Das Heilkräuter-Verzeichnis

Eisenkraut / Verbena


Das Eisenkraut (Verbena officinalis) ist ein mehrjähriges Kraut. Es stellt wenige Ansprüche an den Boden, Eisenkraut wächst tatsächlich auch auf Böden, auf denen sonst nicht viel wächst.


Die Sammelzeit ist zwischen Juli und September. In der Naturheilkunde verwendet man dazu die gesamte getrocknete Pflanze.



Eisenkraut war schon in der Antike als Heilpflanze bekannt: So trugen es römische Soldaten bei sich, um sich gegen Verletzungen zu schützen, oder aber verliebte Menschen stellten daraus einen Liebestrank her, so dass die Liebe lang und glücklich sei.



Früher war das Eisenkraut eine der bekanntesten und wichtigsten Heilpflanzen. Man benutzte es unter anderem zur Reinigung von Tempeln. Heutzutage wird jedoch hauptsächlich sein Bruder, die südamerikanische Verbena, verwendet. Dadurch ist das Eisenkraut bei uns fast in Vergessenheit geraten. In der Heilwirkung ist das Eisenkraut der Verbena jedoch überlegen.



Naturheilkundlich setzt man Eisenkraut z. B. gegen Schüttelfrost und Kopfschmerzen ein. Ein Tee aus ein bis drei Teelöffeln Eisenkraut auf eine Tasse Wasser soll den Stoffwechsel anregen und gegen Schlaflosigkeit und Nervenschwäche wirken.



Äußerlich angewendet wird das Eisenkraut z. B. zur Wundbehandlung.



Man kann einen Tee aus Eisenkraut auch für Umschläge benutzen, die helfen, Wunden zu heilen. Solche Umschläge werden mehrmals täglich aufgelegt.



Eisenkraut hilft in den Schlaf

Das echte Eisenkraut wächst fast überall bei uns. Und was viele nicht wissen: Es ist eine wunderbare Hilfe bei Schlaflosigkeit. In seinen Stängeln ist sehr viel Verbenalin enthalten, ein pflanzliches Hormon, das uns beruhigt und so sanft in den Schlaf bringt. Das geschieht übrigens dadurch, dass es sich an die so genannten A-1-Rezeptoren in unserem Gehirn andockt, die so etwas wie "Müde-Schalter" in unserem Gehirn sind. Nehmen Sie dazu 2 Teelöffel Eisenkraut und 250 ml kochendes Wasser und stellen Sie einen Tee daraus her. Zwei Tassen pro Tag trinken.






Anwendungsgebiete des Eisenkrautes

Eisenkraut wirkt kühlend, zusammenziehend und stärkend, ist ein leichtes Bittermittel und galt früher als offizinell. Es hat als Wundkraut eine schmerzstillende Wirkung.



Siedet man die Blätter in Weinessig, können sie als Umschlag bei Seitenstechen, rheumatischen Schmerzen und Migräne angewandt werden.



Ein lang bekanntes Mittel gegen die Gelbsucht sind die Eisenkrautwurzeln, die in Wein gegart werden. Heutzutage wird in der Kräutermedizin noch immer das Kraut, in Wein gekocht, bei Milz-, Nieren- und Leberleiden angewandt.

Kocht man das Kraut im Wasser, so hilft es bei der Reinigung von Geschwüren und Wunden.



In der Volksmedizin wird das getrocknete Kraut in Wasser und/oder Wein gekocht und bei Atemnot, Fieber und Keuchhusten angewandt. Bei Kopfschmerzen wird dazu geraten, ein Tuch ins Eisenkrautwasser zu tauchen und es anschließend um Schläfen und Stirn zu binden.



Der Eisenkrauttee soll bei schlecht riechendem Atem als Mundwasser dienen. Außerdem wirkt er bei Zahnfleischgeschwüren und Halsverschleimungen.

Bei Gelenkschmerzen und neuralgischen Schmerzen wird ein Eisenkrautbreiumschlag aus den blühenden Sprossspitzen angewandt. Dieser Brei findet auch Verwendung bei Schwellungen, Blutergüssen und Prellungen.





Der Autor und Apotheker Mannfried Pahlow bringt die Pflanze auch bei leichtem Durchfall, Magenbeschwerden und Appetitlosigkeit als gerbstoffhaltige Bitterstoffdroge zum Einsatz.

Ein weiteres Buch über natürliche Medikamente spricht von dem Einsatz des Tees zur Kreislaufstabilisierung und allgemeinen Stärkung des Herzens.






Schnellübersicht


Eisenkraut
  1. Gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse
  2. Herkunftsgebiet: der Mittelmeerraum
  3. Wächst an Wegesrändern und in Hecken
  4. Pflanzenbeschreibung: aufrechter Wuchs, wird bis zu 60 cm groß
  5. Hat einen vierkantigen, verästelten Stängel
  6. Blüten sind klein und violett, stehen in Ähren
  7. Der Wuchsort ist in der Sonne, auf gut feuchten tiefen und lockeren, nährstoffhaltigen Erdboden
  8. Heilpflanze im Garten: stellt keine Ansprüche, ist frosthart
  9. Verwendungsmöglichkeiten: Die Blätter sammelt man zwischen April und Juli, Blüten zwischen Juli und September. Das ganze Kraut sammelt man zur Zeit der Blüte. In frischer Form oder im getrockneten Zustand verwendbar.
  10. Blätter als Tee oder auch in Kräuterlimonade.
  11. Blanchierte Blätter können in den Salat, Blüten kann man als Garnierung verwenden.
  12. Ein Tee aus den Blättern kann gegen Erkältungsbeschwerden helfen, zudem wirkt er beruhigend.



Ernten und trocknen

Die oberirdischen Pflanzenteile werden in der Blütezeit direkt oberhalb der Erde abgeschnitten, dann gereinigt, gebündelt und zum Trocknen aufgehängt.

Der Trockenplatz sollte im Schatten und luftig sein.




Wirkung und Anwendung von Eisenkraut

  1. Appetitlosigkeit
  2. Bronchitis
  3. Husten
  4. Katarrhe der oberen Luftwege
  5. harntreibend
  6. menstruationsfördernd
  7. milchbildend
  8. wundheilend
  9. Schüttelfrost
  10. Kopfschmerzen
  11. stoffwechselanregend
  12. Magenbeschwerden
  13. Schlaflosigkeit
  14. Nervenschwäche
  15. Wundbehandlung
  16. Durchfall

Eisenkraut nach Hildegard von Bingen



"Das Eisenkraut ist mehr kalt als warm, und wenn entweder infolge von Geschwüren oder von Würmern fauliges Fleisch im Menschen ist, dann koche Eisenkraut in Wasser, und dann lege er ein leinenes Tuch auf die fauligen Wunden oder auf die fauligen Stellen mit den Würmern, und lege das Eisenkraut, nach mäßigem Ausdrücken des Wassers, mäßig warm auf jenes leinerne Tuch, das du auf die fauligen Fleischstellen aufgelegt hast. Und nachdem es ausgetrocknet ist, lege auf die gleiche Weise wiederum anderes gekochtes (Eisenkraut) darauf, und tue dies so lange, bis jene Fäulnis weggenommen wird."



Rezept

frisches oder getrocknetes Eisenkraut (Menge je nach Größe der Entzündung)

Leinentuch



Eisenkraut in Wasser ca. 5 Minuten kochen. Ein steriles (frisch gebügeltes) Leinentuch auf die Wunde bzw. auf die Entzündung legen und das gekochte, leicht ausgedrückte, körperwarme Eisenkraut darauflegen. Die Eisenkrautauflage ist bei Bedarf zu erneuern, wobei stets frischgekoch-tes, neues Eisenkraut aufgelegt wird.

2 - 3x täglich ein bis zwei Packungen auflegen.

„Aber wenn jemandem die Kehle aufschwillt, wärme er mäßig Eisenkraut in Wasser, und er lege es so mäßig warm auf seine Kehle und binde ein Tuch darüber, und dies tue er, bis die Schwellung verschwindet"



Rezept

Eisenkraut, ca. 5 - 7 EL

Wasser



Eisenkraut in Wasser kurz aufkochen und auf den Hals auflegen. Mit einem Tuch fixieren und 2-3 Stunden einwirken lassen.

In akuten Fällen 2 - 5 x täglich anwenden.






Rezepte mit Eisenkraut





Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!



Eisenkraut als Badezusatz

Für den Badeumsatz überbrüht man 200 g Eisenkraut mit einem Liter kochendem Wasser und lässt dies 5 bis 10 Minuten ziehen. Dieser Aufguss wird abgeseiht und ins Badewasser gemischt. Das Bad hat eine kreislaufstärkende Wirkung.




Eisenkrauttee

Hierfür wird ein gehäufter TL des Krautes mit einer Tasse Wasser überbrüht. Dies lässt man 5 Minuten ziehen und seiht es anschließend ab.




Eisenkrauttee gegen Völlegefühl

Hierfür wird 1 TL Lindenblüten und 1 gehäufter TL des Eisenkrautes mit einer großen Tasse Wasser überbrüht. Dies lässt man 7 Minuten ziehen und kann es dann abseihen.




Mundwasser mit Eisenkraut

Für das Mundwasser nimmt man je 100 g Himbeerblätter, Eisenkraut und Blutwurz und 1 bis 2 EL Pfefferminzöl. Diese Zutaten werden 2 bis 3 Wochen in einem Liter Alkohol angesetzt, häufig geschüttelt sowie durchgesiebt. Zum Spülen und Gurgeln mischt man 15 Tropfen in ein Glas lautwarmes Wasser.











Übersicht zu Eisenkraut
Volksnamen

Eisenhart, Eisenherz, Isenkraut, Druidenkraut, Wunschkraut, Traumkraut, Junoträne



Verwendete Pflanzenteile

Verwendet wird das blühende Kraut



Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl, Glykoside, ein Alkaloid, Bitterstoffe



Sammelzeit

Gesammelt wird von Juli bis September



Wuchsort / Wo findet man Eisenkraut

Hecken, Wegränder, Schuttplätze











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Kurzinfo
Eisenkraut
  • Gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse
  • Herkunftsgebiet: der Mittelmeerraum
  • Wächst an Wegesrändern und in Hecken
  • Pflanzenbeschreibung: aufrechter Wuchs, wird bis zu 60 cm groß
  • Hat einen vierkantigen, verästelten Stängel
  • Blüten sind klein und violett, stehen in Ähren
  • Der Wuchsort ist in der Sonne, auf gut feuchten tiefen und lockeren, nährstoffhaltigen Erdboden
  • Heilpflanze im Garten: stellt keine Ansprüche, ist frosthart
  • Verwendungsmöglichkeiten: Die Blätter sammelt man zwischen April und Juli, Blüten zwischen Juli und September. Das ganze Kraut sammelt man zur Zeit der Blüte. In frischer Form oder im getrockneten Zustand verwendbar.
  • Blätter als Tee oder auch in Kräuterlimonade.
  • Blanchierte Blätter können in den Salat, Blüten kann man als Garnierung verwenden.
  • Ein Tee aus den Blättern kann gegen Erkältungsbeschwerden helfen, zudem wirkt er beruhigend.