Das Heilkräuter-Verzeichnis

Balsamtanne - Balsamtannenöl

Die Balsamtanne, Abies balsamea, auch Balsambaum genannt, wird bis zu zwanzig Metern groß. Ihr Stamm ist übersät mit harzigen Bläschen, ihre Rinde ist glatt und gräulich. Die Nadeln sind immergrün und dunkel, sie sind flach und sitzen an den grau-grünen Zweigen. Auf der Unterseite sind die Nadeln hell bis leicht weißlich.


Die Balsamtanne ist in Amerika ein beliebter Weihnachtsbaum, weil sie eine herrliche Form hat und weil sie einen weihnachtlichen Duft verströmt. Außerdem verliert sie relativ wenig Nadeln, was ja auch so seine Vorzüge hat... Laut Statistiken ist jeder 7 Weihnachtsbaum in Amerika eine Balsamtanne.


Die Balsamtanne galt bei den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents geradezu als Apotheke für alle möglichen Heilmittel, denn fast jeder Teil des Baumes kann für unterschiedliche Beschwerden verwendet werden.


Das aromatische Harz der Rinde wurde für Salben verwendet, mit der man Schnitte und Wunden behandelte. Außerdem verwendete man das Harz für Einreibungen gegen Erkältungskrankheiten, bei Husten und Asthma.


Ein Tee aus der inneren Rinde des Baumes galt als Heilmittel gegen Brustschmerzen, ein Absud aus den Zweigen galt als Abführmittel. Die Wurzel wurde gekaut, wenn man unter Geschwüren im Mund litt oder andere Beschwerden im Mund hatte.


Die Nadeln der Balsamtanne wurden verräuchert, zudem gab man sie in Schwitzhütten, die man mit unseren Saunen gleichsetzen kann. Das Einatmen der Dämpfe half gegen Husten, es reinigte aber auch den Geist.



Heilwirkung der Balsamtanne

Die Balsamtanne wirkt antiseptisch und stimulierend, sie hilft bei Schmerzen in der Brust, gegen Infektionen in der Brust, auch gegen eine Bronchitis.


Der Heilbaum hilft bei Beschwerden der Harnwege, zum Beispiel gegen häufiges Wasserlassen oder eine Blasenentzündung.


Das Harz der Rinde wird geschätzt wegen seiner antiseptischen Wirkung, insbesondere zur lokalen Behandlung von Wunden und Entzündungen, zur Schmerzlinderung, gegen Verbrennungen, Verstauchungen und Prellungen.


Das Harz soll zudem eines der effektivsten Mittel gegen Halsschmerzen sein. Frauen können es verwenden, wenn sie in der Stillzeit wunde und schmerzende Brustwarzen haben.


Die Knospen oder das Harz sollen auch gegen Hühneraugen und Warzen helfen. Sie gelten als ein starkes Antiseptikum, sind schweißtreibend, tonisierend, helfen bei Durchfall, wirken aber selbst abführend, wenn man zu viel davon nimmt.


Ein Tee aus den Nadeln der Balsamtanne hilft gegen hartnäckigen Husten, gegen Erkältungskrankheiten und zur Fiebersenkung. Man verwendet dazu junge Triebe und Nadeln.



Übersicht zu Balsamtanne
Verwendete Pflanzenteile

Verwendung finden die Äste, die äußere und innere Rinde, das Harz.


Inhaltsstoffe

Das Harz enthält Terpensäure, Bitterstoffe, ätherisches Öl.

Die jungen Triebe enthalten einige der Harzkomponenten, Vitamine A und C, Mineralstoffe.

Die Rinde enthält Mineralstoffe, Gerbstoffe, Harz.




Rezepte und Anwendungen rund um die Balsamtanne


Badesud

Aus oben genanntem Tee kann man auch einen Badezusatz herstellen, dazu braucht man 100 g geschnittener Zweigspitzen, die man in einem Liter Wasser kocht. Nach 5 Minuten absieben und dann ins Badewasser geben.

Hilft gegen Muskelkrämpfe und Gelenkschmerzen.


Das ätherische Öl

... kann als Badezusatz verwendet werden. Geben Sie einige Tropfen (15 - 25) in einen Esslöffel Sahne oder Milch, und dann in das Badewasser. Möglich ist auch die Verwendung in einem Massageöl, man mischt dann ca. 10 Tropfen des ätherischen Öles unter ca. 90 ml Öl.


Das ätherische Öl hilft besonders gut gegen Nasen- und Lungenerkrankungen, Nebenhöhlenentzündungen und eine verstopfte Nase.


Der Indianer-Klebstoff

Aus dem Harz kann ein "Klebstoff" gemacht werden, der auf äußere Verletzungen, Abszesse, offene Wunden oder Warzen "geklebt" werden kann. Darüber gibt man einen Verband, damit die Kleidung nicht fleckig wird.


Dieser Kleber hilft begrenzt auch gegen Zahnschmerzen, wenn der Auslöser dafür ein Abszess in der Zahnwurzel ist.


Sie brauchen dazu 20 % des flüssigen Harzes und 80 % Olivenöl. Beide gut vermischen, bis eine klebrige Masse entsteht.


Ein Sirup

Sie brauchen dazu:

500 ml Wasser,

250 g Balsam-Triebe,

250 ml cremigen Honig

und 1 dunkle Glasflasche.

Lassen Sie die Triebe im Wasser für eine viertel Stunde zugedeckt köcheln, dann eine Stunde stehen lassen.

Nehmen Sie dann die Triebe heraus, filtern Sie gegebenenfalls ab, und geben Sie dann den Honig dazu. Unter Rühren 15 Minuten erhitzen. Dann abkühlen lassen und in die Flasche füllen.

Die Haltbarkeit liegt im Kühlschrank bei ca. 3 Monaten.

Hilft gut bei Husten und gegen Darmbeschwerden. Dazu nimmt man 3-mal je einen Esslöffel pro Tag.

Tee aus den Triebspitzen

Geben Sie 3 junge Triebspitzen der Balsamtanne in eine Tasse kochendes Wasser, abgedeckt 5 Minuten ziehen lassen, dann absieben und trinken. Hilft u. a. gegen Husten.


Tee aus der Rinde

Bei Problemen wie Magen-Darm-Entzündungen oder Infektionen der Harnwege hilft ein Absud aus der inneren Rinde. Kochen Sie dazu in 250 ml Wasser ca. 5 g der inneren Rinde für 5 Minuten, dann absieben. Trinken Sie davon drei Tassen am Tag, jeweils vor den Hauptmahlzeiten.





Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




Ähnliche Themen: