Das Heilkräuter-Verzeichnis

Wacholder Geschichten und Sagen

In den Pestzeiten des Mittelalters war er der wichtigste Schutz vor Ansteckung mit dieser Krankheit. Man räucherte mit ihm Häuser, ja ganze Dörfer aus.



Ein Trank aus den Wacholderbeeren soll angeblich die Gabe verleihen, in die Zukunft sehen zu können.



Der deutsche Name des Wacholders leitet sich wahrscheinlich vom alten deutschen "wehhal" ab, was so viel wie "kräftig" oder "frisch" bedeutet - passt also ganz gut zum Wacholder.



In Dichtung und Opern stand er Pate, so wird die Gretel in Engelbert Humperdincks Oper "Hänsel und Gretel" von der Hexe mit einem Wacholderzweig entzaubert - "Hokus pokus Holderbusch! Schwinde Glieder starre, husch!“



Wacholder hält jung

Der botanische Name des Wacholders setzt sich zusammen aus den Wörtern "Junior" (der Jüngere) und "parere", was so viel wie "erscheinen" bedeutet.

Tatsächlich scheint der Wacholder immer jung, was er seinen immergrünen Blättern zu verdanken hat.

Für die Menschen gilt er deshalb als Jungbrunnen.





Man sagt auch, dass, wenn man sich als Wanderer unter einem Wacholder ausruht,dann fühlt man sich bald wieder frisch gestärkt (verjüngt) und kann die Wanderung alsbald fortsetzen.





Der Wacholder gilt als Lebensbaum - er ist immergrün, also eben immer grün, auch in der dunklen und unwirtlichen Winterzeit. Er gilt deshalb als Zeichen des ewigen Lebens.



Zuweilen findet man auch heute noch Wacholderstrauche in Friedhöfen, die früher den Wacholder in den Ruf einer Totenpflanze brachten - tatsächlich hat es aber eher den gegenteiligen Grund, nämlich - dass es Farbe und Hoffnung auch in schweren Zeiten gibt.



Früher fälschte man Pfeffer durch Wacholderbeere, da der Pfeffer sehr teuer war und man so einen schnellen Profit machen konnte - bis man erwischt wurde.



Schon im 17. Jh. aromatisierte man Gin und Schnaps mit Wacholder.



Auch heute noch räuchert man Schinken und Forellen mit Wacholderholz - es macht einen guten Geschmack und tötet Krankheitskeime ab.



"Esst Kranewitt und Bibernell, dann sterbst nit so schnell!“



".. so ist in summa die Würckung und tugent des Weckholderbaumes zu beschreiben nit wohl möglich."

Hieronymus Bock





"Machandel, lieber Machandelbaum,

In Trauern komm ich her,

Ich träumte einen bösen Traum,

Das Herze ist mir schwer..."

(aus Herman Löne "Der Traum")



Früher steckte man auf der Norddeutschen Insel Rügen beim Bau eines Hauses einen Wacholderzweig in das Fundament, wodurch der Teufel ferngehalten werden sollte.



Und auch heute findet man noch vereinzelt Streu aus Wacholdernadeln unter den Dielen - für Mäuse ein fast unüberwindliches Hindernis, wodurch sie aus den Häusern ferngehalten wurden.



"Eckolder, gib dich gefangen; dass dem ... seine Warzen vergangen." - Soll Warzen vertreiben.



Eichenlaub und Kranewitt

Dös mag der Teufl nit



Im alten Ägypten stellte man Mundwasser unter Verwendung der Wacholderbeeren her.



Bei den alten Germanen war der Wacholder eine heilige Pflanze, man verbrannte die Toten mit dem Holz des Wacholders.



Im England des Mittelalters befürchtete man, dass man sterben müsse, wenn man sich am Holz des Wacholders verletzte.





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