Das Heilkräuter-Verzeichnis

Alant als Frauenkraut

Der Alant ist seit jeher bekannt dafür, dass er zum Beispiel den Gallensaft treibt, dass er den Magen stärkt, dass er Schleim löst, dass er den Hustenreiz lindert, dass er bei Entzündungen helfen kann, ja sogar dass er gegen Krebs helfen soll.

Er fördert die Menstruation, in hohen Dosen kann er allerdings auch eine Fehlgeburt auslösen. Er stärkt jedoch den Uterus und ist zu guter letzt noch antibiotisch und hilft gegen Pilzerkrankungen.


So fand man heraus, dass das Helenin, das in der Pflanze enthalten ist, sehr stark gegen Tuberkulose und Staphylokokken helfen kann.


Der Alant als Frauenkraut

Der Alant soll nach einer alten griechischen Sage aus einer der Tränen der schönen Helena entsprungen sein, die diese Träne um ihren Geliebten vergoss.


Dies mag man vielleicht als Hinweis auf eine erwärmende und stimmungssaufhellende Wirkung auf die Seele sehen. Die wunderschönen gelben Blüten, in denen die Kraft der Sonne zu leuchten scheint, weisen ebenfalls auf eine solche Wirkung hin. Tatsächlich verwendet man in der Kräuterheilkunde den Alant zum Beispiel gegen depressive Verstimmungen und gegen Ängste.


Dass der Alant ein spezielles Frauen Heilkraut ist, geht auf den wohl allseits bekannten Hippokrates zurück. Dieser lobte die Wurzel des Alant als stärkendes Mittel für den Uterus.


Im Mittelalter hingegen galt der Alant, den man mit Wein ansetzte, als eine Art Universalheilmittel, das man gegen wirklich alle möglichen Beschwerden einsetzte. So trank man diesen Wein, wenn man Beschwerden mit dem Magen hatte, wenn man Kopfschmerzen hatte oder wenn man Lungenkrank war.


Und schließlich versuchte man diesen Wein auch gegen die Pest einzusetzen, was aber wohl nicht funktioniert haben dürfte.

Aufzeichnungen berichten auch, dass der Wein wohl bei bronchialen Erkrankungen und Beschwerden in Magen und Darm geholfen haben soll.


Die Wiederentdeckung der alten Klosterbücher und der damit verbundenen Klostermedizin brachte den Alant in unserer Zeit wieder in den Blick der Forschung.

Auch heute setzt man den Alant bei Bronchialasthma in ein, ebenso bei einer schwachen Verdauung oder bei Verschleimungen.


Die Wurzel nimmt jedoch einen besonderen Platz in der Frauenheilkunde ein, findet man in ihr doch hormonartig wirkende Stoffe, die bei den typischen Beschwerden der Wechseljahre helfen können.


Außerdem hilft der Alant zum Beispiel bei einer Reizblase, bei sogenannten Senkungsbeschwerden oder bei einem schwachen Bindegewebe. Hier sollte man die Wurzel kurmäßig einsetzen. Gleiches gilt für Kopfschmerzen, die durch die Hormonumstellung öfters auftreten können, oder auch bei Kreislaufstörungen, bei einer schwachen Konzentration, bei Schwindelgefühlen oder bei einer ausbleibenden Regel.

Es kommt sogar vor, dass nach einer Kur mit Alantwurzel die zu früh beendete Monatsblutung im Rahmen der Wechseljahre wieder eintritt.


Und was man nicht unterschätzen dürfte, ist die wachstumshemmende Wirkung auf Krebstumore. Schließlich muss man über jedes Mittel glücklich sein, dass gegen diese schreckliche Krankheit helfen kann.


Diese Wirkung gegen den Krebs geht auf die beiden Inhaltsstoffe Alantolacton und Isolantolacton zurück. Dies wurde vom amerikanischen Krebsinstitut untersucht, die die krebshemmende Wirkung der Pflanze bestätigte. Frauen sollten deshalb, wenn sie in der Familie Fälle von Brustkrebs hatten, spätestens zu Beginn der Wechseljahre durch die Verwendung von Alantwurzeln einer möglichen Krebserkrankung vorbeugen.


Der Alantwein

Den oben erwähnten Alantwein stellen Sie zum Beispiel folgendermaßen her: geben Sie ungefähr 50 g getrockneter und zerkleinerter Wurzeln in eine Flasche guten Rotwein und kochen Sie dies kurz auf.


Nehmen Sie den Topf dann vom Herd und rühren Sie einmal gut um. Danach lassen Sie den Wein abgedeckt abkühlen. Wenn er auf Trinktemperatur abgekühlt ist, sieben Sie die Wurzel heraus und geben dafür drei Teelöffel Honig dazu. Rühren Sie dann noch mal so lange um, bis sich der Honig aufgelöst hat und füllen den Wein dann in eine Flasche, die Sie im Kühlschrank lagern.


Nehmen Sie jeden Tag ein Schnapsglas, jeweils vor den Mahlzeiten.

Dies hilft unter anderem gegen viele Wechseljahresbeschwerden, zum Beispiel Schwitzen, Kreislaufbeschwerden oder Unwohlsein.


Eine menstruationsfördernde Kräuterteemischung

Verwenden Sie jeweils 30 g Alant Wurzel und Andornkraut, die sie gut miteinander mischen.

Sie brauchen pro Tasse Tee zwei Teelöffel davon. Geben Sie diese zwei Teelöffel in eine Tasse kochendes Wasser und lassen Sie dies 15 Minuten lang ziehen, danach sieben Sie ab.


Trinken Sie jeden Tag zwei Tassen davon.

Dieser Tee ist besonders gut für Frauen in den Enddreißigern, bei denen die Menstruation nach und nach immer seltener bzw. weniger stark kommt. Idealerweise sollte man bereits in der zweiten Hälfte des Zyklus täglich zwei Tassen davon trinken.


Bitte beachten

Bitte beachten Sie, dass der Alant in der freien Wildbahn nicht mehr überall besonders oft aufzufinden ist, weshalb man ihn nicht selber sammeln sollte, wenn man ihn dann doch einmal antrifft. Weichen Sie stattdessen auf käufliche Produkte aus.


Idealerweise verwendet man Wurzeln, die man im Frühjahr oder im Herbst geerntet hat.

Und am idealsten ist es dann noch, wenn man die Wurzeln bei abnehmendem Mond ausgräbt.


Vorsicht

Verwenden Sie den Alant nicht während einer Schwangerschaft, da es zu einer Fehlgeburt kommen kann!


Es kann zu allergischen Reaktionen kommen, schon bei der Berührung der Pflanze.


Eine innerliche Anwendung kann zum Beispiel die Schleimhäute reizen, Durchfall auslösen, Erbrechen auslösen oder Krämpfe verursachen.





"Alantwein nehmet die Wut und Zorn und die Traurigkeit, er stärket den Magen und bringt zu viel Feuchtigkeit aus dem Leib. Das Alantwasser wird getruncken, es werden Tücher damit benetzt und aufgelegt, das vertreibet Geschwulste der Gebärmutter"

Frei nach Lonicerus, 1679



Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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