Das Heilkräuter-Verzeichnis

Ysop - Ysoptee


Der Ysop ist eine Heilpflanze, die den Husten stoppt. Tatsächlich gilt die Heilpflanze als ein natürlicher Hustenblocker.


Wenn man den Ysop im eigenen Garten pflanzt, macht man den Bienen damit eine große Freude, denn die Bienen lieben den duftenden Strauch, an dem die kleinen violetten Blüten wachsen.



Werden die Blätter zwischen den Finger zerrieben, so entsteht ein intensiver Duft, der von den enthaltenen ätherischen Ölen stammt. Der Ysop mag im Garten eher sonnige und trockene Plätze. Pflanzt man ihn neben Grünkohl an, so hält er die schädlichen Kohlweißlinge fern.






Schnellübersicht Ysop


  1. Gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler.
  2. Herkunftsgebiete: MIttelmeerraum, Europa, Asien, nördliches Afrika
  3. Wächst auf Wiesen und in Gebüschen.
  4. Pflanzenbeschreibung: Wird zwischen 30 - 60 cm groß, stark buschiger Wuchs, immergrüne Pflanze, der Stängel ist vierkantig und von unten her verholzend.
  5. Blätter linealförmig bis eierförmig.
  6. Die Lippenblüten sind lila, weiß oder rosa.
  7. Der Wuchsort ist sonnig, Pflanze mag kalkhaltige Böden, die gut humos und durchlässig sind.
  8. Pflanze im Garten: Stellt keine Ansprüche, ist winterhart.
  9. Eine Vermehrung erfolgt durch Samen und Teilung, auch durch Stecklinge.
  10. Verwendungsmöglichkeiten: Man kann die jungen Triebe, die Blätter und das erblühende Kraut trocknen oder frisch anwenden.
  11. Als Gewürzmittel zu fettem Fleisch, zu Fisch, Gemüse, Eintopf, Salat. Kann zum Verfeinern von Speiseöl verwendet werden, auch für Schnäpse und Liköre.
  12. Die Blüten eignen sich zur Verschönerung von Speisen.
  13. Als Heilkraut bei Magen-Darm-Beschwerden als auch gegen Husten, als Gurgelmittel bei Entzündungen im Mundbereich und Rachen.



Der Ysop stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und aus Vorderasien und wurde von den Mönchen zu uns gebracht. In allen mittelalterlichen Klostergärten war er vorzufinden, und man verwendete ihn ähnlich wie den Salbei: Er ist zusammenziehend und blutreinigend, schleimlösend und regt die Körpersäfte an. Die Mönche verwendeten das Kraut aber auch, um Suppen und Soßen damit zu aromatisieren.

Im Ysop sind antimikrobielle Wirkstoffe enthalten, die den Hustenreiz lindern, während von den enthaltenen ätherischen Ölen zur gleichen Zeit der Schleim gelöst wird. Da der Ysop gleichzeitig auch noch den Schweiß treibt, hilft er wunderbar bei Erkältungskrankheiten.



Die Anwendungsgebiete des Ysops lagen früher in den Bereichen Magen- und Brustkrankheiten.



Ein Aufguss mit Ysop kann bei Entzündungen der Harnwege, der Nieren und der Gallenblase helfen.



In den Blättern des Ysops finden sich reichlich hocharomatische und flüchtige Öle. Ebenso finden sich diese Öle, aber in kleinerer Konzentration, in den Stielen und den Blüten. Die Bienen werden vom Duft der Pflanze stark angezogen, und der Honig, den die Bienen aus dieser Pflanze gewinnen, ist sehr wohlriechend.



Kräuterextrakte und aromatische Essenzen (ätherische Öle) des Ysops werden auch von der Industrie zur Herstellung vieler Duftwasser und Parfums verwendet.



Im alten Rom liebte man den Geschmack des Ysops und stellte daraus einen Kräuterwein her, heutzutage ist das Aroma den meisten Menschen jedoch zu scharf und zu intensiv, der Ysop wird deshalb nur noch sparsam eingesetzt - dennoch ist er immer noch ein sehr beliebtes Gewürz in der heutigen Küche.



In der Naturmedizin ist der Ysop ein traditionelles pflanzliches Heilmittel, das ein großes Anwendungsspektrum hat. So behandelte man früher Erkrankungen der Atemwege damit, wie zum Beispiel Hippokrates und Galen, die die Heilpflanze zur Behandlung von Bronchitis und Lungenentzündungen empfahlen. Im Mittelalter galt der Ysop als Mittel gegen eine erstickende Atemnot.



