Die Kanadische Gelbwurz (Hydrastis canadensis) ist eine mehrjährige Pflanze mit grünlich weißen Blüten und faserigen Würzelchen, die aus den langen Rhizomen wachsen.
Sie stammt ursprünglich aus Südostkanada und dem Nordosten der USA.
Die indianischen Ureinwohner, die Stämme der Cherokee, Catawba, Irokesen und Kickapoo verwendeten die Kanadische Gelbwurz, vermischt mit Bärenfett, ausgiebig als Insektenschutzmittel.
Sie wurde auch als ein Diuretikum (entwässerndes Mittel), zur Anregung des Appetits oder zum Auswaschen von Wunden oder entzündeten Augen verwendet. Die Indianer kannten aber auch Einsatzgebiete wie Hautkrankheiten, Geschwüre, Pfeilwunden und Tripper.
Die frühen Siedler, die aus Europa stammten, nahmen dieses Wissen auf und schrieben es in Büchern nieder.
Im 19. Jahrhundert der Kanadische Gelbwurz sehr populär. Ärzte in Nordamerika griffen immer wieder auf die Pflanze zurück. Dies änderte sich schlagartig, als im Jahre 1907 die Großindustriellen Carnegie und Rockefeller beschlossen, eine Menge Geld in die "moderne" Medizin zu pumpen. Naturmedizin galt fortan als unpopulär.
Tatsächlich verschwand der Kanadische Gelbwurz in den 20er Jahren aus den Empfehlungsbüchern für Mediziner.
In Deutschland kannte man die Pflanze überwiegend wegen ihrer gynäkologischen Behandlungsmöglichkeiten. Aber auch hier bei uns war es damit bald vorbei.
Doch Moment: So wie hier bei uns in Deutschland feiert die Pflanze auch in Amerika gerade ihr Comeback. Unter dem Namen Goldenseal wird sie sowohl in Amerika als auch bei uns wieder gerne eingesetzt!
Haupttherapeutische Eigenschaften
Kanadische Gelbwurz wirkt entzündungshemmend, antiseptisch, adstringierend, abführend, sie stimuliert die Muskeln. Zudem hilft sie auch gegen Erkältungen und andere Atemwegsinfektionen.
Die Kanadische Gelbwurz hilft gegen mikrobielle Infektionen und Entzündungen, wie zum Beispiel durch Bakterien und Pilze ausgelöste Magen-Darm-Infektionen. Sie hilft auch bei Colitis und Zwölffingerdarmgeschwüren.
Ihre Bitterstoffe regen den Appetit an, die Wurzel regt zudem die Verdauung an.
Man kann einen Absud als Mundwasser für wundes Zahnfleisch oder auch bei Mund- und Rachenentzündungen verwenden. Gelbwurz hilft auch bei Haut- und Augenentzündungen, infektiösem Durchfall, Vaginitis, zudem stimuliert sie das zentrale Nervensystem.
Der Großteil der Wirkung, so hat die Forschung erkannt, basiert auf der geringen Menge an enthaltenem Berberin. Klinische Studien deuten darauf hin, dass es bei bestimmten Infektionen wie akutem infektiösen Durchfall und einigen Augeninfektionen hilft, dass aber viele überlieferte Anwendungsgebiete erst noch bewiesen werden müssen.
Wirkung und Anwendung der Kanadischen Gelbwurz
- Magenprobleme
- Darmprobleme
- Leberprobleme
- Hautleiden
- Blutungen
- zu starke Menstruation
- blutdrucksteigernd bei niedrigem Blutdruck
- Schleimhautgeschwüre
- Augenleiden
- Hämorrhoiden
- stärkend
Sammelzeit | Gesammelt wird im Frühjahr und im Herbst |
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Hinweise
Kanadische Gelbwurz gilt als sicher, wenn man sie nur kurzfristig verwendet.
Seltene Nebenwirkungen können Übelkeit und Erbrechen sein.
Sie sollte nicht verwendet werden, wenn Sie schwanger sind oder stillen, sie kann durch die Muttermilch übertragen werden, was zu lebensbedrohlichen Leberproblemen bei Säuglingen führen kann.
Menschen mit einem hohen Blutdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Menschen, die Antibiotika verwenden, sollten Ihren Arzt befragen.
Gelbwurz, kanadische
Quellen zu diesem Artikel
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