Der Name Bärenklau stellt eigentlich die Bezeichnung für eine ganze Gattung von Pflanzen dar. Denn neben dem Wiesen-Bärenklau gibt es noch andere Pflanzen, die dieser Familie angehören, z.B. den Riesen-Bärenklau.
Der Name Bärenklau wird von der Ähnlichkeit mit einer Bärenklaue abgeleitet.
Der Wiesen-Bärenklau ist auf Wiesen zu finden, an Gräben, in lichten Waldgebieten und an den Ufern von Bächen. Und dort, wo er dann wächst, wächst er meist auch in größeren Beständen.
Der Wiesenbärenklau wird bis zu 1.5 Meter hoch und ist eine mehrjährige Pflanze. Er treibt im Juni verzweigte und kantige Stängel aus, an denen später die Blüten wachsen. Diese Blüten stehen in Blütendolden zusammen.
Aufgrund der Höhe von „nur“ maximal 1.5 Meter kann man den Wiesenbärenklau übrigens auch von seinem "großen Bruder", dem Riesenbärenklau, unterscheiden, denn dieser wird bis zu vier Meter hoch. Zudem ist der Riesenbärenklau aufgrund seiner Inhaltsstoffe nicht ungefährlich für den Menschen und sollte mit großer Vorsicht behandelt werden.
Zwar kann auch der Wiesen-Bärenklau in großen Mengen zu Beschwerden führen, allerdings ist die Gefahr dafür geringer. Empfindliche Menschen können nämlich z.B. durch eine Berührung mit dem Bärenklau oder durch die Berührung bzw. dem Verzehr der Früchte Ausschläge bekommen.
In der Kräuterheilkunde verwendet man das über der Erde wachsende Kraut und die Wurzeln der Pflanze. Man sammelt das Kraut am Anfang der Blütezeit und trocknet es zügig und luftig. Die Wurzeln erntet man im Frühjahr und im Herbst. Man reinigt sie gut, schneidet sie in kleine Stücke und trocknet sie ebenfalls, möglichst warm (nicht heiß) und luftig.
Vorsicht: Es kann zu Hautausschlägen kommen!
Volksnamen
Wiesenrhabarber, Bärenfuß, Bärentatze, Wolfsklau (wie der Bärlapp), Emdstengel, Kuhlatsch, Ochsenzunge, Säuchrut, Echter Bärenklau
Wirkung und Anwendung von Wiesen-Bärenklau
- Aphrodisierende Wirkung
- Asthma
- Beruhigend
- Blähungen
- Blasenentzündungen
- Bronchitis
- Durchfall
- Entzündungen im Rachenraum
- Epilepsie
- Harntreibend
- Husten
- Hysterie
- Löst Schleim
- Nierensteine
- Schwache Verdauung
- Tuberkulose
Anwendungsbeispiele für den Bärenklau
Man kann aus dem Kraut und den Wurzeln Tees bzw. Tinkturen herstellen. Ein Tee aus Bärenklau löst Schleim und beruhigt die Atemwege. Er kann also bei Husten oder Erkältungen genommen werden.
Dioskurides beschrieb die Wirkung des Bärenklaus folgendermaßen:
Der Wiesen - Bärenklau hat Blätter in etwa denen der Platane ähnlich, denen des Steckenkrauts sich nähernd, Stängel von der Höhe einer Elle und auch größer, dem Fenchel ähnlich, mit Dolden an der Spitze, in denen der dem Sesel gleichende doppelte Samen sitzt, der aber breiter, weißer, mehr spreuartig ist und durchdringend riecht. Es hat gelbe oder weiße Blüthen, eine weiße rettichähnliche Wurzel und wächst in Sümpfen und an feuchten Stellen. Seine Frucht schneidet, getrunken, den Schleim durch den Stuhlgang aus; weiter heilt sie, getrunken, Leberleiden, Gelbsucht, Orthopnöe, Epilepsie und Mutterkrämpfe. In der Räucherung weckt sie die von Schlafsucht Befallenen auf. Mit Öl auf den Kopf gestrichen ist sie ein gutes Mittel für solche, die an Gehirnkrankheit, Lethargie und Kopfschmerzen leiden; mit Raute als Umschlag heilt sie Schlangenbisse. Auch die Wurzel wird Gelbsüchtigen und Leberleidenden gegeben. Ringsum abgeschabt und eingelegt bringt sie Wulste in Fisteln zum Verschwinden. Der Saft der frischen Blüthen ist ein gutes Mittel gegen geschwürige und eiterflüssige Ohren. |
Es kann zu allergischen Reaktionen kommen. Die Kontaktstellen werden stark lichtempfindlich, also nach einer Berührung die Sonne meiden.
Enthält giftige Furocumarine.
Heilkräuter-Verzeichnis
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