Die überaus schmerzhafte Ohrknochenvereiterung ist eine böse Folge der verbreiteten Mittelohrentzündung. Die meisten Mittelohrentzündungen werden durch Bakterien hervorgerufen, die bei Erkrankungen des Nasen-Rachen-Raumes von dort über die Ohrtrompete in die Mittelohrräume gelangen. Seltener erfolgt die Infektion durch einen Trommelfelldefekt vom äußeren Gehörgang aus, beispielsweise bei Ohrverletzungen, beim Baden, bei gewaltsamem Eindringen von Fremdkörpern ins Ohr, wie es vielfach bei Kindern vorkommt. Bei leichteren Entzündungen wird das entstehende Sekret im Mittelohr wieder aufgesaugt. Bei stärkerer Eiterung bahnt sich der Eiter einen Weg in die Nachbarschaft. Es folgen Durchbruch durch das Trommelfell nach außen, Absteigen durch die Ohrtrompete in die Nase und in den Nasen-Rachen-Raum, Übergreifen auf die anderen Mittelohrräume und die Warzenfortsatzzellen. Hier entsteht nun die gefürchtete Ohrknochenvereiterung.
Typische Symptome
Ohrenschmerz, Taubheitsgefühl, Schwerhörigkeit, Sausen und Klopfen im Ohr, starkes Fieber. Im Gehörgang entsteht schleimiger Eiter, mitunter blutiges Sekret. Bei der Ohrknochenvereiterung können folgende Komplikationen auftreten: chronische Mittelohreiterung, Halsvenen- und Hirnblutleiterthrombosen, Hirnhautentzündung, Gehirnabszeß. Alarmierende Anzeichen dafür sind Schüttelfrost, Erbrechen und Schwindelgefühl. Der Patient muß unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen.
Tipps und Hausmittel
- Der Arzt muß unbedingt verständigt werden.
- Sehr bewährt haben sich Schwitzpackungen, trockene Wärme auf dem Ohr und heiße Fußbäder.
- Sobald es zum Eiterfluß gekommen ist, muß der Gehörgang fleißig mit Kamillentee ausgespült und mit Watte, ausgetupft werden.
- Die Haut des Gehörganges ist durch Zinksalbe vor dem Eiter zu schützen. Auf keinen Fall darf bei Ohrknochenvereiterung Watte in den Gehörgang hineingestopft werden. Dies kann nämlich zu Eiterverhaltung führen, die viele Gefahren in sich birgt.
Quellen zu diesem Artikel
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