Das Heilkräuter-Verzeichnis

Isländisch Moos

Eigentlich ist der Name Isländisch Moos schon mal falsch gewählt, denn eigentlich ist das Isländisch Moos gar kein Moos, sondern eine Flechte.

Obwohl der Geschmack des Isländisch Moos ziemlich bitter ist, wurde es in früheren Notzeiten von den Menschen und den Tieren, die in den Regionen im hohen Norden wohnten, als Nahrungsmittel verwendet. Und da diesen Menschen schon seit früheren Zeiten bekannt war, dass diese Pflanze eine Heilwirkung hat, war sie auch seit Anbeginn eine beliebte Heilpflanze in den nördlichen Ländern.


Schon im Altertum, so weiß man heute, verwendeten die Ägypter und die Chinesen diese Flechtenart zur Heilung von gesundheitlichen Beschwerden. Aus Aufzeichnungen weiß man ebenfalls, dass der berühmte römische Arzt Dioskurides, der im ersten Jahrhundert nach Christi lebte, und auch Plinius das Isländisch Moos als Heilpflanze und als Pflanze, aus der man Farbstoffe gewinnen konnte, empfahlen.



Die ältesten europäischen Aufzeichnungen über Isländisch Moos kommen tatsächlich auch aus Island, worher dann wohl auch der Name stammen sollte. Die Isländer verwendeten dieses Isländisch Moos für alle möglichen hausärztlichen Zwecke und auch als Nahrungsmittel. Der Name, der auf Deutsch übersetzt so viel wie Felsengras heißt, weist auf die Gegenden hin, in der das Heilkraut wächst.


Ein schwedischer Gelehrter und Heilpflanzenkundler namens Hjärne beschrieb im Jahre 1683 die Pflanze als Arzneipflanze, es sollte aber noch einmal gut 150 Jahre dauern, bis dieses Wissen in die allgemeine Medizin aufgenommen wurde.


Zu Ende des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts war das Isländisch Moos dann tatsächlich auch eines der wichtigsten Heilmittel, die immer wieder gern verwendet wurden.


Die Sammelzeit für das Isländische Moos liegt in den warmen Jahresmonaten, zwischen Ende April und Ende September. Nachdem Sie die Pflanzenteile gereinigt haben, sollten Sie beschädigte Pflanzenteile entfernen und das Heilkraut in der Sonne trocknen.


Das Isländische Moos hat einen seltsamen, besonderen Geruch und einen bitteren, schleimigen Geschmack. Das Moos wächst besonders in den kalten, nördlichen Gebieten unserer Erde, es ist sogar in der besonders kalten Antarktisregion (Südpol) zu finden.


Die deutsche Kommission E, die sich mit dem Isländischen Moos befasste, fand heraus, dass kalte Ansätze und Aufgüsse mit der Pflanze zu empfehlen seien, zum Beispiel bei Entzündungen im Rachenraum, außerdem bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Die enthaltenen Schleimstoffe mildern gereizte Haut und Schleimhäute, die sich dadurch wesentlich beruhigen.


Wenn man das Isländisch Moos bestimmungsgemäß anwendet, so sind kaum Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder andere Gegenanzeigen zu befürchten. Allerdings muss man dazu sagen, dass sich nach dem Atomunfall in Tschernobyl eine wesentlich erhöhte Konzentration an radioaktiven Stoffen in diesen Pflanzen ansammelte. Wenn man Isländisch Moos kauft, sollte man also darauf achten, dass man dies bei einer sicheren Quelle tut.(1)


Studien in Island zeigten, dass Isländisch Moos gegen Staphylokokken und Helicobacter pylorus hilft. Die ESCOP, die europäische Gesellschaft für Phytotherapie, belegte, dass diese Heilpflanze zum Beispiel gegen entzündliche Reizungen in den oberen Luftwegen helfen kann, auch gegen Bronchitis.


Eine andere Studie zeigte, dass bei Kindern zwischen vier und zwölf Jahren Beschwerden im Mund und Rachenraum sowie ein schwieriger Reizhusten durch ein Moosextrakt gelindert werden kann. Nach bereits einer Woche hatten 90 % der untersuchten Kinder keinerlei Beschwerden mehr.


Auch heute noch gilt ein Tee mit Isländisch Moos als Gurgelmittel gegen Zahnfleischentzündungen, gegen Entzündungen im Mund und Rachenraum und gegen Mandelentzündungen. Außerdem wird Isländisch Moos anderen Teemischungen beigegeben, die gegen Husten und Reizhusten helfen sollen.


In Salben eignet sich das Isländische Moos gegen allerlei Hautbeschwerden wie Wundliegen oder entzundene und gereizte Haut.



Isländisch Moos
Isländisch Moos



Quellen zu diesem Artikel

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Quellenverzeichnis


1: Buch: Leitfaden Phytotherapie - Schilcher - provisionierter Link by Amazon- provisionierter Link von Amazon



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