierte der Gegenzauber nicht. Außerdem musste der Zweig später im Haus aufgehoben werden.


Litten früher die Menschen unter Zahnschmerzen, vergruben sie einen Zehennagel oder Fingernagel unter einem Sanddorn.


Der Gattungsname „Hippophae“ bedeutet so viel wie „glänzendes Pferd“, und tatsächlich gaben die alten Griechen ihren Pferden Sanddornblätter ins Fressen, sodass sie ein schönes und glänzendes Fell bekommen würden. Außerdem galten die Blätter als Diätmittel für die Rennpferde in den Arenen, wodurch die Pferde auch schneller laufen konnten. Auch die Kondition soll dadurch gestärkt worden sein.

Es gab außerdem die Sage, dass das fliegende Pferd Pegasus die Blätter gerne verspeist hat.



Über den Sanddorn

Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse. Der Strauch ist baumartig hoch, mit schmalen, silbrig glänzenden Blättern und stachelbewehrten Ästen. Er wächst auf kargen und sandigen Böden und ist daher vor allem in den Dünenregionen Nordosteuropas, im Schotter der Alpenflüsse und in trockenen mediterranen Küstengebieten zu finden.


Ursprünglich entstammt der Sanddorn nicht europäischen Regionen, sondern ist am Ende der letzten Eiszeit (vor circa 17.000 Jahren) aus Zentralasien auf dem Land- und Seeweg hier verbreitet worden.


Der eigentliche Nutzen des Sanddorns liegt in den fleischigen, orangeroten Beeren. Inzwischen sind aber viele Länder dazu übergegangen, an steilen Böschungen und in erosionsgefährdeten Gebieten den Sanddorn zum Schutz des Bodens anzupflanzen. Das Wurzelwerk ist stark verzweigt, die Pflanze kann außerdem Stickstoff aus der Luft aufnehmen. Aus diesem Grund gibt es nicht nur sehr große Wildvorkommen in China, der Mongolei, zum Teil in Tibet und Indien, sondern auch viele Plantagen. Ein Bewuchsgürtel zieht sich von Zentralasien über Skandinavien bis an die Nord- und Ostseeküsten.


Die Blätter sind schlank und lanzettlich, die obere Seite hat eine silbrig grüne Farbe. Sanddorn ist zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Blüten, die auf separaten Sträuchern wachsen. Für die Befruchtung sowie die Fruchtbildung ist es wichtig, dass die männlichen Pflanzen nahe der weiblichen Pflanzen wachsen. Leider ist dies heutzutage nicht immer gegeben, da es immer weniger Sanddorn in freier Natur gibt. Die Früchte sind oval oder kugelförmig, sie wachsen in Trauben. Die Farbe der Früchte reicht von Hellgelb bis Dunkelorange.


Die Wurzeln krallen sich auch in lockeren Böden fest

Der Sanddorn besitzt die Fähigkeit, sich fast allen Böden anzusiedeln. Er zeigt ein besonders gutes Wachstum neben Gewässern. Sobald sich die Pflanze etabliert hat, kann sie auch kleine Trockenperioden gut überstehen. Der Sanddorn braucht einen sonnigen Platz, steht er zu schattig, geht er ein. Sanddorn mag auch sandige Böden ganz gerne. Im Allgemeinen findet man die Pflanzen auch in Küstengebieten. Sanddorn kann Temperaturen bis -25 Grad im Freien überstehen.



Studien

Sanddornsaft hemmt das Wachstum von bestimmten Krebszellen, wie eine Studie gezeigt hat.

Laut einer kanadischen Studie kann Sanddornsaft, zusammen mit einer Reihe anderer Obst und Beerensäfte, das Wachstum verschiedener Krebszellen mindern. Darunter waren die Krebsarten Magenkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs und Brustkrebs.


Eine andere Studie belegte, dass Sanddornsaft bei Mäusen die Nebenwirkungen von Cisplatin, einem Chemotherapie-Medikament, abmilderte.


