Das Heilkräuter-Verzeichnis

Die Raute als Frauenkraut


Die Raute trägt auch die Namen Weinraute oder Bitterkraut.


Sie ist ein Angehöriger der Familie der Rautengewächse.


Wirksame Inhaltsstoffe: Im erblühten Kraut findet man ätherische Öle, Flavonoide, Cumarine, Bergapten als auch Alkaloide.


Heilwirkung: Die Raute treibt den Harn, fördert die Menstruation, löst Krämpfe, wirkt östrogenartig, wirkt auf den Sexualtrieb dämpfend bei Männern, jedoch die sexuelle Lust steigernd bei Frauen, fördert die Verdauung, hilft gegen Ödeme, stärkt die Adern und Venen, wirkt austreibend.


Verwendungsmöglichkeiten in der Heilkunde für Frauen

Im alten Griechenland und im alten Rom sah man in der Raute noch ein generelles Gegenmittel gegen alle Gifte und böse Tränke. Auch noch im Mittelalter findet sich dies in einer alten Volksweisheit: "Salbei und Rauten, vermischt mit Wein, lassen dir den (Zauber)Trank nicht schädlich sein."


Die Raute war generell ein sehr "magisches" Kraut, zumindest im Mittelalter und im Altertum.

Es besteht der Verdacht, dass die Weinraute den griechischen Helden Odysseus vor dem Zauber der Circe beschützt hat.

Laut Paracelsus soll das Kraut vor "Zigeunern" schützen. Außerdem war die Raute eines der "Verschreikräuter", das, wenn man es die 4 Ecken des Hauses oder Hofes legte, das Böse fern hielt.


Und auch in den damaligen Klostergärten war die Raute sehr wichtig und wurde gern angebaut, machte es doch den Wein haltbarer...


Hinzu kam, dass die Raute den männlichen Trieb dämpfte, was es den Mönchen erleichterte, die Keuschheit einzuhalten.

Diese Wirkung findet man in vielen Büchern beschrieben, beispielsweise bei Hieronymus Bock: "Weiter ist Rauten der Art, dass... Ordensleut, welche keüsch sein wollen, sie stäts inn ihrer speiß unnd dranck brauchen."


Allerdings funktionierte das nur bei den Mönchen , denn bei Frauen dreht sich der Effekt genau herum. Die Pflanze wirkt östrogenartig und erweckt bei Frauen die Lust.


Aufgrund der eventuellen schädlichen Nebenwirkungen ist die Raute heutzutage allerdings nicht mehr als Liebespflanze im Einsatz.


Ihre hormonähnliche Heilwirkung kann man sich jedoch nach wie vor zu Nutze machen, insbesondere wenn man als Frau unter einem zu frühen Eintritt der Wechseljahre leidet.


Zum Beispiel hilft die Raute, wenn die Regelblutung zu früh aufgehört hat. Die Raute regt den Blutandrang im Becken an und kann dadurch die Blutung anregen.


Durch das regelmäßige Trinken eines Tees wird die ausgebliebene Menstruationsblutung in der Regel rasch wieder in Gang kommen.


Dass die Raute eine gebärmutterreinigende Eigenschaft hat, kann man sich in der Geburtshilfe zu Nutze machen, zum Beispiel wenn es darum geht, die Nachgeburt auszutreiben. Hier verwendet man eine Urtinktur, die man alle 30 Minuten einnimmt, jeweils 20 Tropfen davon.


Die Raute kann als Tee auch gegen Regelkrämpfe helfen und die Fruchtbarkeit steigern. Dass die Lust auf Sex ebenfalls gesteigert wird, hab ich ja schon weiter oben erwähnt.


Und obwohl es hier eigentlich um Frauenkräuter geht: wenn ein Mann zu frühzeitigem Samenerguss neigt, kann er kleinste Dosen Raute in etwas Wein einnehmen, dann wird seine Übererregbarkeit gemildert.


Tee bei zu früh eingetretenem Klimakterium

Diese Mischung soll die durch den veränderten Hormonhaushalt ausgebliebene Menstruationsblutung wieder aktivieren. In dieser Mischung sind Pflanzen, die östrogenähnlich wirken, wie der Hopfen oder der Rotklee.

Hinzu kommen blutungsfördernde Heilkräuter wie die Raute, der Liebstöckel oder der Rosmarin.



Alle Heilkräuter gut miteinander vermischen und 2 Teelöffel davon in eine Tasse heißes Wasser geben.

ungefähr 8 Minuten stehen lassen, danach absieben.

1 bis 2 Wochen bis zu 4 Tassen am Tag davon trinken.



Gegen Regelkrämpfe

Sie brauchen dazu je 12g Hopfen, Hirtentäschelkraut, Liebstöckel und Rosmarinblätter sowie 40 g Raute


Alles miteinander vermischen und 2 TL davon in eine Tasse heißes Wasser geben.

nach 10 Minuten Ziehzeit absieben. Bis zu 3 Tassen am Tag vor sowie während der Monatsblutung trinken.


Vorsicht

Nicht in einer Schwangerschaft verwenden!

Kann Hautreizungen auslösen.

Kann zu einer erhöhten Sonnenempfindlichkeit führen.


Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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