
Heilkräuter unterstützen unseren Körper bei der Selbstheilung und natürlich auch bei der Aufrechterhaltung unserer Gesundheit.
Und wie die Wissenschaft inzwischen herausgefunden hat, können einzelne Pflanzenstoffe durch ihre östrogenähnliche Wirkung tatsächlich auch den sinkenden körpereigenen Östrogenspiegel ausgleichen. Diese Wirkstoffe haben dabei kaum Nebenwirkungen, allerdings benötigen sie etwas Zeit, bis sich die Wirkung einstellt.
Bevor Sie auf eigene Hand mit Heilkräutern herumexperimentieren, sollten Sie jedoch Ihren Arzt nach möglichen Risiken befragen.
Übersicht der Heilkräuter in den Wechseljahren
- Heilkräuter mit einer östrogenartigen Wirkung
Dazu gehören
Cimicifuga
- Frauenmantel
Der Frauenmantel ist ein ganz typisches Frauenkraut und ist unter anderem
krampflösend, gebärmutterstärkend, antriebssteigernd
und hilft bei Scheidentrockenheit, bei sexueller Unlust, bei Verstopfung und bei depressiven Verstimmungen. Auch bei Inkontinenz kann Frauenmantel helfen.
FrauenmantelteeNehmen Sie zwei Teelöffel Frauenmantelblätter, die Sie mit 250 ml kaltem Wasser ansetzen und dann kurz aufkochen, zehn bis fünfzehn Minuten ziehen lassen, dann absieben und am Tag bis zu drei Tassen ungesüßt trinken.
- Sternwurzel
Die Sternwurzel hat eine bindegewebsstärkende Wirkung, allerdings erst nach einiger Zeit der Anwendung. Sie hilft zudem bei einer Beckenbodenschwäche und Inkontinenz.
- Mönchspfeffer
Der Mönchspfeffer gleicht Schwankungen der LH-Werte aus, er kann auch die Bildung von LH anregen.
Dadurch kann er den weiblichen Zyklus wieder stabilisieren und die im Klimakterium auftretenden Schwankungen des LH-Wertes abmildern. Der Mönchspfeffer kann bei Menstruationsstörungen in der Prämenopause helfen.
Der Mönchspfeffer hilft zudem gegen allerlei Beschwerden in den Wechseljahren, wie z. B. Spannungsgefühle in den Brüsten oder Hitzewallungen.
- Melisse
Aus Melissenblättern kann man einen Tee zubereiten, der stärkt, beruhigt und Krämpfe löst.
Zudem sorgt solch ein Tee dafür, dass die Schleimhäute wieder feuchter werden, er hilft bei Schlafstörungen, aber auch bei Gereiztheit und bei erhöhter Nervosität.
MelissenteeNehmen Sie drei Teelöffel Melissenblätter, die Sie in 250 ml kochendes Wasser geben, 5 Minuten ziehen lassen, dann absieben. Über mehrere Wochen pro Tag drei Tassen trinken.
- Die Yamswurzel
Die Yamswurzel enthält natürliches Progesteron, über das in letzter Zeit oft in Verbindung mit den Wechseljahren diskutiert wurde.
In der Yamswurzel sind knapp 2 % Diosgenin enthalten, welches dem weiblichen Hormon Progesteron sehr ähnlich ist.
Man kann diese Wirkstoffe z. B. als Kapseln einnehmen, da sie dann wesentlich stärker dosiert sind als z. B. durch das Trinken von Tee.
Allerdings liegen offensichtlich noch keine Studien über die tatsächliche Wirksamkeit und über Nebenwirkungen vor.
- Weißdorn
Der Weißdorn hilft vorbeugend gegen Herzbeschwerden, bei Herzklopfen, Weißdorn reguliert hohen Blutdruck, zudem wirkt es als mildes Beruhigungsmittel.
Man kann Weißdorn aber auch bei Schlafstörungen einsetzen, bei Herzjagen, bei Schwindel und gegen Hitzewallungen.
WeißdornteeNehmen Sie zwei Teelöffel Weißdornblüten, die Sie mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, dann zehn Minuten ziehen lassen, absieben und über mehrere Wochen pro Tag zwei Tassen davon trinken.
Eventuell gesüßt mit Honig. Diabetiker nicht süßen.
- Salbei
Der Salbei schmeckt nicht nur in der Küche gut, er ist auch ein altbewährtes Heilmittel.
Salbei hat eine ausgleichende Wirkung auf das Temperaturzentrum in unserem Gehirn, zudem hemmt er eine überschießende Schweißbildung.
Zudem wirkt der Salbei entspannend, entkrampft den Bauch und hilft auch gegen die gefürchteten Hitzewallungen.
Den Salbei können Sie als Öl einnehmen, als frisches Kraut oder auch als Tee.
Vorsicht allerdings bei zu hoher Dosierung von reinem Salbeiöl: Es kann zu epilepsieähnlichen Anfällen kommen.
SalbeiteeNehmen Sie drei Teelöffel Salbeiblätter, die Sie mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, dann 15 Minuten ziehen lassen, absieben und über mehrere Wochen pro Tag zwei Tassen davon trinken.
- Baldrian
Baldrian ist bekanntermaßen beruhigend und ausgleichend. Er hilft bei Schlaflosigkeit, Nervosität, Unruhe und auch bei Herzklopfen.
- Traubensilberkerze
Die Traubensilberkerze wirkt östrogenartig. In der Traubensilberkerze ist jedoch kein Phytohormon enthalten, trotzdem hat diese Pflanze aber eine mit Östrogen vergleichbare Wirkung. Die enthaltenen Wirkstoffe senken in den Wechseljahren den erhöhten LH-Spiegel im Blut, was Hitzewallungen verhindert bzw. abschwächt und auch die Haut und die Schleimhäute feucht hält.
Zudem werden Krämpfe gelöst und Beschwerden durch Blutungen gemildert.
- Türkischer Rhabarber wirkt wie Östrogen
Im Türkischen Rhabarber sind mehrere östrogenartige Wirkstoffe enthalten, unter anderem Rhaponticosid.
Eine alleinige Therapie mit Türkischem Rhabarber ist jedoch nicht angezeigt. Die Wirkung von Türkischem Rhabarber ist noch nicht belegt.
Allerdings ist er in manchen Fertigpräparaten enthalten, die man z. B. bei Menstruationsstörungen während der Prämenopause verwendet.
- Süßholz
Das Süßholz stellt ein natürliches Hormonersatzpräparat dar. In Süßholz sind Östradiol und Östron enthalten, jedoch in so geringen Dosierungen, dass es nur als Zusatzbehandlung verwendet werden kann.
Zudem kann es hochdosiert den Blutdruck anheben, da die Wirkstoffe im Körper Wasser zurückhalten.
Vorsicht jedoch: Es kann zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen kommen.
- Hopfen
Hopfenzapfen und Hopfenblüten kennt man ebenfalls als sanftes Beruhigungsmittel. Man verwendet sie deshalb oft mit Baldrian zusammen als beruhigende Mittel. Zudem sind im Hopfen östrogenähnliche Wirkstoffe, die bei Wechseljahrbeschwerden ausgleichend wirken.
Hopfen hilft zudem bei Nervosität, bei depressiven Verstimmungen und auch bei Schlafstörungen.
HopfenteeNehmen Sie dazu zwei Teelöffel Hopfenblüten, die Sie mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, eine viertel Stunde ziehen lassen, dann absieben und pro Tag zwei Tassen davon trinken.
- Rosmarin
Rosmarin wirkt anregend, besonders auf den Kreislauf, die Nerven und die Galle.
Rosmarin hat zudem eine östrogenähnliche Wirkung. Es hilft bei Menstruationsstörungen in der Prämenopause, zudem hilft Rosmarin gegen Nervosität, gegen niedrigen Blutdruck und bei einer allgemeinen Abgeschlagenheit.
RosmarinteeNehmen Sie dazu einen Teelöffel Rosmarinblätter, die Sie mit 250 ml kaltem Wasser übergießen und dann aufkochen, dann absieben und bei Bedarf am Morgen und zu Mittag je 1 Tasse von diesem Tee trinken.
- Ginseng gegen Altersbeschwerden
Ginseng ist ja an sich schon als Kraut für das Alter bekannt, es hat aber sogar eine östrogenartige Wirkung, die man sich in den Wechseljahren zu Nutze machen kann. Dies ist allerdings wissenschaftlich noch nicht bewiesen. So soll Ginseng bei allgemeinen Altersbeschwerden und Hitzewallungen helfen.
- Steinklee
Der Steinklee hilft bei Durchblutungsstörungen und bei schwachen Gefäßen.
Steinklee löst Krämpfe und hat eine beruhigende Wirkung.
Während der Wechseljahre kann man den Steinklee deshalb bei Schlafproblemen anwenden, z. B. als Tee oder auch als Fertigpräparat.
- Johanniskraut
Das Johanniskraut hilft bei Unruhe und bei depressiven Verstimmungen.