Eine finnische Studie beleget, dass Sanddornbeeren helfen können, den Blutzuckerspiegel auszugleichen und vor Typ-2-Diabetes zu schützen. In der Studie fand man heraus, dass bei gesunden, normalgewichtigen männlichen Teilnehmern nach der Aufnahme von Sanddornbeeren nach der Mahlzeit unnatürlich hohe Blutzuckerspiegelspitzen entstanden.


Eine Studie, die sich mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen befasste, fand heraus, dass Sanddornöl eine günstige Wirkung auf die Blutgerinnung hat. Ebenso wurde der Cholesterinspiegel günstig beeinflusst.



Sammeln und lagern

Da am Sanddorn spitze und gemeine Dornen wachsen, braucht es schon eine Schere, um die Beeren zu ernten. Streift man die Beeren ab oder will man sie pflücken, können sie sehr schnell aufplatzen, und man kann sich eben an den Dornen verletzen. Die ersten Früchte wachsen erst nach sechs bis acht Jahren. Die Blüten wachsen teilweise, bevor die Blätter wachsen, teilweise auch zur gleichen Zeit.


Man sammelt die Beeren im späten Sommer und trocknet sie dann mild warm, bis maximal 40 Grad.

Man kann sie auch gut einfrieren oder zu einer Marmelade verarbeiten, und auch Sanddornsaft ist sehr zu empfehlen.


Wenn man die Früchte für einen Saft selbst sammeln will, so empfiehlt es sich, dies vor dem ersten Frost zu tun. Der Grund dafür ist, dass der Säuregehalt der Früchte nach einem Frost oder auch nach dem Kochen absinkt, wodurch der Geschmack eher fade wird.



Der Sanddorn als Frauenkraut


Der Sanddorn ist reich an den Vitaminen C, E und F, außerdem enthält er viele Carotine, Gerbstoffe und Flavonoide. In den Samen der Pflanze findet sich eine bedeutende Menge an fetten Ölen.

Der Sanddorn wird je nach Gebiet auch Seedorn, Rheindorn oder Audorn genannt. All diese Namen verraten, dass der Sanddorn gern an feuchten Stellen wächst.


Sanddorn
Sanddorn

Der Sanddorn wächst auch noch auf armen Böden, auf denen sonst wirklich nur noch ganz wenig wächst. Diese übergroße Lebenskraft und Energie, die in dieser Pflanze steckt, ist beachtlich. Denn obwohl der Boden, auf dem die Pflanze steht, eigentlich kaum etwas herzugeben vermag, kann der Sanddorn aus diesem bisschen Untergrund und der Sonnenkraft große Mengen an Vitaminen produzieren.


Apropos Sonnenkraft: der Sanddorn ist ein sonnenhaftes Wesen.

Er trägt die Kraft der Sonne in sich, die er dazu verwendet, uns zu heilen.


So weiß man zum Beispiel, dass der Sanddorn besonders gut für die Haut ist, er kann die Wundheilung beschleunigen und generell die Regenerierung günstig beeinflussen. Gleiches gilt für die Schleimhäute.


Außerdem weiß man, dass der Sanddorn antivirale Eigenschaften hat, dass er gegen sogenannte freie Radikale hilft und dass er so zum Beispiel Krebs vorbeugen kann.


Das Frauenkraut Sanddorn

In der Naturheilkunde ist es Sanddorn schon seit langer Zeit ein angesagtes Mittel, wenn man unter Vitaminmangel leidet. Gleiches gilt für die Wirkung, besonders die vorbeugende Wirkung, gegen Krebs. In den Beeren des Sanddorn findet man viele Inhaltsstoffe, besonders die Vitamine sind dafür verantwortlich, die vor einer Krebserkrankung schützen können. Diese Vitamine sind übrigens auch dafür verantwortlich, dass die Beeren so sauer schmecken.

Tatsächlich sind in den Früchten prozentual wesentlich größere Mengen an Vitamin C als zum Beispiel in einer Zitrone enthalten.


Alternative Heilmethoden empfehlen schon seit einiger Zeit, parallel zu einer Krebsbehandlung Infusionen mit Vitamin C. Nun soll hier nicht empfohlen werden, Unmengen von Zitronen oder Sanddorn zu sich zu nehmen, um Krebs damit zu behandeln.


Vielmehr sei angeraten, regelmäßig Sanddorn oder auch Zitronen zu sich zu nehmen, um eine dauerhafte Abwehr gegen Krebs aufzubauen. Denn die Wissenschaft hat gezeigt, dass die Symbiose der vielen einzelnen Wirkstoffe in beiden Früchten wesentlich effektiver ist als das pure Vitamin C. So kann zum Beispiel Zitronensäure den Stoffwechsel der Leber entlasten, der bei vielen Krebserkrankungen aus den Fugen geraten ist. Außerdem wirkt das Vitamin C allgemein gegen Viren und gegen freie Radikale im Körper. So können zum Beispiel krebserregende Viren sich nur sehr schwer Körper ansiedeln. Übrigens gibt es kein Zuviel an Vitamin C, denn alles, was davon nicht im Körper verarbeitet werden kann, wird wieder ausgeschieden.


Was hier für die Zitrone beschrieben wurde, gilt auch für den Sanddorn. Aber der Sanddorn kann's noch besser: Beim Sanddorn kommt hinzu, dass darin zusätzlich hohe Mengen an Carotinoiden enthalten sind. Dieses Carotin wirkt ebenfalls ausgesprochen gut gegen freie Radikale. Die Kombination von Vitamin C und Vitamin A, bzw. eben diesen Carotinoiden, ist eine noch stärkere vorbeugende Waffe gegen Krebs als die Zitrone alleine.


Schon 10 g der Beeren enthalten so viel Vitamin A, dass der komplette Tagesbedarf dadurch gedeckt wird. Es gibt inzwischen einige Ärzte, die Patienten mit auffälligen Zellveränderungen am Muttermund raten, regelmäßig Sanddornfrüchte zu essen oder Sanddornöl zum Essen zu verwenden. Dieses Öl wird man idealerweise in etwas Quark oder Joghurt ein oder nimmt es als Salatdressing. Man kann aber auch einfach jeden Tag einen Teelöffel davon pur nehmen, das reicht auch. Der gute Geschmack und die schöne Farbe des Öls machen das reicht einfach.


Eine weitere Wirkung des Sanddorn ist die Wirkung auf chronische Hauterkrankungen. Auch hier kann die regelmäßige Einnahme von Sanddornöl helfen. Alternativ kann man diese Betroffenen Hautstellen auch mit dem Öl einreiben.


Im Übrigen hat dieses Öl auch einen Lichtschutzfaktor, der vor Sonnenstrahlung schützt. Und nicht nur das: sogar radioaktive Strahlung soll davon zumindest teilweise abgeblockt werden.


Das regelmäßige Einreiben der Haut mit Sanddornöl trägt dazu bei, dass die Haut weniger Schäden durch die Sonne davonträgt. Und damit ist jetzt gar nicht einmal der Hautkrebs gemeint, sondern auch normale Alterungserscheinungen. Denn wer sehr viel in der Sonne ist, dessen Haut altert schneller und bekommt schneller Falten.

Übrigens mal so ganz ganz nebenbei: Ich habe nun bereits schon in mehreren Tests gelesen, dass das beste Mittel gegen Falten nicht eine sonstwas wie teuere Creme ist, sondern jede halbwegs vernünftige ... ? Sonnencreme! Einfach mal guuugeln, wenn's interessiert.



Der Sanddorn als Nahrungsmittel

Der Sanddorn wurde früher auch als Nahrungspflanze verwendet, besonders in Asien und im Mittelmeerraum. Die Früchte wurden entweder gleich roh gegessen, oder zu einer Marmelade, einem Saft, einem Sirup, einem Gelee oder für Wein und Schnaps verwendet.


Verwendung/Rezepte:

Es sollte nur qualitativ hochwertiger Sanddorn verwendet werden. Nach Öffnen einer Flasche oder eines Glases sollte dieses im Kühlschrank aufbewahrt werden, damit das Aroma und die Inhaltstoffe erhalten bleiben.


