Woher der Reizdarm kommt, ist bis heute leider noch nicht vollständig geklärt. Die Erkrankung ist diffus und scheint viele verschiedene Ursachen und auch Auswirkungen zu haben.
Wie der Name schon sagt, sind die Symptome von einem Reizdarmsyndrom ein gereizter Darm, was ziemlich schmerzhaft sein kann. Es kann aber auch zu Verstopfung kommen, im nächsten Moment zu Durchfall, manchmal mit Blähungen und Krämpfen verbunden. Und was man auch nicht unterschätzen darf: Man hat dauernd die Gedanken daran im Kopf! Wo ist das nächste Klo, wie weit ist es bis dahin, schaffe ich es?
Das Reizdarmsyndrom ist eine Sammlung von Symptomen, die durch Reizbarkeit und Unregelmäßigkeiten in der Bewegung des kleinen und großen Darms verursacht werden.
Typische Symptome sind:
- Durchfall oder Verstopfung
- Bauchschmerzen oder Krämpfe
- Blähungen
- Übelkeit, besonders nach dem Essen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Depression oder Angst
- mit Schleim bedeckter Stuhl, manchmal auch mit Blut
- der Drang, wieder Stuhlgang zu haben, obwohl man grad von Klo kommt
Das Syndrom wird in der Regel durch Gefühle beeinflusst. Emotionen wie Nervosität, Angst, Schuldgefühle, Depression, Frustration oder Wut verschlimmern dann die Symptome.
Kaffee, rohes Obst und Gemüse, Hormonschwankungen, bestimmte Medikamente, Abführmittel und Milchzucker können ebenso zu einer Verschlimmerung führen.
Einer von fünf Deutschen ist davon betroffen, Frauen sind häufiger als Männer betroffen, Krankheitsbeginn ist oft so ab dem 20. Lebensjahr.
Milchprodukte
Wenn man unter einer Laktoseintoleranz leidet, kann es auch zu einem Reizdarm kommen. Abhilfe schafft laktosefreie Milch und laktosefreie Produkte, ebenso kann man das Enzym Laktase in Form von Tabletten zu sich nehmen.
Gasbildner
Das Letzte, was ein Mensch mit einem Reizdarmsyndrom braucht, ist zusätzlich noch mehr Luft im Bauch.
Es gibt jedoch Lebensmittel, die genau das verursachen: Zwiebeln, Bohnen, Brokkoli, Rosenkohl, Weißkohl, rote und grüne Paprika oder kohlensäurehaltige Getränke.
Gewürze
Finden Sie heraus, ob Sie auf Gewürze reagieren, und lassen Sie diese dann weg.
Zigaretten
Rauchen hat einen Einfluss auf die Darmbewegungen.
Fett
Fettes Fleisch, Butter und Öle sind schwieriger für den Körper zu verdauen, sie belasten also bei einem Reizdarm.
Zuckerfreie Kaugummis und Süßigkeiten
Besonders der Sorbit kann bei einem Reizdarmsyndrom die Beschwerden verschlimmern.
Stress
Nervliche Belastungen verschlimmern ein Reizdarmsyndrom. Betroffene haben oft ihre schwersten Anfälle nach einer stressigen Situation.
Versuchen Sie, sich zu entspannen.
Lassen Sie auch mal 5 gerade sein, denn Perfektionisten, die nicht bereit sind, Kompromisse einzugehen, setzten sich selbst unter Druck. Diese Haltung kann eine negative Wirkung auf das Verdauungssystem haben.
Essen Sie langsam
Wenn Sie Ihre Nahrung verschlingen, gelangt mehr Luft in das Verdauungssystem, außerdem wird das Essen nicht richtig auf die Verdauung vorbereitet. Das führt zu Blähungen.
Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten
Große Mahlzeiten können das Verdauungssystem überlasten, was zu Krämpfen und Durchfall führen kann. Kleinere Mahlzeiten sind für den Körper leichter zu handhaben.
Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten
Trinken Sie lieber zwischen den Mahlzeiten, als während der Mahlzeiten.
Denn Trinken verdünnt die Verdauungssäfte und das Essen wird schlechter verdaut.
Ein heißes Bad
Versuchen Sie ein heißes Bad. Ein heißes Bad kann Magenkrämpfe lindern.
Haferkleie
Haferkleie ist besonders gut für ein Reizdarmsyndrom, denn es ist in der Regel mild und Darmfreundlich.
Essen Sie jeden Tag eine Schüssel Haferflocken oder Haferkleie-Brot. Aber erwarten Sie nicht sofortige Besserung - es kann bis zu einem Monat dauern, bis sich das Reizdarmsyndrom bessert.
Wasser
Trinken Sie sechs bis acht Gläser Wasser pro Tag.
Karotten
Karotten bessern das Reizdarmsyndrom, sie regulieren auch Durchfall und Verstopfung. Essen Sie rohe Karotten, essen Sie gekochte Karotten.
Kopfsalat
Kopfsalat mildert die Symptome eines Reizdarmsyndroms. Essen Sie wenn möglich dunklere Sorten, denn je dunkler, desto mehr Nährstoffe sind darin.
Birnen
Birnen sind eine nahrhafte Frucht, sie lindern außerdem die Symptome eines Reizdarmsyndroms.
Sie können auch Birnensaft trinken.
Joghurt
Die Bakterien im Joghurt lindern ein Reizdarmsyndrom, man kann dazu auch noch einen halben Teelöffel Flohsamen geben.
Fenchelsamen
Entlasten bei Darmkrämpfen. Hilft auch bei der Verdauung von Fett, außerdem bei der Überproduktion von Schleim im Darm.
Trinken Sie dazu einen Tee aus 1/2 Teelöffel Fenchelsamen auf 1 Tasse kochendes Wasser.
Oder essen Sie die Samen zusammen mit Karotten, Kohl oder in Salaten.
Leinsamen
Stellen Sie einen Tee aus 1 Teelöffel Leinsamen pro Tasse Wasser her und trinken Sie ihn vor dem Zubettgehen.
Pfefferminze
Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Pfefferminze ein Reizdarmsyndrom lindern kann, besonders wenn es um Krämpfe und Durchfall geht. Trinken Sie also regelmäßig einen Pfefferminztee aus 1 gehäuften Teelöffel getrockneter Pfefferminze und 1 Tasse kochendem Wasser.
Ingwertee
Bei Reizdarm hilft auch der Ingwer, in Form eines Tees. Für den Tee geben Sie ca. einen halben Teelöffel Ingwer in eine Tasse kochendes Wassers. Dann für 10 Minuten ziehen lassen, danach absieben.
4 Tassen am Tag trinken.
Diese Kräuter können außerdem helfen:
Neben der Kamille als Tee empfiehlt sich ein Teegemisch aus
beim Reizdarm.
Nehmen Sie zu gleichen Teilen die genannten Kräuter, mischen Sie sie gut und übergießen einen Teelöffel davon mit kochendem Wasser, danach abgedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Dann absieben und warm trinken.
Hier gibt's mehr über Kräuter bei Magen-Darm-Beschwerden
Homöopathische Mittel bei einem Reizdarm
AloeBehandelt das Reizdarmsyndrom. Symptome sind Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Stuhlinkontinenz.
Antimonium crudum
Behandelt Verdauungsstörungen nach einer großen Mahlzeit. Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall.
Argentum nitricum
Ist bei der Behandlung von gastrointestinalen Zuständen begleitet von Angst empfohlen. Verstopfung oder Durchfall verursacht emotionalen Stress, auch Süßigkeiten können Beschwerden verschlimmern. Der Betroffene ist impulsiv und in Eile.
Arsenicum album
Behandelt unerträgliche Bauchschmerzen. Der Betroffene ist unruhig, hat übermäßigen Durst auf kleine Mengen Wasser. Das Mittel wird in der Behandlung von psychosomatischen Beschwerden empfohlen.
Cantharis
Lindert Darmkoliken, ein brennendes Gefühl im Darmtrakt, brennenden Durchfall, Ekel vor Lebensmitteln.
Colocynthis
Speziell gegen das Reizdarmsyndrom. Symptome sind starke Schmerzen und Koliken.
Ignatia
Hat eine beruhigende Wirkung im Körper. Es behandelt stressbedingte gesundheitliche Beschwerden.
Staphysagria
Reizdarmsyndrom verursacht durch unterdrückte Wut.
Veratum album
Behandelt wässrigen Durchfall begleitet von kaltem Schweiß, schlimmer nach dem Essen von Früchten oder dem Trinken von Kaltem.
Plumbum
Ist angezeigt, wenn man nicht in der Lage ist, Nahrung zu verdauen. Symptome sind akute Schmerzen, Krämpfe des analen Schließmuskels und Verstopfung. Die Stühle sind hart, schwarze Kugeln, die wie Schafskot aussehen.
Quellen zu diesem Artikel
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