Minzöl, auch das der Ackerminze, kann man bei Kopfschmerzen auf Schläfen und in den Nacken einmassieren. Bei Muskelschmerzen kann man betroffene Stelle ebenso mit Minzöl einreiben.
Die Ackerminze gehört zu den vielen verschiedenen Minzearten, die man bei uns in Europa finden kann.
Schon Walahfried Strabo soll im 9. Jhd. gesagt haben, dass derjenige, der alle Minzen beim Namen kennen würde, ebenso auch sagen könne, wie viele Fische im Roten Meer schwimmen würden.
Die bekannteste Minze ist aber die Pfefferminze, eine Kreuzung verschiedener Arten. Aber auch die Ackerminze braucht sich nicht zu verstecken: Aus ihr wird das weltbekannte Japanische Minzöl hergestellt.
Die Ackerminze kann übrigens auch als Tee geschmacklich durchaus mit der Pfefferminze mithalten, man streitet sich sogar darüber, welcher Tee wohl besser schmeckt. Welchen mögen Sie am liebsten?
Frische Blätter, gut gereinigt und zerkleinert, sind vorsichtig dosiert auch eine gesunde Beigabe in den Salat.
Diese Minzart (Mentha arvensis) wird vorwiegend in Japan und Brasilien kultiviert und dient der Mentholgewinnung. Das chinesische Pfefferminzöl stammt von Mentha arvensis var. Glabrata ( = Mentha canadensis).
Die Ackerminze gehört zur Familie der Lippenblütler. Sie mag feuchte Böden, die reich an Nährstoffen sind. Man findet sie an Rändern von Feldern und Äckern, was wohl auch der Namensursprung ist.
Die Ackerminze ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 40 Zentimeter groß werden kann.
Sie hat eiförmige, gegenständig gegenüberstehende Blätter, die teilweise behaart sind.
In den Blattachseln wachsen die sanft violetten Blüten.
Die wildwachsenden Verwandten der Pfefferminze (Wasserminze, Kräuselminze und andere) kommen zwar bei uns reichlich vor, doch sie sind in Duft und Geschmack der echten Pfefferminze so eindeutig unterlegen, dass davon abzuraten ist, sie für arzneiliche Zwecke zu sammeln und zu verwenden. Eine Ausnahme davon ist die Ackerminze!
Gesundheitliche Wirkung
Das ätherische Ackerminzenöl enthält viel Menthol, das für den typischen Minzenduft verantwortlich ist. Das Öl erfrischt, befreit, regt an. Es befreit die Atemwege und den Geist, zudem kann die Lunge mehr Sauerstoff aufnehmen. Leider gilt dies auch für Tabakrauch, weshalb es Mentholzigaretten gibt... iiih!
Das Ackerminzenöl hilft gegen Schnupfen und Erkältungen, auch bei einer Bronchitis. Bei Erkältungen empfiehlt sich eine Mischung mit Eukalyptus.
Das Öl ist in seiner Wirkung antibakteriell und es löst den Schleim in der Lunge.
Man kann zum Beispiel Inhalationen mit dem Öl, oder auch mit Tee, durchführen, wenn man erkältet ist. Geben Sie dazu 1 Tropfen Öl in 2 Liter heißes Wasser. Vorsicht: nicht bei Kindern verwenden!
Geben Sie einige Tropfen davon in eine Duftlampe oder auf einen Duftstein, das steigert die Konzentration und Ihre Aufmerksamkeit.
Gegen Hautentzündungen kann man einige Tropfen Minzöl in warmes Wasser geben oder einen Tee herstellen, mit dem man ein Tuch tränkt. Dann auf die betroffenen Hautstellen auflegen.
Da die Pflanze antibakteriell wirkt, können die Hautentzündungen besser abheilen.
- Das enthaltene Menthol wirkt krampflösend und blähungstreibend.
- Es regt den Gallenfluss an.
- Es kann bei einer Überdosierung aber leider auch die Leber schädigen, es kann die Schleimhäute reizen.
- Es löst Bronchialsekrete.
- Es erhöht den Herzschlag.
- Es wirkt kühlend auf die Haut.
- Es setzt die Schmerzempfindlichkeit herab.
- Es steigert die Durchblutung .
- Es hilft gegen Ameisen und Milben.
- Es wirkt desinfizierend.
Kurzübersicht
Sonstige Anwendungen
Man sollte die Ackerminze nicht zu sich nehmen, wenn man in der Stillzeit ist. Der Grund dafür ist der, dass durch die Ackerminze die Milchproduktion in den Brüsten zurückgeht. Von Vorteil ist das allerdings, wenn man Abstillen möchte.