Sanddorn sollte möglichst in fertige Speisen eingerührt und nicht mitgekocht werden. Hier einige Tipps zur Kombination mit anderen Lebensmitteln:

  1. Ideal ist Sanddorn zum Frühstück beispielsweise in Joghurt, Quark, Müsli eingerührt oder als Brotaufstrich.

    Er eignet sich für diverse:

  2. Mixgetränke (Frucht- oder Milchmix),
  3. zur geschmacklicher Verfeinerung von Suppen, Saucen, Chutneys (passt zu Möhren, Kürbis, roten Linsen, Süßkartoffeln),
  4. als Marinade für Tofu und Fisch,
  5. vermischt mit Salatöl (einige Tropfen genügen) zum Beispiel zu Chicoree, Wintersalaten,
  6. zu Hauptgerichten mit Wirsing, Rosenkohl, Möhren, Steckrüben, Kürbis, Linsencurrys,
  7. als Omelettenfüllung, Keks- oder Kuchenglasur, für Süßspeisen.

Es gibt ebenso Kapseln zur Nahrungsergänzung (mit Fruchtfleischöl).


Neben Säften gibt es als Lebensmittel Brotaufstrich, Elixiere, Sanddorn-Vollfrucht (gewonnen durch feines Vermahlen der ganzen Beere) und Fruchtschnitten. Die Produkte sind in Apotheken, Reformhäusern und Naturkostläden zu bekommen (bitte nachfragen – manchmal nur auf Bestellung).






Wirkung und Anwendung von Sanddorn

  1. Fieber
  2. Tonikum
  3. Verbrennungen
  4. Hauterkrankungen
  5. Hautausschlag
  6. Vitaminzufuhr
  7. Schleimhautentzündungen
  8. Steigerung der Abwehrkräfte
  9. Vitamin-C-Mangel
  10. Zahnfleischbluten
  11. appetitanregend
  12. Erkältungskrankheiten
  13. Akne


Übersicht zu Sanddorn
Volksnamen

Audorn, Fasanenbeere, Haffdorn, Korallenbeerdorn, Rote Schlehe, Sandbeere, Seedorn, Stechdorn, Stranddorn, Weidendorn


Sammelzeit

Gesammelt wird im August bis Oktober.


Wuchsort

Raue Böden, besonders gerne mit etwas Sand, mag die Sonne.


Englische Bezeichnung

Sea Buckthorn


Blütezeit

Blüht zwischen März und Mai.


Verwendete Pflanzenteile

Verwendet werden die Beeren und die blühenden Triebspitzen.


Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Flavonoide, Karotin, Vitamin C, E, F und P, Vitamine der B-Gruppe


Medizinische Wirkung

Appetitanregend, kräftigt die Abwehr, senkt Fieber, stärkend, stillt Schmerzen.




Rezepte und Anwendungen rund um den Sanddorn


Dressing für einen Salat

Geben Sie 4 Esslöffel Sanddornsaft in zwei Esslöffel Balsamico, geben Sie dann noch etwas Honig dazu, etwas Walnussöl, eine Prise Salz und Pfeffer. Alles gut mischen und über den Salat geben.

Erkältung

Wenn es um das Thema Erkältungskrankheiten geht, wird der Sanddorn in letzter Zeit immer beliebter. Der Sanddorn regt die körpereigene Immunabwehr an, dazu reicht es schon aus, jeden Tag 1 Esslöffel Sanddornsaft zu trinken, sei es pur oder in etwas lauwarme Milch gegeben.


Sanddornmus

1 Teil Sanddornsaft mit 1 Teil Zucker vermischen bis Mus entsteht. 1 TL mehrmals täglich einnehmen.


Vorbeugend in der Erkältungszeit

Geben Sie 2 Esslöffel Sanddornsaft mit 2 Esslöffeln schwarzen Johannisbeersaft in eine Tasse mit 80 Grad heißem Wasser. Lassen Sie das auf 40 Grad abkühlen, dann einen Esslöffel Honig zugeben und trinken. Schmeckt wundervoll und hilft vorbeugend in der Erkältungszeit.






Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Der Sanddorn steht unter Artenschutz!

Frauen in der Schwangerschaft sollten ihren Arzt befragen, bevor sie regelmäßig Sanddorn einnehmen.






Quellenverzeichnis




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