Die Tomate stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Die früheren Indianer kannten sie natürlich und nannten sie "Tumatl", was wohl auch zum deutschen Namen führte. Die spanischen Eroberer brachten die Tomate im 16. Jahrhundert zu uns nach Europa, wo die Tomate auch schnell an Beliebtheit gewann. Allerdings nicht als essbare Frucht, sondern als Zierpflanze!
Erst später bemerkte man, dass man die Tomate auch essen kann, und schon begann man, sie im Garten anzupflanzen, da sie ein wertvoller und wichtiger Beitrag zum Speiseplan war.
Die Tomate wächst besonders gut in sonnigen Gegenden, weshalb sie besonders in Südeuropa oder auch in Ungarn schnell heimisch wurde.
Man bezeichnet die Tomate auch heute noch als "Liebesäpfel" oder in Österreich als Paradeiser - also Paradiesäpfel.
Die Tomate ist ein Angehöriger der Nachtschattengewächse, denen z. B. auch die Kartoffel (kommt auch aus Amerika) oder der Tabak angehören.
Heimische Vertreter dieser Familie sind das Bilsenkraut oder die Belladonna, beide sehr giftig!
Die Tomate ist aber nicht giftig, sie gehört heute fest zu unserem Speiseplan, sei es "pur" als Gemüse, oder verarbeitet als Ketchup oder Tomatenmark.
Einzig alle grünen Teile (auch an der Frucht) an der Tomate sollte man nicht verzehren, sie sind ungenießbar bis giftig.
Selber anpflanzen
Wenn man selbst Tomaten anpflanzen will, gibt es eigentlich nicht viel, was man falsch machen kann. Sie wachsen im freien Erdreich, aber auch wunderbar im Blumentopf.
Tomaten mögen es nicht sonderlich, wenn sie hin und her gestellt werden, sie bevorzugen einen festen Stellplatz.
Ein Geheimtipp für die Düngung ist folgender: Stellen Sie aus Wasser und abgefallenen Blättern eine Jauche her, die Sie zum Düngen verwenden. Tomaten lieben das...
Die Tomate mag die Sonne, auch gern die volle Sonne, sie hat zudem viel Durst, sollte also regelmäßig gegossen werden.
Ein weiterer Geheimtipp ist folgender: Tomaten bekommen ab und an Pilzerkrankungen. Dem kann man vorbeugen, wenn man sie regelmäßig mit einem Tee aus Zinnkraut gießt.
Tomaten brauchen etwas, an dem sie hochwachsen können, sorgen Sie also für eine Rankhilfe.
Tomate in der Küche
Tomaten kann man, in aufgeschnittener Form, trocknen und in Olivenöl einlegen, wenn man möchte, gibt man noch einige wohlschmeckende Kräuter bei - lecker!
Die Tomate enthält kaum Kalorien, da sie zu über 90 % aus Wasser besteht.
Sagen und Sagenhaftes
Gelbe Tomaten galten frühen als die Liebesäpfel der Dämonen, Frauen durften sie deshalb keinesfalls essen.
Heilwirkung der Tomate
In unreifen Tomaten ist Solanin enthalten, das ab einer gewissen Menge zu Vergiftungssymptomen führen kann. Diese Symptome sind unter anderem Erbrechen und Kopfschmerz. Wenn die Tomaten noch zu unreif sind, sollte man sie also sonnig nachreifen lassen.
Die Tomate, ob frisch oder gekocht, beugt Starerkrankungen am Auge, die besonders im Alter auftreten, vor. Studien zeigten, dass Erblindungen durch Starerkrankungen aufgrund von regelmäßigem Tomatengenuss bedeutend gesenkt werden können.
Depressive Stimmungen bei älteren Menschen können laut anderen Studien durch das Essen von Tomaten abgemildert bzw. verhindert werden.
In allen Tomatensorten ist der herz- und kreislaufwirksame Stoff Lycopin. Er hilft unserem Körper vorbeugend gegen Krebs, besonders gut kann dieser Stoff aufgenommen werden, wenn man die Tomate kocht und Speisen zugibt. Auch Ketchup enthält diesen Stoff, ebenso Tomatenmark.
Gegen Gicht
Wenn man regelmäßig Tomaten isst, kann das auch gegen Gicht helfen. Die Tomate gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus und entfernt Stoffwechselrückstände.
Frischer Saft kann seine heilsame Wirkung auf eitrige Wunden oder auf Entzündungen ausüben, wenn man diese mit dem Saft bestreicht. Weiters hilft die Tomate gegen eine Bauchspeicheldrüsenschwäche, gegen Durchblutungsstörungen, Verstopfung und Bluthochdruck.
Richtig lagern
Damit die Tomate möglichst viel ihrer Inhaltsstoffe behält, sollte man sie nicht in den Kühlschrank legen, auch nicht in ein dafür vorhandenes Gemüsefach. Besser ist es, wenn man sie dunkel bei Zimmertemperatur lagert.
Wissenschaftliches
Eine Studie an der Universität von Oulu besagt, dass der regelmäßige Verzehr von Tomaten das „schlechte“ Cholesterin LDL senken kann. In oxidierter Form kann das LDL Plaques in den Arterien bilden, die zu einer Verengung der Adern führen können und dadurch einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt auslösen können.
