Das Heilkräuter-Verzeichnis

Tagetes

Man trifft die Tagetes mittlerweile sehr oft in Gärten an, sie ist eine sehr beliebte Gartenpflanze.


Die Tagetes (Tagetes patula, Tagetes tenuifolia, Tagetes minuta, Tagetes erecta) hat allerdings den Nachteil, dass in ihrer Nähe manche Pflanzen nicht mehr wachsen mögen, zum Beispiel der Giersch oder die Quecke.



Die Tagetes lucida, der so genannte Winterestragon, ist in Amerika ein gebräuchliches Gewürzmittel, das anstelle der Petersilie verwendet wird. Amerikaner mögen es süß und der süßliche Geschmack des Krautes passt deshalb zur amerikanischen Küche.


Von diesem Halbstrauch stammen übrigens auch unsere Gartenpflanzen ab. Die Tagetes war in Amerika schon zu Indianerzeiten ein Heilmittel, das zum Beispiel als Tee oder für Räucherungen Verwendung fand. Leider wurde sie aber auch für Opferfeste verwendet, in denen Menschen den Göttern geopfert wurden. Man pulverisierte dazu die Blüten, blies sie den Opfern ins Gesicht und ... naja, den Rest kann man sich ja selbst ausmalen.

Übrigens sollen größere Dosen Tagetes betäubend wirken bzw. tranceartige Zustände hervorrufen. Vielleicht wurden die zu Opfernden ja dadurch vorher betäubt?


Aber weiter im Text:

Die Tagetes ist eine wichtige Gartenpflanze, denn sie vertreibt so genannte Fadenwürmer, die sich gerne über andere Zierpflanzen hermachen, zum Beispiel die Rosen oder die Tulpen.

Im Süden Amerikas findet man deshalb oft auf den meilenweit großen Kartoffelplantagen immer wieder Tagetespflanzen, da sie gegen die Schädlinge helfen. Man kann dadurch chemische Schädlingsmittel reduzieren, was der Gesundheit der Umwelt und des Menschen zu Gute kommt und so nebenbei auch hübsch anzusehen ist.


In Indien pflanzt und verwendet man auch heute noch die Tagetes als Schutz gegen die lästigen und malariabringenden Moskitos an.

In Indien gehört sie auch zu den heiligen Blumen, mit denen man den Göttern und den Toten huldigt. Dazu werden Girlanden aus Tagetes entlang des Weges zur Verbrennungsstätte der Toten aufgehängt, außerdem werden die Verbrennungsstätten damit geschmückt.


Die altindische Kräutermedizin kennt die Tagetes innerlich in Form eines Tees gegen Bronchitis und Rheuma, äußerlich gegen Augenbeschwerden.


Der Name Tagetes entstammt laut Sage dem Volk der Etrusker. Laut deren Mythologie soll beim Pflügen eines Feldes aus einer Furche das Götterkind Tages auf die Erde gekommen sein. Ihm widmete man die Tagetespflanze.


Die indianischen Völker nutzten Tagetes als Heilkraut zum Beispiel gegen Hautwunden, Magenbeschwerden, bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden, Kopfweh oder nervösen Störungen. Spanische Jesuiten in Südamerika verwendeten die Pflanze als schweißtreibendes Mittel oder zur Steigerung der Harnausscheidung. Auch gegen Blähungen und Fieber wurde es verwandt, zudem sagte man der Tagetes eine aphrodisierende Wirkung nach.


Martín de la Cruz, ein aztekischer Kräuterkundiger aus dem 16. Jahrhundert, empfahl die Tagetes in einem seiner Bücher, dem "Libellus de medicinalibus Indorum herbis", gegen Magenerkrankungen oder Bauchweh.


In Mexiko lebende Missionare lobten die Wirkung gegen Fieber oder bei mancherlei Frauenbeschwerden.


Auch heute noch ist die Pflanze in Mexiko ein gern verwendetes fiebersenkendes Arzneimittel und eines der gebräuchlichsten Heilkräuter gegen Durchfall, Blähungen, Meteorismus und Verdauungsbeschwerden.


Der Beiname "Johanniskraut Mexikos" weist auf die antidepressive Wirkung hin, ebenso auf die Wirkung bei anderen seelischen Erkrankungen. Man kennt es dort außerdem noch als Mittel gegen Würmer oder zur Insektenabwehr.


Wissenschaftliches

Pakistanische Wissenschaftler fanden heraus, dass Tagetes erecta eine schmerzlindernde Wirkung hat, die mit der des Medikamentes Diclofenac vergleichbar sein soll.


In Lateinamerika fanden Forscher heraus, dass Extrakte aus Tagetes lucida bei Ratten ähnlich gut gegen Depressionen wirken wie kommerzielle Antidepressiva. Das gefürchtete sexuelle Desinteresse oder die Unfähigkeit zur Sexualität, das von manchen Antidepressiva ausgelöst wird, kam bei der Tagetes hingegen nicht vor.


Anwendungsmöglichkeiten

Man verwendet die Blütenblätter der Pflanze, die man im Halbschatten trocknet.


Diese Blütenblätter können als Deko in Salate gegeben werden oder auch zum Beduften der Räume Verwendung finden.


Das enthaltene ätherische Öl, 2 Tropfen davon täglich zusammen mit einer Tasse Augentrosttee getrunken, soll laut altem Rezept gegen Nachtblindheit helfen.

Ein Muskelkater oder Neuralgien behandelt man mit einem Massageöl, in das man 5 Tropfen Tagetesöl gibt.


Aus homöopathischer Sicht hilft Tagetes bei depressiven Verstimmungen und Nervenbeschwerden.


Das ätherische Öl aus den Blättern von Tagetes erecta hat pilzhemmende und antiinsektizide Eigenschaften, die Blüten von Tagetes patula wirken entzündungshemmend.


Die Tagetes bringt mit ihrem sonnigen Aussehen die Sonne ins Leben zurück.

Übersicht zur Tagetes
Anwendungsgebiete

Erkältungen

Magenschmerzen

Husten

Menstruationsstörungen

Mumps

Geschwüre


Passende Edelsteine

Zirkon


Astrologie

Gehört zur Sonne


Volksnamen

Studentenblume, Totenblume


Pflanzenart

Korbblütler


Größe

Bis zu 40 cm


Standort

Lehmiger Boden

Viel Sonne


Saatzeit

Frühjahr durch Samen


Sammelzeit

Im Sommer


Inhaltsstoffe

Schleimstoffe. Cumarin, Gerbsäure, ätherische Öle.



Vorsicht

Bevor Sie jetzt in den Garten stürmen und alle Tagetesblumen zu Tee verarbeiten wollen:

Die Zierpflanzen-Tagetes sind Züchtungen und können auch Stoffe enthalten, die giftig, allergieauslösend oder anderweitig ungesund sein können! Deshalb Tagetes nur dann einnehmen, wenn man wirklich weiß, dass es die richtige Heiltagetes ist.









Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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