Das Heilkräuter-Verzeichnis

Meerrettich

Fast jeder von uns kennt den Meerrettich (Armoracia rusticana) aus dem eigenen Garten. Der Meerrettich ist eine 40 bis 150 cm hohe Staude, die in Europa wild vorkommt, aber zur Gewinnung des Tafelmeerrettichs angebaut wird.


Das ausdauernde Kraut blüht von Mai bis Juli. Die Wurzeln werden von März bis Mai und von September bis Oktober gesammelt. Man verwendet fast ausschließlich die frischen Wurzeln. Sie werden getrocknet oder frisch als Gewürz oder zu medizinischen Anwendungen benutzt. Sie besitzen u. a. eine reinigende Wirkung auf den Körper, helfen beim Husten, regen die Magen- und Darmtätigkeit an. Zudem sind die Wurzeln antibiotisch, regen die Nierentätigkeit an und helfen gegen Erkältungen.



Äußerlich angewendet wird Meerrettich bei rheumatischen Schmerzen.



Der Meerrettich enthält Senfölglykoside, und genau diese Glykoside sind für die Schärfe verantwortlich, die ihn so beliebt macht.



Der Meerrettich wärmt, reizt und steigert die Durchblutung in den Schleimhäuten - diese Wirkung kann man sich bei Erkrankungen wie Husten, Schnupfen und Beschwerden mit den Atemwegen zunutze machen. Diese Senfölglykoside können Bakterien abtöten, auch Viren und Pilze werden davon bekämpft, sogar eine antibiotische Wirkung wird dadurch ausgeübt.



Durch die anderen Inhaltsstoffe, unter anderem auch viel Vitamin C, verringert er das Risiko, dass wir uns eine Infektion einfangen. Um vorbeugend etwas gegen eine Erkältung oder einen Harnwegsinfekt zu tun, pressen Sie den Meerrettichsaft aus, geben etwas Apfelsaft oder pürierten Apfel dazu und trinken das aus.

Einen fertigen Meerrettichsaft findet man inzwischen auch in vielen Reformhäusern.



Anwendungsbeispiele

Wenn Sie ein wenig der frischen zerriebenen Meerrettichwurzeln in ein gutes Massageöl geben und eine viertel Stunde ziehen lassen, können Sie hochbelebende Massagen damit durchführen. Ein solches Öl hilft auch bei Muskelschmerzen sowie Muskelkater.



Darüber hinaus unterstützt kann zerriebener in Apfelessig das Hautbild verbessern und sämtliche Hautflecken und Hautunreinheiten entfernen.

Meerrettichessig ist außerdem eine besondere Haarwäsche.



Um einen guten Meerrettichessig herzustellen, geben Sie die zerriebenen Wurzeln in Apfelessig und lassen dies zehn Tage hell und sonnenverwöhnt stehen. Danach absieben und in ein luftdichtes Glas geben.



Bevor Sie den Meerrettichessig auf die Haut auftragen, geben Sie ihm die gleiche Menge Wasser hinzu!



Meerrettichwurzeln können außerdem auch mit Milch zur Gesichtsbehandlung vermischt werden.

Die in den Meerrettichwurzeln enthaltenen Wirkstoffe helfen dabei, dass die Gesichtshaut strahlender wird.

Zur Herstellung geben Sie 1Eßl frischer Meerrettichwurzel in eine Tasse Buttermilch.. Dann 30 Minuten stehen lassen und danach absieben. Tragen Sie die Flüssigkeit auf das Gesicht auf.

Eine viertel Stunde einwirken lassen, dann kalt abspülen.



Ein Kräutertee mit Meerrettich

Einen belebenden Kräutertee können Sie aus frisch zerriebenen Meerrettichwurzeln zubereiten.



Ein solcher Tee unterstützt uns dabei, wenn wir im Winter immer frieren oder wenn ältere Personen immer ein Gefühl der Kälte in den Händen oder den Füßen haben, weil die Durchblutung nicht mehr optimal ist.



Geben Sie einen Esslöffel geriebener Ingwerwurzeln und Meerrettichwurzeln in einen Liter kochendes Wasser. Den Tee abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben.

Wer will, kann noch etwas Limettensaft hinzu geben, damit es besser schmeckt.

Trinken Sie diesen Tee über den Tag verteilt, möglichst warm.



Obwohl Meerrettich in unserer Zeit als therapeutisches Heilkraut unterschätzt wird, hat diese Heilpflanze einige Heilungsmerkmale.

Der Meerrettich belebt die Verdauung, indem er die Absorption von Nahrung steigert, die Sekretion von Magensäften wird gesteigert sowie der Appetit gebessert.



Darüber hinaus ist der Meerrettich ein wirksames wassertreibendes sowie schweißtreibendes Heilkraut.

Deshalb ist die Anwendung bei Fieber, Erkältungsbeschwerden und Grippe hilfreich.

Zudem hat dieses Heilkraut schleimlösende Eigenschaften und wirkt sanft antibiotisch. Es hilft so gegen Infekte der Luftwege wie auch der Harnwege.



Bei äußerlicher Verwendung kann eine mit der Meerrettichwurzel hergestellte Packung die Auswirkungen von Frostbeulen mildern.






Schnellübersicht Meerrettich


  1. Pflanzenfamilie: Die Pflanze gehört zur Familie der Kreuzblütler
  2. Herkunftsgebiete: Westasien und Südosteuropa
  3. Wächst an feuchten Plätzen
  4. Die Blattrosette hat bis zu 1 m lange Blätter, die Blüten des Meerrettich sind weiß, sitzen an langen Stielen, stehen in Trauben, erblühen jedoch erst im 2ten Wuchsjahr
  5. Der Wuchsort ist in der Sonne oder im Halbschatten, auf nicht zu trockenen, tiefen und nährreichen Erdböden
  6. Verwendungsmöglichkeiten: Wurzelstöcke werden geschält, in Scheiben geschnitten oder geraspelt, und roh beziehungsweise gekocht angewendet. Mit ihrer intensiven Schärfe sind sie eine würzige Zugabe zu Fleisch, Fisch, Eierspeisen
  7. Hilft gegen Husten und gegen Bronchitis



Wissenschaftliches

Die Kommission E (1) nennt eine Anwendungsmöglichkeit von Meerrettichwurzel bei Erkältungen und Harnwegsinfekten.

Eine äußerliche Anwendung fördert die Durchblutung und hilft so gegen Muskelschmerzen.

In Tierversuchen gab es Hinweise auf eine antimikrobielle, krampflösende und durchblutungsfördernde Eigenschaft, die wohl inzwischen auch als bewiesen gilt.




Wirkung und Anwendung von Meerrettich

  1. Asthma
  2. Blasen- und Nierenbeckenentzündung
  3. Blasenbeschwerden
  4. Bronchialkatarrh
  5. Eingeweidesteinen
  6. Erkältung
  7. Gallenerkrankungen
  8. harntreibend
  9. Husten
  10. Keuchhusten
  11. Kopfschmerzen
  12. Lebererkrankungen
  13. neuralgische Beschwerden
  14. Nierenbeschwerden
  15. Nierenerkrankungen
  16. Rheuma
  17. rheumatische Beschwerden
  18. schleimlösend
  19. Verdauungsschwäche
  20. Zahnschmerzen



Meerrettich in der Küche


Meerrettich kann man einfach so essen oder in einem Entsafter den Saft auspressen.



Meerrettich passt gut zu Fleisch und Fisch, aber auch zu Eiern und Salate. Man schält die Wurzeln, schneidet sie oder reibt sie klein, sie können gekocht und auch roh gegessen werden.





Übersicht zu Meerrettich
Volksnamen

Bauernsenf, Fleischkraut, Kren, Mark, Pferderadies, Pfefferwurzel, Rachenputzer, Radi, Rettich



Verwendete Pflanzenteile

Man verwendet die Wurzeln und die Blätter der Pflanze.



Ursprung

Der Meerrettich ist eine mehrjährige Wurzelpflanze, die in den westlichen Regionen Asiens und in Europa heimisch ist.



Wurzel

Der Meerrettich hat eine lange, weiße Knollenwurzel, die zu einem 60 bis 100 cm hohen Stiel führt.

Der Stamm der Pflanze erscheint im zweiten Jahr ihres Lebens.



Vermehrung

Man vermehrt den Meerrettich durch Wurzelteilung. Sobald die Stecklinge eingepflanzt sind, wachsen sie schnell und breiten sich großflächig aus. Die Meerrettichpflanze vermehrt sich im Überfluss und vermehrt sich Jahr für Jahr.



Bitte beachten

Getrocknete, pulverisierte Wurzeln dieser Heilpflanze bilden die Grundlage mehrerer auf dem Markt erhältlicher pflanzlicher Produkte. Sobald die ausgegrabenen Wurzeln gereinigt und zerrieben werden, setzen sie eine Vielzahl intensiver ätherischer Öle frei. Deswegen sollte es selbstverständlich sein, sie möglichst schnell zu verarbeiten oder wenigstens kühl und in einem luftdichten Glas aufzubewahren.





Anwendungsbeispiele und alte Rezepte rund um den Meerrettich





Mit Honig vermengt können Meerrettichraspel gegen Husten und gegen Bronchitis helfen.




Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!

Eine Schnupfenauflage

Cremen Sie die Stirn mit einer stark fettreichen Creme ein und legen Sie fein geriebenen Meerrettich auf die Stirn. Augen schließen nicht vergessen. 10 Minuten einziehen lassen.




Meerrettichwickel

Zerreiben Sie frischen Meerrettich und geben Sie dies auf ein Leintuch. Die Enden umschlagen und dann das Tuch auf die betroffenen Areale legen.




Wickel mit Meerrettich

... helfen bei Hexenschuss, Muskelverspannungen, Kopfschmerz, Bronchitis und grippalen Infekten. Das enthaltene Senföl löst Verspannungen und lockert die Muskeln.




Wundsalbe mit Meerrettich

Kleinere Wunden kann man gut mit einer eigenen Salbe behandeln. Hier eine Salbe mit Meerrettich und Honig. Nehmen Sie dazu etwa 9 Teile Honig und 1 Teil frischen, geriebenen Meerrettich. Mit dieser Salbe kann man auch gut Hautgeschwüre behandeln.












Meerrettich-Honig bei Husten, Appetitlosigkeit und für die Verdauung



Der Meerrettich-Honig vereinigt in sich die Eigenschaften des Honigs und des Meerrettichs. Man kann ihn verwenden bei Bronchitis, Husten oder Keuchhusten, Nebenhöhlenentzündungen, Appetitlosigkeit, Rheuma oder einer schwachen Verdauung.


Man braucht dazu:

ca. 100 g Honig

ca. 50 g Meerrettich

ein verschließbares Gefäß

eine Schale zum Zubereiten

und eine Reibe zum Zerreiben des Meerrettichs.



Herstellung
  1. Waschen Sie den Meerrettich und zerreiben Sie ihn möglichst klein.

    Geben Sie den Meerrettich in das Glas und dazu den Honig.

    Verrühren, verschließen und einige Stunden ziehen lassen - fertig!



  2. Der Honig zieht den Saft aus den Zwiebeln, so dass sich die Wirkstoffe des Meerrettichs im Honig auflösen.


  3. Diesen Honig-Meerrettich kann man dann löffelweise einnehmen, am besten morgens und abends. Er hält sich ungefähr eine Woche, verliert aber schnell an Schärfe.

Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Nicht bei Magen- oder Darmgeschwüren verwenden, ebenso nicht bei entzündlichen Darmerkrankungen.



Bei Entzündungen der Nieren sollte man ebenso auf Meerrettich verzichten.



Nicht für Kleinkinder unter 4 Jahren geeignet.



Meerrettich kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen.



Der Verzehr extrem hoher Mengen kann zu Übelkeit und Brechreiz oder übermäßigem Schwitzen führen. Sobald Sie dieses Heilkraut direkt auf die Haut auftragen oder sofern sie es in Ihren Augen bringen, kann es zu Irritationen und starkem Brennen kommen.

Der übermäßige Verzehr von Meerrettich kann zu Durchfall führen, da er die Schleimhäute reizt. Deswegen sollten Kinder als auch Personen, die an Nieren-, Magen- oder Darmproblemen leiden, den Verzehr von Meerrettich besser sein lassen.



Dieses Heilkraut enthält außerdem Verbindungen, die der Produktion von Hormonen in der Schilddrüse im Weg stehen können.

Menschen mit Schilddrüseproblemen sollten dieses Heilkraut vermeiden.



Es ist nicht anzuraten, Haustiere oder Rinder mit Meerrettichblättern zu füttern, da dies tödliche Folgen haben kann.

Meerrettich
Meerrettich







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Kurzinfo
Meerrettich
  • Pflanzenfamilie: Die Pflanze gehört zur Familie der Kreuzblütler
  • Herkunftsgebiete: Westasien und Südosteuropa
  • Wächst an feuchten Plätzen
  • Die Blattrosette hat bis zu 1 m lange Blätter, die Blüten des Meerrettich sind weiß, sitzen an langen Stielen, stehen in Trauben, erblühen jedoch erst im 2ten Wuchsjahr
  • Der Wuchsort ist in der Sonne oder im Halbschatten, auf nicht zu trockenen, tiefen und nährreichen Erdböden
  • Verwendungsmöglichkeiten: Wurzelstöcke werden geschält, in Scheiben geschnitten oder geraspelt, und roh beziehungsweise gekocht angewendet. Mit ihrer intensiven Schärfe sind sie eine würzige Zugabe zu Fleisch, Fisch, Eierspeisen
  • Hilft gegen Husten und gegen Bronchitis