Bemerkenswert ist, dass die Tomate keine Säure bildet. Denn obwohl man in der Tomate eine gewisse Menge an Säure nachweisen kann, wird diese durch die anderen Stoffe kompensiert, wenn man die Tomate verdaut - übrig bleibt ein alkalisches, man sagt heute auch basisches, Nahrungsmittel. Und das hat viele gesundheitliche Vorteile: es erleichtert die Ausleitung von Toxinen, insbesondere Harnsäure, aus dem Körper und es hilft bei der Leberreinigung. Unterstützt wird dies zusätzlich durch andere Gemüsesorten wie zum Beispiel der Petersilie.
Tomaten sind sehr reich an Vitaminen, Tomatensaft kann zum Beispiel auch in der Rekonvaleszenz zur Stärkung und schnelleren Genesung verwendet werden, auch hier wieder in Kombination mit anderen Gemüsesorten wie Petersilie, Sellerie oder Karotte.
Mehrere Untersuchungen zeigten, dass Menschen, die regelmäßig Tomaten essen, weniger Risiken haben, an allen Arten von Krebs zu sterben. Der Wirkstoff Lycopin ist aber wirklich ganz etwas Besonderes, er ist so umfangreich gesund, dass man eigentlich gar nicht genug davon essen kann. So kann das Lycopin als ein Mitglied der Carotinoid-Familie das antioxidative Schutzsystem unserer Haut stärken, was bedeutet, dass der natürliche Sonnenschutz unserer Haut erhöht wird. Die Tomaten schützen uns also vor den schädlichen Sonnenstrahlen, wodurch das Risiko von Hautkrebs verringert wird. Plump gesagt ist die Tomate eine Sonnencreme von innen.
Eine andere Quelle für das Lycopin ist übrigens die rote Wassermelone.
Das Lycopin ist zwar schon schön, aber noch lange nicht alles: In der Tomate finden sich zusätzlich Alpha- und Beta-Carotin, Lutein sowie eine Vielzahl von Polyphenolen, B-Vitaminen, einschließlich Vitamin B6, Pantothensäure, Thiamin und Niacin.
Dazu finden sich auch kleine Mengen Vitamin E, Folsäure, Mangan, Magnesium und Zink in der Tomate.
Thema Krebs
Studien belegten besonders den Schutz vor Prostatakrebs, aber auch vor anderen Krebsarten wie Brustkrebs, Blasenkrebs oder Lungenkrebs. Der Wirkmechanismus ist dabei wohl vielfältig, wobei auch hier das Lycopin und die anderen Wirkstoffe als Cocktail ihre Stärken zeigen.
So senkt das Lycopin die degenerativen Auswirkungen von freien Radikalen im Körper, außerdem scheint es das Wachstum von Tumorzellen verlangsamen zu können. Gleichzeitig stärkt das Lycopin die "Müllabfuhr" unseres Körpers, die die entarteten Zellen aus dem Körper ausführt.
Für eine gesunde HautDie Tomate kann durch ihre Wirkstoffe UV-Strahlen oder andere schädliche Faktoren aus der Umwelt von unserer Haut abhalten. Sie ist deshalb eine der wichtigen Schutzpflanzen, was unsere Haut angeht.
Übrigens (off Topic): Ich habe vor Kurzem gelesen, dass die wirksamste Creme gegen Falten nicht die Creme mit dem Q10, dem Hyaluron und weiß der Teufel was sonst ist, sondern die ganz einfache Sonnencreme. Sie schützt vor Hautalterung, vor UV-Strahlen, sie versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und pflegt sie gleichzeitig vor kleinen Schäden. Und warum sagt die Kosmetikindustrie das nicht? Weil sie nur einen Bruchteil der teueren Cremes kostet...
Blütezeit | Die Tomatenpflanze blüht von Juni an. |
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Sammelzeit | Gesammelt wird den ganzen Sommer über. |
Verwendete Pflanzenteile | Verwendung finden die Früchte (die aus botanischer Sicht Beeren sind...). |
Edelsteine | Sugilith |
Inhaltsstoffe | Karotin, Lycopin. Tyramin, Vitamine C + E, Mineralstoffe, insbesondere Kalium |
Medizinische Eigenschaften | Unterstützt den Kreislauf, stärkt das Herz, wirkt aphrodisierend, stärkt das Immunsystem, hilft gegen depressive Stimmungen. |
Planet | Sonne und Jupiter |
Volksnamen | Paradiesfrucht, Goldapfel, Pomodoro, Schwellfrucht. |
Anwendungsbeispiele
Wenn man einen Sonnenbrand hat, und wenn kein Joghurt oder kein anderes Mittel gegen einen Sonnenbrand da ist, kann man die Haut mit einer angeschnittenen Tomate abreiben.
Eine ganz besondere Gesichtsmaske ist eine Maske aus Tomate und Honig, die antibakteriell auf die Haut wirkt. Die sanfte Fruchtsäure peelt die Haut, überflüssiger Talg kann abfließen.
Nehmen Sie dazu 2 Tomaten, die Sie schälen und dann in eine Schüssel geben. Zerdrücken Sie sie dann mit einer Gabel.
Plan B wäre, die Tomaten gleich in einem Mixer zu pürieren.
Dann gibt man einen Esslöffel Honig dazu und verrührt nochmals alles gut miteinander.
Reinigen Sie die Haut vor und geben Sie dann für 10 Minuten diese Maske auf die Haut. Danach lauwarm abspülen.
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon