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Schlafapnoesyndrom - die schlummernde Gefahr


Schlafapnoesyndrom - die schlummernde Gefahr

Immer noch ist diese Krankheit weitgehend unbekannt, obwohl nach neuesten Schätzungen etwa 6% der Bevölkerung am Schlafapnoesyndrom mit seinen wiederholten, zeitweiligen Atempausen leidet. Die überwiegende Mehrzahl der Patienten ist männlich, gelegentlich betrifft sie aber auch Frauen und Kinder. Wer übergewichtig ist oder an Diabetes leidet, zuviel raucht oder Alkohol trinkt, gilt als besonders gefährdet. Erste Anzeichen für die Erkrankung sind lautes Schnarchen, unruhiger, nicht erholsamer Schlaf trotz eigentlich ausreichender Schlafdauer, extreme Müdigkeit nach dem Erwachen und auch tagsüber, Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen, Depressionen sowie vor allem morgendliche Kopfschmerzen. Bei Männer kommt häufig Impotenz hinzu. Wer mehrere dieser Anzeichen bei sich beobachtet, oder sogar häufig tagsüber ungewollt einschläft, sollte sich unbedingt untersuchen lassen. Der gefürchtete Sekundenschlaf beim Autofahren ist nur eine Gefahr, die ihm droht.

Häufig kommt es durch den über Monate oder Jahre gestörten Schlaf zu schwerwiegenden Folgen wie Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und Schlaganfall. Die Mediziner kennen 2 Formen der Erkrankung: Die obstruktive Schlafapnoe ist weit verbreitet und wird durch eine Blockierung der Atemwege z.B. durch vergrösserte Mandeln oder Polypen verursacht. Am häufigsten ist jedoch eine Störung des weichen Gewebes im Gaumenbereich: Wenn sich im Schlaf die Muskulatur entspannt, verengen sich die Atemwege, so dass keine Luft mehr eingeatmet werden kann. Fällt der Sauerstoffgehalt im Blut zu stark ab, weckt ein Reflex den Schlafenden, es kommt zu einem tiefen Atemzug. Durch den ständig gestörten und unterbrochenen Schlaf erreicht man keine Tiefschlafphase mehr, die der Körper aber für die geistige und körperliche Regeneration benötigt: man erwacht unausgeschlafen, unkonzentriert und lustlos.

Bei der zweiten Form, als zentrale Schlafapnoe bezeichnet, liegt eine Störung des Zusammenspiels von Gehirn und Nervensystem vor, so dass die Atmung nicht regelmässig erfolgt. Diese Schlafapnoe betrifft häufig Menschen nach einem Schlaganfall oder einer Hirnverletzung. Auch eine Mischform der obstruktiven und zentralen Schlafapnoe ist bekannt. Bei jeder Erkrankung ist durch die vielfältigen Auswirkungen des schlechten Schlafs die Lebensqualität so stark eingeschränkt, dass man handeln sollte.

Neben der ausführlichen Befragung des Patienten und der Untersuchung von Nasen- und Rachenraum durch den Arzt gehört meistens eine Nacht im Schlaflabor zur Diagnostik. Dort werden die Atemhäufigkeit, die Sauerstoffsättigung im Blut, der Herzschlag und die Hirnströme aufgezeichnet. Je nach Schwere der Erkrankung müssen dann die auslösenden Faktoren verringert werden (z.B. Übergewicht, Nikotin, Alkohol) oder eine Behandlung mit der Sauerstoffmaske (CPAP = Continuous Positive Airway Pressure) eingeleitet werden. Dabei wird ständig Luft über eine gut abgedichtete Nasenmaske in die Atemwege gepumpt, damit sie offen bleiben. Für Patienten mit zentraler Schlafapnoe gibt es Medikamente, die das Atemzentrum stimulieren und so die Atmung verbessern können.

(vhc)





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