Das Heilkräuter-Verzeichnis

Majoran

Majoran ist in den Mittelmeerländern beheimatet. Das Gewürz hat einen kräftigen, minzigen Geschmack. Es schmeckt gut zu kräftigen Fleischgerichten, aber auch zu Bohnen-, Erbsen- und Linsensuppe.


Der Name des Majorans kommt wohl aus dem Arabischen, denn die Araber nannten die Pflanze früher "Marjamie", was so viel wie "der Unvergleichliche" bedeutet.


Origanum majorana, so der lateinische Name der Pflanze, ist aber mehr als ein Gewürz, als ein Kraut und eine Pflanze: Im Majoran steckt die Sonne des Südens und die Kraft des Mittelmeeres, er kommt von dort, er lebt dort, und die Menschen leben mit ihm, für alle Zeit. In der Antike dachte man, dass der Majoran ewig lebt, und dass er auch die Lebenszeit des Menschen verlängern kann. Der Majoran liebt die sonnigen Hügel des Südens, so wie die Menschen sie lieben. Und auch die Menschen dort lieben den Majoran. Laut Sage soll er aus dem Garten der griechischen Götter stammen und von dort zu uns gekommen sein.


Man glaubte auch, dass Majoran auf einem Grab den Übergang in den Himmel erleichtern würde. Außerdem flechtet man auch heute noch etwas Majoran in die Hochzeitskrone der wunderschönen jungen Bräute, denn das soll für eine glückliche und vor allem gute Zukunft der Frischvermählten sorgen. Es lebe der Süden, es lebe die Liebe!


Schnellübersicht Majoran


-Die Pflanze mag Abhänge und Gebüsche. -Pflanzenbeschreibung: Buschartige Pflanze, maximal 60 cm groß, hat einen vierkantigen Stängel. -Blätter sind klein, etwas klebrig. -Die Blüten sind klein, weiß bis lila. Hochblätter sind grüngrau. - Der Wuchsort ist in der Sonne, auf leichten, sandigen, luftigen und nährstoffhaltigen Erdböden. -Die Pflanze im Garten stellt keine Ansprüche. -Verwendungsmöglichkeiten: Man sammelt während der Blüte die Triebspitzen. In frischer oder getrockneter Form als Gewürz für Fleisch, Kartoffeln, Eintöpfe. -Ein Tee unterstützt Magen und Darm. Er hilft auch gegen Kopfschmerzen. -Löst im Badewasser Krämpfe und bessert Rheuma. -Im Duftkissen hilft er, dass man besser in den Schlaf findet.

Gut gegen Husten

Der Majoran ist ein beliebtes Kraut gegen Probleme in der Brust, etwa bei Husten oder Bronchitis, oder auch bei Asthma.

Ich erinnere mich, dass mir meine Mutter einmal, als ich ein Kind war, einen Tee aus, wie ich heute weiß, Majoran gab, als ich schwer Husten hatte. Der schmeckte mir damals gar nicht, hat aber geholfen!


Doch der Majoran kann auch den Magen und den Darm stärken, er entspannt verspannte Muskeln, und es ist bekannt, dass er Bluthochdruck senken kann und sich gut auf das Herz auswirkt. Er ist hilfreich bei Stress und in emotionalen Zeiten.


Die Flavonoide im Majoran sind gut für die Herzgesundheit und bekannt dafür, die Arterien und das Herz durch die Verbesserung der Durchblutung zu schützen und sogar etwas gegen zu hohes Cholesterin tun zu können.


Äußerlich kann man aus den getrockneten Blättern einen Absud herstellen, mit dem man Auflagen tränkt. Diese helfen gegen schmerzhafte Schwellungen und auch gegen Rheuma, sowie gegen ein Engegefühl in der Brust, und auch gegen Koliken, speziell bei Kindern.


Der Majoran wurde früher, und wird auch heute noch, in Kombination mit anderen beruhigenden Kräutern verwendet, um einen erholsamen Schlaf zu finden, so verwendete man zum Beispiel die getrockneten Blätter für Füllungen in Schlafkissen. Die ätherischen Öle des Majorans werden in der Aromatherapie für einen emotionalen Auftrieb und zur Beruhigung der Nerven eingesetzt. Der Duft des Majoranöles ist warm und würzig, es hat einen Hauch von Muskatnuss.


Äußerlich angewandt hilft der Majoran ebenso, so zum Beispiel als Haartonikum, das man wie folgt anwendet: Kochen Sie eine starke Abkochung und verwenden Sie dies als Haarspülung nach der Haarwäsche.


Kaut man frischen Majoran, oder gurgelt man mit einem starken Tee, hilft dies gegen Zahnschmerzen. Das ätherische Majoranöl ist wirksam bei Kopfschmerz, dazu reibt man die Schläfen mit einigen Tropfen des Öls ein.


In der Naturheilkunde verwendet man einen Tee gegen Magenbeschwerden und gegen Blähungen. Er wirkt appetitanregend, speziell bei Kindern und älteren Menschen. Ein solcher Tee wirkt zudem entspannend, er beruhigt die Nerven, er macht den Kopf klar. Ein Majorantee kann unstillbaren Husten lindern und wohl auch bei Heuschnupfen günstig wirken.


Hauptwirkung des Majorans

Majoran ist appetitanregend, beruhigend und kurbelt den Fettabbau an. Er macht fettes Essen leichter verdaulich.




Studien

Studien legen nahe, dass die Gabe von Majoranöl, zwei Tropfen täglich, zur Verbesserung der Gesundheit und der Lungenfunktion von erwachsenen Patienten mit Asthma beiträgt.



Pflanzenbeschreibung

Der Majoran ist ein buschartiges Kraut mit einer Größe von maximal 60 cm.

An der Heilpflanze bilden sich kleine Blätter, die durch die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle ganz leicht klebrig sein können.

Die Blätter haben eine ovale Form, sie stehen an intensiv verästelten Stängeln. Diese Stängel sind fast vierkantig und in der Regel braunfarben. Die feinen und kleinen Blüten des Majorans sind weißlich bis zart rosarot und wachsen ab Juli bis in den September.



Sagen

Der Majoran wurde im alten Griechenland der Göttin Aphrodite geweiht, man sprach ihm eine aphrodisierende Wirkung zu. Majoran wurde zudem zur Stärkung der Liebeskraft verwendet.


Früher glaubte man, dass Majoran die Macht hätte, Leid zu verbannen.

Im Mittelalter wurde er vor allem auch dazu verwendet, Fleisch zu desinfizieren, damit es länger haltbar blieb.


Der Majoran war bereits im Mittelalter ein Mittel zur Behandlung von Angstzuständen.


Wirkung und Anwendung von Majoran

    Stärkt den Magen, wirkt schleim- und krampflösend, gilt als Schmerzmittel, als Antioxidans, wirkt krampflösend, gilt als Herzstärkungsmittel, ist verdauungsanregend, ist emmenagog, ist blutdrucksenkend, ist abführend, ist ein Beruhigungsmittel, wirkt wärmend, ist blähungstreibend, ist appetitanregend und hustenstillend.



Übersicht zu Majoran
Volksnamen

Gartenmajoran, Majorankraut, Wurstkraut, Kuttelkraut, Badkraut, Kranzkraut


Wuchsort

Nährstoffhaltiger und leichter Erdboden, mag die volle Sonne.


Blütezeit

Die Blütezeit reicht von Juli bis in den September.


Sammelzeit

Der Majoran erblüht von Juli bis September, man kann das Kraut zwischen Mai und Oktober selbst sammeln. Dabei sollte man darauf achten, dass beim Sammeln trockenes, sonniges Wetter herrscht.


Sammeln und trocknen

Die Sammelzeit des Majorans ist kurz bevor die Pflanze blüht, da zu einem späteren Zeitpunkt mit Aromaeinbußen gerechnet werden muss.

Die Ausbildung der Blüten kostet den Majoran ziemlich viel Energie und Kraft, was zu Lasten der Ölbildung in der Pflanze geht.

Das Trocknen erfolgt in Büscheln, man trocknet den Majoran so schonend wie nur möglich.

Verwendete Pflanzenteile

Man verwendet das ganze Kraut.


Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, ätherisches Öl, Kampfer, Borneol, Bitterstoffe


Edelstein

Jaspis, Aventurin


Planet

Merkur


Medizinische Anwendungen

In der Aromatherapie, als Gewürz in der Küche, als Tee, Auflagen, Salben




Rezepte und Anwendungen rund um den Majoran


Beruhigender Sprühnebel für Haustiere

Sie brauchen dazu folgende ätherische Öle:

20 Tropfen Majoran, 8 Tropfen Lavendel, 4 Tropfen Orange.

Geben Sie die Öle in 250 ml destilliertes Wasser, gut mischen und schütteln, dann in der Wohnung versprühen.


Ein Majoranöl nach Mességué

Nehmen Sie dazu

2 Handvoll getrocknete Pflanzenteile

und einen halben Liter Olivenöl.

Erwärmen Sie Öl und Majoran für 30 Minuten im Wasserbad, danach siebt man den Majoran aus dem Öl.

Das Öl eignet sich als Massageöl, als Wundöl oder auch bei Prellungen und Verstauchungen.


Eine Majoransalbe

Eine solche Majoransalbe hilft äußerlich gegen Blähungen und Bauchweh, gerade bei Kindern und Kleinkindern.


Nehmen Sie eine Handvoll Majoran, frisch oder getrocknet. Geben Sie ihn in einen halben Liter Wodka, stellen Sie also eine Tinktur daraus her.

Lassen Sie dies 1 Woche stehen, dann absieben und dunkel und kühl lagern. Die Tinktur hält ca. 3 Monate.


Hat das Kind oben genannte Probleme, erwärmt man ca. 50 g Butter, schmilzt sie im Wasserbad, gibt 2 TL der Tinktur dazu, lässt die Butter wieder festwerden und massiert damit dann den Bauch ein. Gleich verbrauchen, hält weniger als 3 Tage.


Eine Nasensalbe

Nehmen Sie dazu

ca. 15 g Butter,

ca. 3 g Bienenhonig

und ca. 5 g frisch ausgepressten Majoransaft.

Alles vermischen und auf trockene oder entzündete Nasenschleimhäute geben.


Hieronymus Bock

empfahl, den frisch ausgepressten Pflanzensaft mit einem Wattebausch gegen Ohrensauen in das betroffene Ohr zu bringen.


Kein Gag - Für größere Brüste

Das folgende Rezept soll früher dazu verwendet worden sein, um die Brüste größer werden zu lassen.


Geben Sie in 500 ml Wasser folgende Kräuter: Majoran, Anis, Kümmel, Basilikum, Fenchel, Dill, Süßholz und Zitronengras, jeweils einen Teelöffel davon. Dazu kommt noch eine Tasse Bockshornklee. Aufkochen, dann abkühlen lassen, und absieben.

Geben Sie Honig und Zitronensaft zum Abschmecken dazu.

Trinken Sie 1 - 2 Tassen pro Tag davon.


Tee

Nehmen Sie 2 TL getrockneten Majoran, den Sie mit einer Tasse kochendem Wasser 5 Minuten ziehen lassen.


Bei Magenbeschwerden

Je 20 g Fenchel, Minze, Kamille, Melisse und 10 g Majoran.

1 Teelöffel der Kräutermischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, zudecken und 10 Minuten stehen lassen, danach absieben. Zwei- bis dreimal täglich eine Tasse trinken.


Bei Muskelkater

Zu gleichen Teilen Gänseblümchen und Majoran.

1 Teelöffel der Kräutermischung in eine Tasse kochendes Wasser geben, 10 Minuten kochen lassen, danach absieben. Dreimal täglich eine Tasse warm trinken.


Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!
Erkältete Blase

1 Esslöffel Majoran mit 1 Tasse Wasser 10 Minuten kochen lassen. Schluckweise trinken.


Muskelkrämpfe

1 Teelöffel Majoran mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, 3 Minuten ziehen lassen, danach absieben.





Majoran in der Küche

Majoran ist vielen aus der Küche als Gewürz bekannt, man verwendet ihn in Suppen, Salaten und Gemüsesoßen.

Der Majoran wird als Würze besonders in Italien, aber auch bei uns in vielen Gerichten verwendet.


Der Majoran wird auch Wurstkraut oder Maiwürzkraut genannt, was seine traditionelle Verwendung als Gewürz naheliegen lässt.


Schon im alten Rom galt der Majoran als eines der beliebtesten Küchenkräuter. Der Geschmack des Majorans ist stark würzig, auch etwas herb und sehr aromatisch. Der Duft der Pflanze ist sehr intensiv.


Majoran als Gewürz gibt es in Frischform oder getrocknet.

Der getrocknete Majoran passt wunderbar in Wurst, wie zum Beispiel Bratwurst oder Blutwurst, er passt aber auch zu gebratener Leber, in Leberknödel, auch in Eintöpfe, zu Bratkartoffeln und in eine leckere Kartoffelsuppe.

Fleischgerichte mit Schwein, Lamm, Gans oder Ente kann man ebenso damit würzen.

Und weil der Majoran so vielseitig ist, passt er auch zu Fisch, in Fleischsalat und zu Käse.


Lagerung

Frischen Majoran kann man 3 bis 4 Tage im Kühlschrank lagern.

Getrockneten Majoran lagert man dunkel und kühl.


Tipps

Majoran schmeckt sehr intensiv, man sollte ihn vorsichtig einsetzen.






Majoran im eigenen Garten

Majoransamen sind inzwischen in allen gut sortierten Läden zu bekommen, die etwas mit Garten und Pflanzen zu tun haben, also zum Beispiel Baumärkte oder Gartenläden.


Sie können den Majoran als Topfkultur anpflanzen sowie gleich im Freien ansäen. Der Majoran benötigt gute Erde, idealerweise sollte die Erde leicht sandig sein.


Die beste Zeit zur Aussaat ist der März und der frühe April, die Saatzeit reicht aber bis in den Mai hinein.


Günstigerweise bringt man in unserem Klima den Majoran erst geschützt im Haus in Blumentöpfen in die Erde, weil schon die Samen es schön warm mögen, ansonsten keimen sie gar nicht erst.

Im späten Frühling lässt sich der Samen auch im Freien ansäen, dann sollte es aber schon schön warm draußen sein. Da der Majoran langsam keimt, kann es sein, dass erst Unkraut wächst, bevor sich die ersten grünen Teile des Majorans zeigen. Gartenarbeit ist also angesagt.


Die Samen sollte man einen halben Zentimeter in die Erde stecken, ab und an gießen, aber nicht zu nass machen.


Nach 2 bis 3 Wochen keimen die Samen, und die kleinen Pflanzen wachsen.


Majoran braucht immer etwas Wasser, jedoch niemals zu viel davon, denn ansonsten verfaulen die Wurzelstöcke.


Majoran ist besonders frostempfindlich, man muss ihn im Herbst und Winter vor Frost schützen, also entweder ins Haus holen oder sehr gut abdecken.


Sonstiges

Majoran im Garten soll Ameisen vertreiben.

Majoran verträgt keinen Weißkohl in seiner Nachbarschaft, er wächst dann schlechter bis gar nicht.






Verwechslungsgefahr

Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit Dost, der auch den Namen "Wilder Majoran" trägt.



Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Schwangere Frauen sollten nur wenig Majoran verwenden, denn er kann leichte Gebärmutterkontraktionen auslösen.


Aufgrund des enthaltenen Hydrochinons und Arbutins ist der Majoran nicht für den andauernden Gebrauch geeignet - machen Sie also immer Anwendungspausen.

Salben, die Majoran enthalten, sollte man bei Babys nicht anwenden.


Eine zu hohe Dosierung oder eine zu lange Anwendung kann Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Benommenheitsgefühle auslösen.

Frischer Majoran kann bei einigen Menschen Reizungen der Haut und der Augen auslösen.


Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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Kurzinfo

Majoran

  • Die Pflanze mag Abhänge und Gebüsche.
  • Pflanzenbeschreibung: Buschartige Pflanze, maximal 60 cm groß, hat einen vierkantigen Stängel.
  • Blätter sind klein, etwas klebrig.
  • Die Blüten sind klein, weiß bis lila. Hochblätter sind grüngrau.
  • Der Wuchsort ist in der Sonne, auf leichten, sandigen, luftigen und nährstoffhaltigen Erdböden.
  • Die Pflanze im Garten stellt keine Ansprüche.
  • Verwendungsmöglichkeiten: Man sammelt während der Blüte die Triebspitzen. In frischer oder getrockneter Form als Gewürz für Fleisch, Kartoffeln, Eintöpfe.
  • Ein Tee unterstützt Magen und Darm. Er hilft auch gegen Kopfschmerzen.
  • Löst im Badewasser Krämpfe und bessert Rheuma.
  • Im Duftkissen hilft er, dass man besser in den Schlaf findet.