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Silberpappel

Die Silberpappel, Populus alba, ist ein Laubbaum, der ursprünglich aus dem eurasischen Raum stammt. Sie wird bis zu 20 Meter groß. Ihre Rinde ist grünlich-weiß, sie ist glatt und verfärbt sich in zunehmendem Alter ins Gräuliche. Die Blätter haben eine starke Ähnlichkeit mit Ahornblättern. Die Oberseiten der Blätter sind glänzend tiefgrün, die untere Seite ist silbrig-weißlich und leicht behaart.


Die Blüten der Silberpappel sind nicht besonders auffallend oder hübsch, aus ihnen entstehen kleine Kapseln, die, wenn sie reif sind, aufbrechen und den Samen verteilen. Die Samen werden dann von Wind fortgetragen.


Die Zweige der Silberpappel zerbrechen sehr leicht, es reicht schon eine größere Menge Schnee dafür.


Die Silberpappel wird gerne als Zierbaum angepflanzt, sie wächst sehr schnell und bildet eine schöne Baumkrone.



Interessantes zur Silberpappel

In der griechischen Mythologie wird der Baum Herkules gewidmet, weil er den Cacus, einen italienischen Hirten, der in einer Höhle lebte und der gerne Menschenfleisch aß, den Garaus machte. Danach soll er sich, als Zeichen des Sieges, mit einem Kranz aus Silberpappel-Zweigen gekrönt haben.


Dioskurides erwähnte die Rinde der Silberpappel gegen Ischias und Harnzwang.

Die Blätter, in Wein gesotten empfahl er als Abführmittel. Den Saft aus den Blättern träufelte er in die Ohren, wenn jemand unter Ohrenschmerzen litt.



Heilwirkung

Die Rinde der Silberpappel kann Schmerzen lindern und hemmt Entzündungen. Präparate aus der Rinde helfen zudem gegen arthritische und rheumatische Schmerzen, sie verringern Fieber.


Die Rinde der Silberpappel besitzt eine tonisierende, also stärkende Eigenschaft, sie schenkt uns Energie, was besonders bei langen Krankheiten von Nutzen sein kann. Sie ist zudem antiseptisch und adstringierend, man kann Rindenextrakte daher auf Wunden geben, so dass sie schneller heilen. Die Silberpappel-Rinde kann auch bei Durchfall oder einem Reizdarmsyndrom, chronischem Durchfall oder einer schlechten Verdauung eingesetzt werden, sowie gegen Appetitlosigkeit.


Ein Absud der Rinde hilft bei Infektionen der Harnwege, zudem stärkt der Absud die Harnwege auch gleich noch. Er hilft aber auch bei anderen Infektionen und einer Harnblasenentzündung.


Rindenextrakte stärken die weiblichen Geschlechtsorgane, helfen bei einer Harninkontinenz, können bei einer Dysmenorrhö, also einer schmerzhaften Menstruation, sowie gegen schleimige Absonderungen aus der Blase helfen.




Über die Silberpappel

Die Silberpappel wird oft als Zierbaum angebaut, man findet sie aber kaum entlang der Straßen. Das liegt daran, dass ihre Wurzeln breit wachsen und die Straßen oder Gehwege aufsprengen würden. Gleiches gilt für Stromleitungen oder Abwasserrohre.

Die Silberpappel braucht genügend Licht und Feuchtigkeit, um richtig wachsen zu können.



Wirkstoffe

In der Silberpappel sind chemische Verbindungen enthalten, die dem Salicin ähneln, also einem Wirkstoff, der im bekannten Aspirin genutzt wird. Diese Inhaltsstoffe helfen gegen Schmerzen, können aber auch das Blut verdünnen.


Im Allgemeinen verwendet man Fertigprodukte, in denen die Wirkstoffe der Silberpappel enthalten sind. Dies liegt zum Einen an der einfachen Form der Anwendung und Dosierung, zum Anderen sind Extrakte aus der Rinde eigentlich zu bitter und "unköstlich", um es mal so auszudrücken, so dass man das Gebräu eigentlich nicht trinken möchte.



Übersicht zu Silberpappel
Volksnamen

Alber, Echte Pappel, Silberbaum, Falbenbaum, Madenbaum, Muckenbaum, Bellen


Verwendete Pflanzenteile

Verwendet werden die Rinde, die Knospen und die Blätter.


Blütezeit

März-April.

Man kann die Blütenknospen sammeln, so lange sie sich noch nicht geöffnet haben. Diese werden dann schattig getrocknet.


Inhaltsstoffe der Knospen

In den Pappelknospen sind ätherische Öle, Glykoside, Gerbstoffe und Harze enthalten.




Rezepte und Anwendungen rund um die Silberpappel


Eine Pappelsalbe

Die Knospen kann man für eine Salbe verwenden, der so genannten Pappelsalbe. Sie brauchen dazu 1/3 zerquetschter Knospen, die sie in 2/3 Schweineschmalz geben und gut vermischen, dann sanft köcheln lassen. Wenn sich kein Wasser mehr auf der Oberfläche zeigt, gießen Sie die Salbe durch einen Sieb in einen Salbentiegel. Die Salbe hilft gegen Verbrennungen, Hämorrhoiden und gegen Entzündungen.


Eine Silberpappel-Tinktur

Eine solche Tinktur hilft bei Verletzungen und gegen Geschwüre. Geben Sie dazu eine Hand voller Silberpappelknospen in eine Flasche Wodka, lassen Sie dies dann eine Woche stehen, ab und an mal schütteln. Dann absieben und in eine dunkle Flasche geben.


Man kann mit dieser Tinktur per Einreibung die oben genannten Beschwerden als auch Verstauchungen und Verrenkungen behandeln. Innerlich eingesetzt, man tropft dann die Tinktur auf etwas Zucker, hilft sie bei Blasen- und Brustbeschwerden.






Vorsicht

Nicht zusammen mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen oder Aspirin verwenden, da es sonst zu Magenblutungen kommen kann.


Die Silberpappel verringert die Blutgerinnung, Vorsicht also, wenn man eh schon Beschwerden deswegen hat oder Medikamente deswegen einnehmen muss.


Falls Sie eine bekannte Allergie gegen Aspirin haben, sollten Sie auf die Silberpappel verzichten.


Große Dosen Silberpappel können Magenbeschwerden auslösen.


Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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