Das Heilkräuter-Verzeichnis

Der Ingwer als Heilpflanze


Ingwer hilft gegen Schmerzen

Man sagt ja, gegen jede Krankheit sei ein Kraut gewachsen.

Bei schmerzenden Muskeln wäre dies der Ingwer. Einfach jeden Tag etwas roh davon essen oder auch als Tee getrunken, wie eine Studie zeigt. Nach dieser Studie kann der Ingwer Muskelschmerzen lindern, die durch eine starke Muskelüberanstrengung ausgelöst wurden.


In einer amerikanischen Studie hat man während einer Testreihe 74 Personen entweder frischen Ingwer, erhitzten Ingwer oder ein so genanntes Placebo gereicht. Danach mussten die Personen so viel Sport machen, dass ihnen normalerweise die Muskeln weh tun würden.


Dies geschah elf Tage lang, und man fand heraus, dass die Personen, die Ingwer einnahmen, weniger Muskelschmerzen hatten. Roher Ingwer verringerte die Schmerzen um 25 Prozent, gekochter Ingwer verringerte die Schmerzen um 23 Prozent.


Ingwerkompressen bei Nebenhöhlenentzündungen

Nehmen Sie dazu ein etwa 1 cm langes Stück frische Ingwerwurzel, das Sie kleinhacken und dann in 250 ml kaltem Wasser ansetzen, dann aufkochen und eine Dreiviertelstunde abgedeckt ziehen lassen.


Damit tränken Sie dann eine Kompresse und legen Sie diese möglichst heiß auf die entsprechende Wange oder auf die Stirn auf. Wenn Sie auf der Haut ein Brennen verspüren sollten, nehmen Sie die Kompresse wieder ab, ansonsten nach max. 5 Minuten.


Der Ingwer hilft bei Übelkeit und auch bei Gelenkschmerzen

Unsere moderne Medizin kommt ja erst langsam darauf, dass der Ingwer unzählige Anwendungsgebiete hat, in der traditionellen chinesischen Medizin, in der altindischen Medizin und in der Medizin des alten Japans kennt man diese Wirkungen schon seit mehreren Tausend Jahren. Der Ingwer hilft demnach auch bei

  1. Schmerzen
  2. Übelkeit
  3. Reiseübelkeit
  4. Erbrechen
  5. einem chronischen Husten
  6. Schwangerschaftsübelkeit
  7. Magen-Darm-Beschwerden
  8. oder auch bei Migräne
  9. Arthritis
  10. Arthrose

Übrigens fand man auch heraus, dass die Übelkeit und der Brechreiz während einer Chemotherapie gesenkt werden können.


Ingwer wirkt ohne Nebenwirkungen

Der Ingwer ist entzündungshemmend, stillt Schmerzen und das Schönste daran ist: Er hat keine Nebenwirkungen wie chemische Medikamente. So kann Ingwer z. B. außer etwas Durchfall keine so schweren Nebenwirkungen wie Darmblutungen verursachen, wie dies z. B. ASS kann.



Ingwer als Gewürz und Nahrungsmittel

Der aromatische Wurzelstock galt in Mitteleuropa bereits im 11. Jahrhundert als Küchengewürz. Ab dem 18. Jahrhundert geriet er in Vergessenheit, wurde aber jetzt mit der ostasiatischen Küche wiederentdeckt.


Tatsächlich gehört der Ingwer typischerweise zur asiatischen Küche, man sagt sogar, es ist das gebräuchlichste Gewürz in der asiatischen Küche.


Man findet den Ingwer in Asien fast in allen Speisen. Allerdings unterscheidet sich von Gericht zu Gericht die Art der Zubereitungsweise, und dadurch verändert sich auch das Aroma und der Geschmack des Ingwers, so dass er immer etwas anders schmeckt als eben der typische, pure Ingwer. So kann man den Ingwer zum Beispiel kurz vor dem Ende des Kochvorganges hinzugeben, um die Schärfe zu erhalten, oder man kann ihn lange mitkochen lassen, um eine besonders tiefe Würze zu bekommen.


Ingwerpulver wird in den Ländern, in denen der Ingwer wächst, übrigens kaum verwendet – warum auch? Wenn man ihn frisch bekommt und er so viel besser schmeckt?


Aber auch bei uns in Europa hat der Ingwer eine inzwischen lange Tradition – früher verwendete man ihn gerne in Gebäck. So gab es auch in der französischen Küche bereits eine Würzmischung mit dem Namen „Quatre épices“ (französisch für „vier Gewürze“), die es bis heute gibt. Darin enthalten ist neben dem Ingwer die Muskatnuss, Gewürznelke und weißer Pfeffer. Dieses „Quatre épices“ eignet sich zum Beispiel für Eintöpfe, für Braten, Ragouts, Wurst oder auch Pasteten.


Tipp: Frischen Ingwer kann man schälen, reiben oder fein hacken. Er schmeckt auch kandiert. Getrocknet wird er als Pulver gehandelt. In Indien setzt man Ingwer bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit und Übelkeit als Gewürz bzw. Nahrungsmittel ein.


Ingwer richtig lagern

Schon beim Kauf des frischen Ingwers sollte man darauf achten, dass er noch schön fest ist und dass die Haut prall und glatt ist. Wenn der Ingwer schon schrumpelig aussieht, sollte man besser die Finger davon lassen.


Eine solche frische Ingwerwurzel verarbeitet man meist nicht an einem Tag, also muss man sie lagern. Dazu wickeln Sie ihn am besten in Küchenpapier ein und geben ihn dann in ein luftdichtes Behältnis.



Ingwer in Kombination mit Ginkgo gegen Ängste?

Eine Kombination aus Ingwer und Ginkgo soll möglicherweise bei Unruhe und Ängsten helfen. Wissenschaftler haben bei Tierversuchen herausgefunden, dass Ingwer besser seine beruhigenden Eigenschaften im Hirn entfalten kann, wenn zuvor Ginkgo verabreicht wurde. Studien an Menschen liegen zu diesem Thema allerdings noch nicht vor.


Ingwer so wirksam wie Aspirin

Man vergleicht die Wirksamkeit von Ingwer inzwischen mit der des bekannten Schmerzmittels Aspirin.

Der hohe Gehalt an Gingerole, die in ihrer chemischen Struktur dem Aspirin ähneln, hemmt die Zusammenballung von Thrombozyten.

Dadurch verringert sich das Risiko von Blutgefäßverschlüssen und Arteriosklerose – und das ganz ohne Nebenwirkungen.


Eine dänische Studie hat zudem herausgefunden, dass 5 Gramm frischer Ingwer täglich die Anfälligkeit gegen Thrombose und Schlaganfälle verhindert.


Regelmäßiger Verzehr

Damit Ingwer seine volle Wirkung entfalten kann, sollten wir ihn am besten täglich essen. In der asiatischen Küche finden sich unzählige Rezeptideen, was alles mit der gesunden Knolle kombiniert werden kann. Ingwer passt nämlich nicht nur hervorragend zu Gemüse. Auch Fisch- und Fleischgerichte bekommen durch seinen fruchtig-scharfen Geschmack häufig erst die richtige Würze.


Eine andere asiatische Alternative ist Sushi. Zu den kleinen Fisch- und Gemüsehappen wird immer eine große Portion eingelegter Ingwer gereicht.


Egal, wie wir die Powerknolle konsumieren, in jeder Form garantiert sie uns ein längeres und gesünderes Leben.


Da viele besonders wertvolle Inhaltsstoffe des Ingwers direkt unter der Haut des Ingwers sitzen, sollte man ihn nicht allzu großzügig schälen. Besser ist es, man schabt die Haut ab.

Geschichten und Geschichtliches zum Ingwer

Der deutsche Name Ingwer als auch die lateinische Bezeichnung Zingiber leiten sich von dem altindischen Namen "shringavera" ab. Schon in den alten vedischen Schriften wird der Ingwer als Heilmittel erwähnt.


Auch im alten China, im alten Rom und in arabischen Gegenden war der Ingwer schon früh als Heilmittel bekannt und wurde auch regelmäßig angewandt.


Zu uns nach Europa kam der Ingwer erst im Mittelalter, durch die verschiedenen Kreuzzüge.


Richtig durchsetzen konnte sich der Ingwer erst nachdem die großen seefahrerischen Nationen wie Holland, Spanien und England regen Handel mit dem Ingwer trieben und ihn in größeren Mengen bei uns einführten.


Und wenn auch in größeren Mengen vorhanden: Teuer blieb er trotzdem - 1 Pfund Ingwer kostete im 16. Jahrhundert genauso viel wie ein ganzes Schaf.


Wissenschaftliches zum Ingwer

Sowohl die Kommission E als auch die ESCOP nennen Übelkeit, Reiseübelkeit, Magen-Darm-Beschwerden als mögliche Einsatzgebiete für den Ingwer. (1)


Die Wirksamkeit gegen den Brechreiz wurde bei Tierversuchen bestätigt. Dafür verantwortlich sind die Inhaltsstoffe Shogaol und Gingerol.


Diese Inhaltsstoffe erhöhen zudem die Produktion von Speichel und Magensaft, was der Verdauung zugutekommt.


Ingwer hilft bereits vorbeugend gegen Entzündungen und Geschwüre, er tötet auch krankheitserregende Bakterien ab.




Wirkung und Anwendungsgebiete von Ingwer

  1. Abgeschlagenheit
  2. Appetitlosigkeit
  3. Blähungen
  4. Blutstillung
  5. Brechreiz
  6. entgiftend
  7. entzündungshemmend
  8. antioxidativ
  9. fördert Appetit
  10. fördert Verdauung
  11. hustenstillend
  12. Kopfschmerzen
  13. Reisekrankheit
  14. Seekrankheit
  15. Menstruationsbeschwerden
  16. Übelkeit
  17. Verdauungsbeschwerden
  18. verdauungsanregend
  19. Magengeschwür
  20. gereizter Magen
  21. chronische Magen-Darm-Geschwüre
  22. Husten
  23. Probleme mit dem Wasserlassen
  24. Unterleibsbeschwerden
  25. rheumatische Erkrankungen
  26. Migräne
  27. appetitanregend
  28. nervöser Magen
  29. empfindlicher Magen

Übersicht zu Ingwer
Englisch

Ginger


Verwendete Pflanzenteile

Verwendet werden die Wurzeln, in den Herkunftsländern zum Teil auch die Blätter


Inhaltsstoffe

Enthalten sind u. a. Gingerol, ätherische Öle, Zingiberol, Shogaol




Rezepte und Anwendungen rund um den Ingwer


Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!
Ein weiterer gut schmeckender Tee mit Ingwer ist zum Beispiel folgender:

Nehmen Sie

  1. 50 g getrocknete und zerkleinerte Ingwerwurzel
  2. 10 g Lemongras
  3. 30 g grünen Tee
  4. 10 g Süßholzwurzel
  5. Mischen Sie die Zutaten gut miteinander.
  6. Geben Sie einen oder 2 gehäufte Teelöffel der Mischung in eine Tasse kochendes Wasser.
  7. Lassen Sie dies 10 Minuten ziehen.
  8. Danach absieben.
  9. Schluckweise trinken.
  10. Nach Belieben mit Honig oder Zucker süßen.
Noch besser ist aber eine Ingwerteemischung mit Manuka-Honig, die bei einer beginnenden Erkältung helfen kann.
  1. Nehmen Sie ein ca. 3 cm langes Stück frischen Ingwer.
  2. Schneiden Sie den Ingwer klein.
  3. Geben Sie den Ingwer in einen halben Liter heißes, aber nicht kochendes Wasser.
  4. Lassen Sie den Tee bis auf lauwarm abkühlen.
  5. Geben Sie 2 Teelöffel Manuka-Honig dazu.

    Dieser Ingwertee mit Manuka-Honig hat einen scharf-süßlichen Geschmack. Er erwärmt den Körper sehr stark und hilft bei den ersten Erkältungssymptomen.

    Man kann ihn auch vorbeugend gegen eine Erkältung verwenden.


Ingwertee gegen Erkältungen

Es gibt ja Menschen, denen reiner Ingwertee zu scharf ist, also kann man ihn auch mit anderen Teesorten mischen. Besonders gut eignet sich dazu z. B. die Süßholzwurzel, was dann einen herrlich süß-scharfen Tee ergibt. Aber auch Zucker oder besser noch Honig können dem Ingwer etwas Süße geben.


Ingwertee optimal zubereiten

Man kann einen Ingwertee auf verschiedenste Arten zubereiten, allerdings mag nicht jeder reinen Ingwertee trinken. Bei Kindern kommt reiner Ingwertee meistens zu scharf herüber. Gerade Erwachsene mögen aber reinen Ingwertee, deshalb hier ein kurzes Rezept:


  1. Nehmen Sie ca. ein Gramm grobe getrocknete Ingwerwurzel und geben Sie dies in eine Tasse kochendes Wasser.
  2. Ca. 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben.
  3. Nach Belieben mit Honig oder Zucker süßen.





Frauenkräuter - Ingwer

Ingwer soll laut alter indischer Heilkunst eine Art Universalheilmittel sein und sogar bei Impotenz und Frigidität helfen bzw. diesen vorbeugen. Ob es stimmt, sei einmal dahingestellt.


Tatsächlich hilft der Ingwer aber, Migräne vorzubeugen und er hilft gegen Übelkeit und Brechreiz. Man setzt ihn daher bei der so genannten Reisekrankheit ein (auch vorbeugend) und auch bei Schwangerschaftserbrechen.




Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Nicht verwenden bei Gallensteinen!


Ingwer kann Wehen auslösen, also Vorsicht in der Schwangerschaft.


Bei Reizdarm und Magen-Darm-Verstimmungen nur in geringen Mengen gebrauchen.


Der Verzehr von Ingwerwurzel kann am Tag darauf zu Durchfall führen (... selbst ausprobiert ... ).


Befragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie Medikamente zur Blutgerinnungshemmung einnehmen.


Es kann vereinzelt zu Sodbrennen kommen.

Quellen:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22054010

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20842754

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=zingiber%20antiglycating

Quellen zu diesem Artikel

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Quellenverzeichnis


1: Buch: Leitfaden Phytotherapie - Schilcher - provisionierter Link by Amazon- provisionierter Link von Amazon



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