Die Ackerminze kann Trinkwasser länger frisch halten, das wussten schon die Seeleute, die ihre Trinkwasservorräte mit Ackerminze versetzten.
Wenn man größere Mengen der Ackerminze vor das Küchenfenster legt oder hängt, so kann dies Fliegen vertreiben.
Einige Tropfen ätherisches Öl kann man auch in das Wischwasser geben, das sorgt für einen frischen Duft und wirkt gleichzeitig desinfizierend.
Interessantes
- Es galt schon fast als Sünde, die Heilpflanze umzupflanzen, wer dies trotzdem getan hat, sollte auf der Hut vor Unglück sein.
- Die Minthe ist in der griechischen Sagenwelt eine der Nymphen, die dem Gott der Unterwelt Hades so gefiel, dass er sich in sie verliebte. Das Problem: er hatte schon eine Frau! Diese war sehr eifersüchtig auf die Minthe und tötete und zerstückelte die arme Minthe. Hades wiederum war darüber sehr traurig, er verstreute die Körperteile der Minthe in die schönsten Landschaften Griechenlands, aus denen dann die Minze erwuchs.
- Bei den alten Ägyptern legte man dem toten Pharao Minze in sein Grab, da er von ihr auf seiner Reise in das Jenseits von ihr beschützt werden sollte.
- Früher streute man bei Festen Minze aus, damit die Gäste viel Hunger und Trinklust bekommen sollten. Andersherum setzt man aber wiederum Kränze aus Minze auf, damit der Alkohol nicht "zu Kopf" steige.
- Die Minze reinigt auf spiritueller Ebene Räume und Plätze, sie vertreibt negative Energien.
- Die Minze galt auch in der arabischen Welt als Symbol der Liebe, und so legte man früher oft eine Minze in den Koran, als Zeichen der Liebe zur Religion.
- Hippokrates sah in der Heilpflanze ein Aphrodisiakum zu Steigerung der Lüste. Deshalb war die Minze bis ins 14. Jhd. außerhalb der Klöster eine verbotene Pflanze, da sie doch als Pflanze leidenschaftlicher Liebe galt. Zum Glück ging man davon aber ab, übrig geblieben ist die Minze im Kräuterbuschen oder Kräuterbüschel, den man am 15. August zu Ehren Marias in der katholischen Kirche auch heutzutage noch weiht und dann zu Hause als Glücks - und Heilsbringer aufhebt.
- Redner und Sänger sollten aufpassen, wenn sie Minze verwenden: das Menthol hat eine austrocknende Wirkung auf Hals, Kehlkopf und Stimmbänder! Die Stimme kann versagen, es kann zu einem Hustenreiz kommen.
- Schon die Azteken kannten die Pflanze, ebenso wie wir gegen Blähungen, Bauchschmerzen und Koliken.
- Die Cheyenne-Indianer verwendeten Mentha arvensis in ihrer Sonnentanz-Zeremonie, die Ojibwa-Indianer verwendeten die Minze in der Schwitzhütte.
Wirkung und Anwendung der Ackerminze
- Anregung des Gallenflusses bei Gallenbeschwerden
- Appetitlosigkeit
- Beruhigungsmittel
- Blähungen
- Brechreiz
- Darmatonie
- Darmkoliken
- Durchfall
- Dyspepsie
- Entzündungen der Magenschleimhaut
- entzündungswidrig
- Erkältung
- Erkältungskrankheiten
- Gallenbeschwerden
- Gallensteine
- galletreibend
- Gastritis
- Gicht
- keimtötend
- Konzentrationsschwäche
- Kopfschmerzen
- krampflösend
- Magen- und Darmbeschwerden
- Magenschmerzen
- Menstruationsbeschwerden
- Migräne
- Muskel- und Weichteilrheuma
- Obstipation (Verstopfung)
- Regelbeschwerden
- Rheuma
- Schlaflosigkeit
- schmerzstillend
- Schnupfen
- Spannungskopfschmerz
- Übelkeit
- Verdauungsbeschwerden
- Verdauungsschwäche
Volksnamen | Pfefferminze, Edelminze, Englische Minze, Gartenminze, Teeminze |
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Wo wächst die Ackerminze | Sonnig bis halbschattig, sumpfige oder feuchte Stellen an Wegrändern, Gräben, auf Waldlichtungen, auf sumpfigen Wiesen. BlütezeitDie Blütezeit ist von Juni bis Oktober. |
lnhaltsstoffe | Gerbstoff, Bitterstoff, viel ätherisches Öl mit dem Hauptbestandteil Menthol. Menthol wird durch die Galle ausgeschieden und entfaltet hier seine entzündungswidrige Wirkung. Die Substanz reizt darüber hinaus die kälteempfindlichen Nervenenden (Mentholzigaretten und -Bonbons). |
Pflanzenfamilie - Größe | Gehört zur Familie der Lippenblütler, ist eine mehrjährige Pflanze, wird bis zu 40 cm groß |
Vermehrung der Pflanze | Die Vermehrung kann durch eine Teilung der Wurzeln oder durch Stecklinge im Frühjahr bis in den Herbst hinein erfolgen. |
Medizinische Eigenschaften | Die Pflanze wirkt antiseptisch, treibt die Gallensäfte, löst Krämpfe, bessert Schmerzen, anregend, fördert die Verdauung, ist blähungstreibend |
Ackerminze als ätherisches Öl | Ackerminze als ätherisches Öl |
Rezepte und Anwendungen
Zerkleinern Sie Blätter der Ackerminze, geben Sie sie in Mandelöl und lassen Sie dies ungefähr 3 Wochen lang stehen. Danach absieben. Geben Sie von diesem Öl 4 Teile und 1 Teil Bienenwachs in ein Glas im Wasserbad, erhitzen Sie so lange, bis das Wachs schmilzt. Immer gut umrühren und danach abkühlen lassen. Kann bei Kopfschmerzen auf die Schläfen aufgetragen werden, kann auch zur Erfrischung unter die Nase gestrichen werden.
Sie brauchen dazu:
3 Teelöffel Melissenblätter,
4 Teelöffel Kamillenblüten
und 3 Teelöffel Minze.
Alles miteinander mischen. Geben Sie 3 Teelöffel der Mischung in eine Tasse kochendes Wasser, dann 15 Min. ziehen lassen, danach absieben. Trinken Sie 3-mal pro Tag eine Tasse davon.
... kochen Sie Minzeblätter in heißer Milch.
Ein Tee aus der Minze ist, kühl angewandt, ein besonderes Mittel gegen grobporige Haut. Man kann diesen kalten Tee für regelmäßige Waschungen verwenden.
Minze als Tee zubereiten und mehrere Tassen pro Tag trinken.
Pfefferminztee ist außerdem ein guter Durstlöscher.
Kochen Sie eine größere Menge Tee, ein Liter sollte genügen, und inhalieren Sie über einer Schüssel die aufsteigenden Dämpfe.
Ein Tee aus der Heilpflanze kann die Gehirntätigkeit steigern, sie hilft gegen Müdigkeit, bei Stress, hilft aber auch gegen Angstzustände.
Sie brauchen dazu:
2 Teelöffel Minzeblätter,
2 Teelöffel Fenchelsamen
und 2 Teelöffel Baldrianwurzel.
Alles gut vermischen, dann 2 TL der Teemischung in eine Tasse kochendes Wasser geben. Jeden Morgen und Abend jeweils 1 Tasse kalt trinken.
Sie brauchen dazu:
1 Teelöffel Minze,
2 Teelöffel Johanniskraut,
1 Teelöffel Schafgarbenblüten
und 1 Teelöffel Dillsamen.
Alles gut mischen, dann 3 Teelöffel in eine Tasse kochendes Wasser geben, dann 60 Minuten zugedeckt stehen lassen. Dann absieben. Trinken Sie pro Tag 6-mal je eine halbe Tasse davon.
Geben Sie 1 TL der getrockneten Blätter in eine Tasse kochendes Wasser, dann zehn Minuten ziehen lassen, dann absieben. Trinken Sie 3 Tassen jeden Tag.
Minzöl bei Kopfschmerz auf Schläfen und in den Nacken einmassieren.
Bei Muskelschmerzen betroffene Stelle mit Minzöl einreiben.
Wenn man unter Übelkeit leidet, hilft es, auf einem frischen Blatt zu kauen.
Das hilft auch während einer Schwangerschaft oder gegen Reiseübelkeit.
Frauenkräuter - Ackerminze bei Regelschmerzen
Als Frauenkraut hilft die Ackerminze besonders bei Menstruationsbeschwerden oder auch bei Migräne bzw. bei Kopfschmerzen, während oder nach der Periode.
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
Augenkontakt mit hoch konzentriertem Minzöl vermeiden! Kann auch zu Hautreizungen führen!
Minzöl im Badewasser kann zu Kreislaufbeschwerden führen.
Kann bei Babys Atemlähmungen hervorrufen.
Wegen der stimulierenden Wirkung auf die Gebärmutterkontraktion sollten schwangere Frauen die Frauenminze auf jeden Fall meiden.
Ackerminze
Die deutsche Kommission E empfahl die Ackerminze bei Erkältungen, Husten, Bronchitis, Fieber, Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Leberbeschwerden, Gallenblasenbeschwerden, Schmerzen und Infektionen.(1)
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon