Der Name Adonisröschen leitet sich ab von einem hübschen Jüngling names Adonis, der in einer Geschichte der alten griechischen Sagen auftaucht. Die Pflanze ist sehr giftig und ist als Heilpflanze erst seit jüngerer Zeit bekannt. Heutzutage kennt man dieses Heilkraut als Mittel bei Herzbeschwerden und als Heilpflanze, wenn man unter Kreislaufbeschwerden leidet.
Das Adonisröschen (Adonis vernalis) ist eine sehr wirkungsvolle Pflanze, aber giftig! Deswegen sollte man es auch nicht zur Selbstbehandlung verwenden, sondern nur nach Anweisung eines Fachmannes einsetzen!
Der Name Adonisröschen kommt daher, dass sich angeblich der eifersüchtige Gott Ares, seines Zeichens Gott der Unterwelt, in einen Eber verwandelt haben soll und den hübschen jungen Adonis in dieser Gestalt so schwer verletzt haben soll, dass dieser schließlich dadurch starb. Der Grund dafür war, dass Ares eifersüchtig auf Adonis war, da dieser wohl bei der wunderschönen Göttin der Liebe Aphrodite gefallen gefunden haben soll. Adonis starb in den Armen der Aphrodite, und dort wo sich die Tränen der Aphrodite mit dem Blut des Adonis vermischt haben sollen und zu Boden getropft sein sollen, soll fortan das Adonisröschen gewachsen sein. So zumindest berichtet die griechische Mythologie.
Ursprünglich kommt das Adonisröschen aus den asiatischen Gebieten und aus Sibirien, allerdings wurde es durch den Menschen, wahrscheinlich besonders auch durch die Hunnen, bis zu uns gebracht. Doch schon nach dem Ende der letzten Eiszeit drang es vereinzelt bis nach Westeuropa vor. Hilfreich dafür war die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens durch den Menschen - das Adonisröschen liebt nicht zu hohe Wiesen, und so kam es überall dort voran, wo viele Schafe gehalten wurden. Heute, wo es kaum noch Schafe gibt, geht auch der Bestand des Adonisröschens zurück.
Das Adonisröschen bevorzugt trockene Böden, es liebt die Sonne und wächst gern auf kalkhaltigen oder leicht sandigen Untergründen. Bei uns in Deutschland findet man es nur selten, zum Beispiel in Bayern, Thüringen oder auch in Brandenburg.
Das Adonisröschen ist ein Angehöriger der Familien der Hahnenfußgewächse. Die lateinische Bezeichnung "vernalis" bedeutet so viel wie "im Frühling blühend", sie weist also darauf hin, dass die Pflanze im zeitigen Frühjahr erblüht.
Neben dem Namen Adonisröschen findet man für die Pflanze auch volkstümliche Namen wie Sonnenröschen, Teufelsauge oder falschen Nieswurz.
Das mehrjährige Heilkraut zeigt sich schon ganz früh im Jahr durch seine grün-violetten kleinen Triebe, die zuerst kaum aufzufallen vermögen. Erst wenn die Sonne stärker wird und es wärmer wird, so ab Ende März bis Anfang April, zeigen sich die ersten Blüten.
Die Hauptblütezeit ist im April, dann kann die Pflanze durch seine großen goldgelben Blüten auch größere Wiesen in ein Blumenmeer verwandeln. Interessant ist, dass sich die Blüten wirklich nur dann komplett öffnen, wenn auch die Sonne scheint. Wenn die Sonne nicht scheint, bleiben die Blüten entweder ganz geschlossen oder öffnen sich nur ein bisschen.
Es gibt übrigens bis zu 30 verschiedene Arten des Adonis, darunter nicht nur gelbe Blütenpflanzen, sondern zum Beispiel auch Rotblühende oder in anderen Farben blühende Sorten. Natürlich ist das Adonisröschen mit seinen hell leuchtend gelben Blüten aber besonders auffällig.
Das Adonisröschen wird bis zu 30 cm groß, es hat einen überwiegend unverzweigten Stängel, der aufrecht wächst und an dem leicht gefiederte Blätter wachsen. Wie bei vielen anderen Steppempflanzen auch, wächst auch bei dieser Pflanze das Wurzelsystem schnell in die Breite, es ist sehr verzweigt und reicht bis zu 1 m tief in den Boden. Aus den Blüten erwachsen bis zum Herbst ringförmige Fruchtstände, die Früchte sind kleine Nüsschen mit weißen Haaren, die bis zu 5 Millimeter lang werden können. Die Verbreitung der Samen erfolgt überwiegend durch die Ameisen, die die Samen hinweg tragen, wodurch innerhalb einiger Jahre relativ große Flächen vom Adonisröschen besiedelt werden können, wenn die Natur nicht durch den Menschen eingeschränkt wird.
Das Adonisröschen ist eine überwiegend anspruchslose Pflanze, sie braucht nur einen wenig nährstoffhaltigen Boden, das einzige was sie braucht, ist sehr viel Sonnenlicht. Leider ist es heutzutage so, dass viele der natürlichen Wuchsorte durch den Menschen "kultiviert" wurden, d.h. dass diese Plätze zwar dem Anspruch des Menschen genügen, dass das Adonisröschen dort aber leider nicht mehr wachsen kann. Das ist der Grund dafür, weshalb das Adonisröschen bei uns in Mitteleuropa nur noch sehr schwer in der freien Natur anzutreffen ist. Tatsächlich ist das Adonisröschen mittlerweile bei uns in Deutschland unter Naturschutz gestellt, da der Bestand immer weiter zurückgeht. Das bedeutet für Sie, dass Sie sich natürlich an der Schönheit der Pflanze erfreuen sollen, aber lassen Sie das Adonisröschen bitte stehen, wenn Sie eines finden!.
Ein weiterer Grund dafür, das Adonisröschen besser in Ruhe zu lassen, ist die Giftigkeit der Pflanze. Das Adonisröschen ist stark giftig - schon 2 g der Blätter der Pflanze können schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen. In der Pflanze sind unter anderem herzwirksame Stoffe, die sich sehr negativ auf den Herzschlag auswirken können...
Vorsicht
Eines noch vorweg:
Das Adonisröschen ist giftig, man sollte es nicht auf Verdacht einsetzen und nur verwenden, wenn man weiß, was man da so macht. Da die Wirkstoffe nur langsam vom Körper aufgenommen werden, kann es leicht zu einer Überdosierung kommen. Außerdem enthalten die Pflanzen je nach Standort mal mehr, mal weniger Wirkstoffe.
Am besten ist es deshalb, wenn man auf Fertigpräparate umsteigt, da darin immer genau gleich viel an Wirkstoffen zu finden ist, so dass eine Dosierung einfach ist. Aber auch dann sollte man Adonisröschen nur nehmen, wenn der Arzt grünes Licht gegeben hat.
Tinkturen mit Adonisröschen
... sollte man ebenfalls nicht selbst herstellen. Tinkturen sind stärker als Tees, und wegen des nicht vorhersehbaren Wirkstoffgehaltes kann dann etwas wirklich sehr Starkes, gemeint ist etwas sehr Giftiges, dabei herauskommen. Also: Finger weg!
Teemischungen
In der Naturmedizin kennt man Teemischungen gegen Herzbeschwerden, gegen Wasseransammlungen im Körper, gegen Fieber oder auch gegen Regelbeschwerden. Aber auch hier sei gesagt: Wenn man nicht weiß, was man da so dosiert, sollte man eher die Finger davon lassen.
Das Adonisröschen ist ein wirklich starkes Heilkraut, das aber eigentlich nichts in der Hausapotheke zu suchen hat!
In der Antike empfahl der Gelehrte Hippocrates im vierten Jahrhundert vor Christus das Adonisröschen gegen Wasseransammlungen im Körper, also gegen Wassersucht. Der im alten Rom lebende Gelehrte Plinius, der im ersten Jahrhundert vor Christi lebte, kannte das Adonisröschen ebenfalls schon, er setzte es jedoch nicht besonders oft ein und so wird es auch nur am Rande von ihm erwähnt.
Da das Adonisröschen erst relativ spät nach Mitteleuropa gekommen ist, finden sich die ersten Aufzeichnungen zum Beispiel aus Deutschland bei Hieronymus Bock aus dem 15. Jahrhundert, der zum Beispiel empfahl, dass man das Adonisröschen in Geismilch kochte, um damit Vergiftungen zu behandeln. Dies war natürlich totaler Quatsch, was man selbst auch schnell bemerkte, denn das Adonisröschen selbst löste die Vergiftungen aus, an denen man schließlich starb.
Die Giftwirkung wurde teilweise so stark beschrieben und auch verwendet, dass das Adonisröschen mit der ebenfalls sehr giftigen Tollkirsche in einer Linie stand. Leider wurde diese Giftwirkung auch allzu oft verwendet, um in Missgunst gefallene Menschen zu beseitigen.
In der damaligen Naturmedizin wurde das Adonisröschen aber dennoch verwendet, so empfahlen die Heiler von damals zum Beispiel Extrakte der Pflanze gegen Wassersucht, bei Gicht oder gegen allerlei Steinleiden, zum Beispiel gegen Nierensteine.
Dass man damit auch Beschwerden am Herzen behandeln konnte, war damals noch nicht bekannt. Diese Wirkung erkannte man erst im 19. Jahrhundert, als sich die Wissenschaft mit dem Adonisröschen genauer beschäftigte. Man fand heraus, dass in der Pflanze herzwirksame Glykoside enthalten sind, die zum Beispiel einem zu schwachen Herzen helfen können. Diese Wirkung wurde 1988 auch von der deutschen Kommission E (1) bestätigt, sie empfahl damals das Adonisröschen zum Beispiel bei einer eingeschränkten Herzleistung, besonders dann, wenn diese durch nervöse Beschwerden ausgelöst wurden oder damit in Verbindung standen. Somit kann das Adonisröschen bei einer leichten Herzinsuffizienz oder bei nervösen Beschwerden durch ein schwaches Herz eingesetzt werden. Das hört sich jetzt alles ganz schön an, das Problem dabei ist aber, dass der Wirkstoffgehalt von Pflanze zu Pflanze stark schwanken kann, so dass es schnell zu einer Überdosierung, oder einer nicht ganz so schlimmen Unterdosierung, kommen kann. Es kann also zum Beispiel vorkommen, dass man ungewollt zu viel der Wirkstoffe einnimmt, was dem Herzen schwer schaden könnte. Deshalb sollte man sich niemals selbst mit dem Adonisröschen behandeln, dies ist einem Arzt vorbehalten, da es zu schweren gesundheitlichen Schäden kommen kann.
Eine Überdosierung, man kann auch sagen: eine Vergiftung, löst zum Beispiel Symptome aus wie Schwindel, Übelkeit und Brechreiz, Durchfall, Sehschwierigkeiten und ein rasender Puls. Eine besonders schwere Vergiftung führt zu Symptomen wie einen anfänglich stark zu hohen Blutdruck und anschließend zu einem extrem starken Abfall des Blutdrucks. Außerdem gerät der Rhythmus des Herzens komplett durcheinander, was schließlich zum Tode durch Herzkammerflimmern führen kann.
Schwangere Frauen, stillende Mütter und Kinder sollten die Finger vom Adonisröschen lassen, ebenso Menschen, die unter Herzbeschwerden leiden und die deshalb Medikamente nehmen.
Sagen und Geschichten
Der Gattungsname "Adonis" entstammt dem Bezug zu dem phönizischen Gott Tammuz bzw. auch "Adon" genannt. Dieser Adon war ein Gott der Vegetation. Er stand für das alljährliche Vergehen und Wiederauferstehen der Vegetation. Laut Sage soll er nach seinem Tod von der Göttin Astarte, die ihn liebte, in der Unterwelt besucht worden sein.
Im früheren Phönizien gab es den Brauch, dass man zum Fest von Tammuz große Kübel mit Adonisröschen vor die Haustür stellte, auf dass sich die Kraft der Erneuerung im Haus ausbreitete.
Die Germanen weihten das Adonisröschen dem Frühlingsgott Baldur, wahrscheinlich weil es eines der ersten Pflanzen ist, das man im Frühjahr finden kann.
In mittelalterlichen Heilkräuterbüchern finden sich schon Empfehlungen gegen ein schwaches Herz und der sogenannten Wassersucht. Die Pflanze wurde so beliebt, dass sie eine richtige "Mode-Heilpflanze" wurde, was leider dazu führte, dass sie so stark geerntet wurde, so dass der Bestand immer mehr zurückging.
Wirkung und Anwendung des Adonisröschens
- Kreislaufschwäche
- Herzrhythmusstörungen
- Herz-und Kreislaufbeschwerden
- Asthma
- Tachykardie
- Nervosität
- Husten
- Herzrasen
- schwache Venen
- Herzklappenfehler
- eine Schilddrüsenüberfunktion
- Herzschwäche
- Wassersucht (Ödeme)
- Angina
- niedriger Blutdruck
- eingeschränkte Herzleistung
- Prostatabeschwerden
- Regelbeschwerden
- rheumatische Beschwerden
- Epilepsie
- Fieber
Volksnamen | Feuerröschen, Teufelsauge, Frühlings-Teufelsauge, Braunmäglein, Böhmische Nieswurz |
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Lateinischer Name | Adonis vernalis |
Gattung | Hahnenfußgewächse |
Aussehen / Wuchsart | Die Pflanze wird bis zu 30 cm groß, an den aufrechten runden Stängeln wachsen viele gefiederte Laubblätter. Die Blüten sind gelb und glänzend, können bis 7 cm im Durchmesser groß werden. Das Adonisröschen ist eine ausdauernde Pflanze. Der Wurzelstock ist braun bis schwarz und sehr kräftig. Die Kelchblätter sind weich behaart und einzeln. |
Blütezeit | April bis Juni |
Geruch | Ist geruchlos |
Wo findet man das Adonisröschen | Auf sonnigen Hügeln, in Kiefernwäldern, auf kalkhaltigem Boden |
Besonderes Hinweis | Steht unter Naturschutz |
Verwendete Pflanzenteile | Verwendet wurde früher das blühende Kraut. |
Inhaltsstoffe | U. a. verschiedene Digitalisglykoside: Adonitoxin, Adonivernosid, Cymarin, Adonidosid, Cholin, Harz |
Sammelzeit | Man sammelt das blühende Kraut zwischen April und Juni. |
Verwechslungsgefahr | Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem Sommer-Adonisröschen, dessen Blüten kleiner sind und eher orangener gefärbt sind. Das Sommer-Adonisröschen ist eine einjährige Pflanze, die man vorwiegend auf Äckern findet, und sie ist weniger giftig. |
Rezepte und Anwendungen
Das Adonisröschen ist eine giftige Pflanze! Lassen Sie also besser als Laie die Finger davon! Benutzen Sie am besten fertige Präparate aus der Apotheke!
Das Haupteinsatzgebiet des Adonisröschens ist das Herz und seine verschiedenen Schwächen.
Die Pflanze hilft bei Herzkrankheiten, Herzinsuffizienz, Epilepsie, Rheuma, Schmerzen.
Das Adonisröschen verwendet man als Herzstärkungsmittel einer geminderten Leistung des Herzens, bei nervösen Herzbeschwerden oder auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion. Die Heilpflanze fördert zudem den Harnfluss und wirkt desinfizierend.
Anwendungsgebiete
Adonisröschen beruhigt bei nervösen Beschwerden, es treibt den Harn und stärkt die Venen.
Kann einem nervösen und schwachen Herzen helfen.
Mögliche Nebenwirkungen
Bei zu hoher Dosierung kann es zu Erregung, Beschwerden im Magen- und Darmbereich und Übelkeit bzw. Erbrechen kommen.
Homöopathische Verwendung
In der Homöopathie setzt man das Adonisröschen bei Herzkrankheiten ein, zum Beispiel bei Herzmuskelerkrankungen oder Herzklappenbeschwerden. Die Pflanze hat also eine deutliche Präferenz zum Herzen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind aber auch Lungenentzündungen, eine Schilddrüsenüberfunktion, Kreislaufschwäche während einer Infektion oder Prostatabeschwerden.
Diese Pflanze steht unter Naturschutz!
Da das Adonisröschen zu den Giftpflanzen gehört, sollte eine Selbstmedikation unterlassen werden.
Wenn Sie das Kraut trocknen, sollte das nicht zusammen mit anderen Kräutern geschehen.
Sollte nur auf ärztlichen Rat verwendet werden!
Nicht in der Schwangerschaft einsetzen, nicht in der Stillzeit einsetzen, nicht bei Kindern verwenden!
Nicht auf eigene Faust zusammen mit anderen Herzmedikamenten einsetzen.
Nicht bei einem Kaliummangel verwenden.
Vorsicht bei einer Empfindlichkeit gegen Digitalisglykoside.
Pflanzenbeschreibung
Das Adonischröschen ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 30 cm groß werden kann. Sie gehört zu Familie der Hahnenfußgewächse. Die Wurzeln sind braun bis schwarz, sehr kräftig und reichen bis zu einem Meter tief in den Erdboden.
Die Stängel wachsen aufrecht, sie sind zur Basis hin schuppig, sie haben längsseitige Riefen, im Inneren sind sie markig.
Die Laubblätter umfassen den Stängel, sie sind fiederschnittig, schmal und haben nach unten gebogene Zipfel.
Die Kronenblätter sind ebenfalls schmal und an ihren Spitzen leicht gezahnt. Die Farbe ist leuchtgelb.
Auch die in der Blüte zu findenden Staubblätter sind von gelber Farbe. Es wachsen oft mehrere Blüten an einer Pflanze.
Die Verwandtschaft zum Hahnenfuß und zu der Sumpfdotterblume ist eindeutig erkennbar. Das Adonisröschen trägt aber größere und schönere Blüten als die beiden anderen Pflanzen.
Sammeln und trocknen
Da das Adonisröschen eine streng geschützte Pflanze ist, darf man es auf freiem Feld nicht selbst sammeln.
Weil die wirksamen Inhaltsstoffe äußerst verschieden in ihrere Stärke sind, was abhängig davon ist, wo sie gewachsen sind und wie das Wetter war, kann man schnell bei der Dosierung daneben liegen.
Es ist daher das beste, man erfreut sich an der schönen Blume im Garten oder auf freiem Feld, und holt die Teedroge in der Apotheke, da in diesen Tees der Wirkstoffgehalt immer relativ gesichert ist.