Traditionell behandelte man auch Entzündungen im Ohr damit, dazu führte man Gesichtsdampfbäder damit durch. Auch bei Schnitten und Prellungen wurde der Ysop eingesetzt, hier als Umschlag aus zerstoßenen Blättern. Rheumaschmerzen wurden durch Waschungen mit einem Tee gelindert.



Die Hauptanwendung zu Hause dürfte in Form eines Tees sein, der gegen chronischen Husten, bei Erkältungen und gegen Heiserkeit der Stimme hilft. Ein solcher Tee hilft außerdem gegen Fieber und Halsschmerzen, besonders wenn diese lange andauern.

Ein Ysoptee, mit Honig versüßt, ist ein potenter Schleimlöser, der Schleim lockert und aus dem Körper bringt. Dies hilft auch bei einer verstopften Nase und beim Auswurf angesammelten Schleims in den Lungen.



Ein Tee hilft gegen Nachtschweiß, bei Leiden im Hals und in der Brust, bei angeschwollenen Mandeln, und besonders bei einem niedrigen Blutdruck.



Zu den Zeiten um Christi Geburt badete und wusch man an Lepra erkrankte Menschen mit einem Heilkraut "ezob" (Ysop). Damals wusste man noch nichts von Viren, Bakterien und Krankheitserregern - verwendet hat man den Ysop trotzdem, weil er gegen die Erkrankung geholfen hat. In der heutigen Zeit hat die Forschung herausgefunden, dass Schimmelpilze, aus denen man das allseits bekannte Penicillin gewinnt, sich auf den Blättern des Ysops ansiedeln und ihm so ihre Wirkung übertragen. Ohne diese Pilze ist der Ysop jedoch nicht antibakteriell, wie andere Forschungen inzwischen herausgefunden haben.





Studien

Klinische Studien haben gezeigt, dass Ysop eine günstige Wirkung bei leichten Reizungen der Atemwege hat, die gewöhnlich bei Erkältungen auftreten. So ist die Wirkung bei einer Erkältung also sogar wissenschaftlich bestätigt worden.



Andere Studien befassten sich mit der Wirkung in Bezug auf HIV, hier wurde möglicherweise eine günstige Wirkung festgestellt, die aber wohl noch genauer geprüft werden muss. Aber so wie es aussieht, kann sich der HIV-Erreger durch die Wirkung des Heilkrautes nicht mehr so stark vermehren. Naja, abwarten ist wohl angesagt...



Die traditionelle Anwendung bei Wunden oder Schnitten der Haut, hier durch rostige landwirtschaftliche Geräte, konnte leider in Studien nicht belegt werden.



Ebenso wurde widerlegt, dass im Ysop ein penicillinähnlicher Stoff vorhanden sein soll. Vielmehr siedeln sich Pilze auf den Blättern an, die diese penicillinähnliche Wirkung haben.



Was aber wiederum zutrifft, ist die antiseptische Eigenschaft des Ysops, und die kommt von den enthaltenen ätherischen Ölen, wie die Wissenschaft sagt. Allerdings gibt es stärkere Pflanzen für diese Anwendung. Aber immerhin, denke ich, jedes bisschen Gesundheit zählt!



Ysoptee kann den Blutzucker senken, wie eine Studie aus dem Jahr 2004 berichtete. Die Forscher fanden heraus, dass Antioxidantien in den Ysopblättern die Umwandlung von Stärke in Zucker verlangsamte. Eine weitere Studie belegte, dass die Umwandlung von kohlenhydratreicher Kost ebenso weniger den Blutzuckerspiegel ansteigen ließ, wenn man dazu Ysoppräparate zu sich nahm.



Ysoptee kann laut Studien die Zerstörung von roten Blutkörperchen durch oxidative Stoffe verhindern. Eine Vergleichsstudie von vier verschiedenen Heilkräutern belegte, dass Ysop die stärkste Pflanze in dieser Kategorie war, die die antioxidative Aktivität im Körper reduzierte. Unter anderem beugt dies auch Krebs vor.






Anwendungsmöglichkeiten heute

Ein Tee kann in den frühen Stadien bei einer Erkältung und einer Grippe eingenommen werden, dies kann den Krankheitsverlauf verhindern oder mildern.

Diese im Ysop enthaltenen ätherischen Öle haben eine beruhigende Wirkung auf einen gereizten Magen-Darm-Trakt. Ysop gilt deshalb als ein wirksames pflanzliches Mittel gegen jegliche Verdauungsbeschwerden, er hilft zum Beispiel bei chronischen Verdauungsstörungen, Blähungen und Koliken. Ysop kann zudem bei Magenbeschwerden helfen - dazu sollte der Tee möglichst heiß getrunken werden.



Die Urtinktur

Eine Urtinktur des Ysops kann bei allen Arten von Erkrankungen der Atemwege eingesetzt werden, auch in Kombination mit anderen "Atemwegskräutern" wie Süßholz, Alant und Anis. Dies kann bei Beschwerden wie einer hartnäckigen Bronchitis oder einem chronischen Husten zu einer Besserung der Beschwerden führen.



Ein Sirup

Ysop kann man ebenso in Form eines Sirups einnehmen. Dieser Sirup eignet sich ebenso bei einem lange anhaltenden oder chronischen Husten.



Einen Sirup stellt man am besten aus einem starken Tee her, den man mit ausreichend Zucker und Honig verdickt. Ein solcher Sirup, idealerweise kombiniert mit Königskerze und Süßholz, hilft bei sehr hartnäckigem Husten, bei einer schwachen Lungenfunktion und einer allgemeinen Schwäche der Lunge, um diese wieder zu stärken.



Ätherisches Ysopöl

Das Ysopöl, als Einreibung aus 10 bis 20 Tropfen Öl auf etwas Mandel- oder Sonnenblumenöl, kann auf die Brust eingerieben werden und so gegen Bronchitis und Erkältungen helfen.



Ein Ölgemisch aus Ysop, Thymian und Eukalyptus, ebenfalls in einem Trägeröl, hilft ebenso bei akuten Erkältungen.



10 Tropfen Ysopöl, vermischt mit einem TL Sahne oder Milch, ins Badewasser gegeben, hilft bei nervöser Erschöpfung und Stresserscheinungen, bei niedergedrückter Stimmung und bei Trauer.



Die adstringierende Wirkung des Ysops macht ihn hilfreich zur Verminderung von Falten, von schlaffer Haut und von Blutungen.



Dieses Heilkraut ist außerdem hilfreich zur Ausspülung von Giftstoffen aus dem Körper, außerdem von überschüssigem Fett, Salz und Wasser. Es treibt den Harn, man muss also öfters aufs Klo, es senkt den Blutdruck und es ist gut für das Herz.



Frauen mit einer schmerzhaften, unregelmäßigen und anstrengenden Regelblutung können ebenfalls vom Ysop profitieren. Er reguliert die Periode, hilft außerdem gegen Beschwerden wie Übelkeit, Appetitverlust und Erschöpfung in der Menstruationszeit.






Sagen und Geschichten

Früher sollen Frauen Ysopblüten in das Gesangbuch gelegt haben, um in der Kirche, wenn der Pfarrer allzu lange redete und die Augen so langsam zufielen, daran zu schnuppern und wieder wacher zu werden.



In der "Sprache der Blumen" steht der Ysop für Sauberkeit. In der Antike wurde Ysop für rituelle Reinigungen von heiligen Orten eingesetzt.



Das Verräuchern oder das Verbrennen eines Ysopzweiges soll die Luft von Streit und Bösem säubern.



Laut Legende soll der Schwamm, den man Jesus bei der Kreuzigung vor den Mund hielt, an einem Ysopstängel befestigt gewesen sein. Fortan galt der Ysop als frommer Strauch. So wird der Ysop beispielsweise verwendet, um Dinge mit Weihwasser zu besprengen.



Der Ysop steht zudem für die Demut.



Der Ysop galt auch als magisches Kraut: Im Judentum und im Christentum verwendete man ihn als Weihwedel, mit dem man das Weihwasser versprengte.



Im alten Griechenland band man daraus kleine Besen, mit denen man die heiligen Stätten kehrte. Ysop wurde außerdem an diesen heiligen Stätten auch verräuchert oder auf den Böden verstreut.






Verwechslungsgefahr

Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem Rosmarin, dessen Blüten rosafarben sind.



Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem Thymian, dessen Blätter kleiner sind, seine Blüten sind rosafarben, der Duft ist komplett anders.




Wirkung und Anwendung von Ysop

  1. Herz-Kreislauf-Beschwerden
  2. Blähungen
  3. Krämpfe
  4. Durchfall
  5. appetitanregend




Übersicht zum Ysop
Volksnamen

Eisewig, Hyssop, Ipsenkraut, Josefkraut, Maßkraut, Bienenkraut, Ispen, Weinespenkraut



Wuchsort

Mag lockere, kalkige Böden und liebt die Sonne.



Blütezeit

Die Blütezeit reicht von Juni bis in den August.



Sammelzeit

Idealerweise ganz kurz vor der Blüte, aber auch während der Blüte.



Verwendete Pflanzenteile

Verwendung findet das blühende Kraut.



Inhaltsstoffe

Zucker, Gerbstoffe, Harz, Ursolsäure, Sitosterin, ätherisches Öl, Farbstoffe, Bitterstoffe



Medizinische Eigenschaften

Löst Verschleimungen, erhöht den Blutdruck, hemmt die Schweißbildung, ist antibiotisch, wirkt anregend.



Edelsteine

Chrysokoll, Apatit



Planet

Jupiter









Rezepte und Anwendungen rund um den Ysop





Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!




Der Tee kann außerdem, 3-mal am Tag getrunken, gegen Entzündungen der Harnwege helfen.




Ein Tuch, getränkt mit dem Ysoptee, legt man auf die Augen, wenn man müde Augen ("Computeraugen") hat.




Ein Ysopessig, also Ysop, den man in Essig aufkochte, galt und gilt auch heute noch als schmerzlinderndes Mittel, das zum Beispiel als Gurgelmittel gegen leichte Zahnschmerzen helfen kann.




Ein Ysoptee, den man mit Feigen herstellt, wirkt besonders abführend.




Früher legte man zerdrückte Blätter auf Prellungen, Verbrennungen und Insektenstiche auf, ebenso auf Bläschen von Lippenherpes.




Füllt man in Wein gekochtes Kraut in ein Leinsäckchen, und legt es dann auf die Augen auf, soll das ebenso den Augen helfen.




Mischt man den Ysop mit Thymian und der Bibernellenwurzel, jeweils zu gleichen Teilen, und kocht dies in Wein oder in Wasser auf, kräftigt dies die Darmflora.




Bisse

Pulverisierte Ysopblätter und -blüten, die man zusammen mit Kümmel, Salz und Honig zu einer Salbe anrührt, wurden früher auf Bisse von Tieren, besonders von giftigen Tieren, gegeben, denn das sollte das Gift aus der Wunde und dem Körper ziehen.




Ein Badezusatz für empfindliche oder unreine Haut

Geben Sie 4 Esslöffel getrockneten oder auch frischen Ysop, besonders die Blüten, in einen halben Liter Apfelessig und lassen Sie das dann 14 Tage stehen. Dann absieben und die Hälfte davon in das Badewasser geben.

Mit der 2. Hälfte des Essigs können Sie ein weiteres Bad durchführen.




Ein Tee gegen Heuschnupfen

Sie brauchen dazu zu gleichen Teilen Ysop, Sonnenhut, Holunderblüten und Augentrost. Nehmen Sie von dieser Mischung 2 TL und kochen Sie einen Tee daraus. Drei Tassen pro Tag sollten die Beschwerden bessern.




Ein Ysopöl

Sie brauchen dazu

30 g getrockneter Ysopblüten

0,33 Liter Mandelöl



Geben Sie die Ysopblüten in das Mandelöl, und bewahren Sie es kühl auf. Nach zwei Wochen absieben, dann in eine dunkelwandige Flasche umfüllen.

Dieses Ysopöl lindert einen Sonnenbrand, es hilft bei blauen Flecken. Bei rheumatischen Schmerzen legt man Umschläge mit dem erwärmten Öl auf die betroffenen Stellen auf.




Juckende Kopfhaut

Wenn Ihre Kopfhaut ständig juckt, können Sie den Ysoptee, ein Liter davon sollte es dann schon sein, zum Waschen und Spülen der Haare verwenden.




Tinnitus

Laut altem Rezept soll der Dampf einer Ysopabkochung auch zur Behandlung von Tinnitus gut geeignet sein.




Ysoptinktur

Eine Ysoptinktur stellen Sie her, indem Sie 2 Handvoll Ysopblätter und -blüten in 1 Flasche Korn oder Wodka geben und 4 Wochen stehen lassen. Dann absieben und in eine dunkle Flasche füllen.




Ein Ysoptee

Für die Teezubereitung setzen Sie 2 Teelöffel der Droge mit 1/4 l kaltem Wasser an, dann aufkochen, 5 Minuten ziehen lassen, dann absieben. 2 Tassen täglich trinken.









Ernten und trocknen

Der Ysop (Hyssopus officinalis) ist ein mehrjähriger Halbstrauch, der von Juni bis September erblüht. Wenn man selbst sammeln möchte, kann man das Kraut in dieser Zeit einsammeln. Schneiden Sie dazu den Ysop möglichst weit oben an den Zweigen ab.



Die Blätter des Ysops werden geerntet, bevor die Pflanze in voller Blüte steht. Der ideale Zeitpunkt zur Ernte der Blüten ist in den frühen Morgenstunden, gleich, nachdem der letzte Tau verdunstet ist. So hat man erst den wunderschönen Morgentau, dann hat man die beste Blütenernte.



Die Pflanzenteile werden luftig und halbschattig getrocknet. Danach werden sie in einer luftdichten Dose gelagert.


Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Ysop sollte man bei einer nervösen Reizbarkeit nicht einsetzen.



Ysopöl kann in hoher Konzentration Krämpfe auslösen.



Ysop kann die Menstruation bei Frauen anregen. Das kann dazu führen, dass schwangere Frauen eine Fehlgeburt erleiden können, wenn sie größere Mengen Ysop zu sich nehmen. In der Schwangerschaft sollte man also Ysop meiden oder vor der Anwendung den Arzt befragen.



Das ätherische Öl kann epileptische Symptome auslösen.



Hohe Dosen können Muskelkrämpfe verursachen.



Ysop kann Schwindel, Durchfall, Magenbeschwerden und Übelkeit auslösen.



Eine Überdosierung kann zu einem Engegefühl in der Brust, zu Schwindel, Benommenheit und allgemeinen Störungen des zentralen Nervensystems führen.



Ysop niemals dauernd über längere Zeiträume einnehmen.






Der Ysop in der Küche


In der barocken Küche war der Ysop eine Zutat für eine besonders gute Kräuterkruste am Braten oder als Beigabe in deftigen Eintöpfen. Jedoch sollte man den Ysop sparsam anwenden, da er sehr intensiv schmeckt. Seine Blätter eigenen sich auch für Salate, zu Gemüse, oder auch zu Kalbfleisch. Weiters kennt man den Ysop zu Bohnen, zu Linsen oder auch zu Kartoffeln. Die schönen Blüten des Ysop sind ebenso essbar und eignen sich zur Verzierung. So nebenbei wird die Verdauung dadurch angeregt.

Der Ysop hat ein starkes kampfer- bzw. minzeartiges Aroma.

Seine Blätter sind in ihrem Geschmack erfrischend, ebenso minzeartig, aber auch etwas bitter und scharf, man wird an Bohnenkraut, Thymian und Rosmarin erinnert.



Der Ysop eignet sich für Digestifs, für Liköre, er gefällt geschmacklich in Obstkuchen und im Kompott, er passt gut zu säuerlichen Früchten wie Sauerkirschen, Himbeeren oder zu Pfirsichen.



Als Gewürz passt der Ysop wunderbar zu Kürbisgerichten, Rote Beete, Hülsenfrüchten, Pilzen, Karotten, Wild, Kohl, Eiergerichten. Man gibt beim Kochen einfach einen Stängel Ysop bei, den man beim Servieren wieder herausnimmt.

Andere Gewürze, zu denen er passt, sind der Kerbel, der Thymian, die Petersilie, die Pfefferminze und die Lorbeere.



Die Blüten und die Blätter des Ysops können je nach Saison in Gemüsegerichte, Suppen, Eintöpfe und Soßen, oder auch zu Gurken gegeben werden. Ysopblätter kann man auch als Füllung dem Fleisch oder Geflügel beigeben, einige (besonders junge) Blätter kann man in Blattsalat geben, auch in Obstsalat.



Der Ysop hat ein dominantes Aroma, deshalb sollte er immer sparsam eingesetzt werden, er würde ansonsten alles andere geschmacklich "niederbügeln". Man kann im Übrigen auch die jungen Blüten als Würze verwenden, diese schmecken wesentlich zarter als die Blätter.



Aus dem Ysop kann man auch einen erfrischenden und entspannenden Kräutertee herstellen, man gibt einfach einen Teelöffel der getrockneten Blätter und Blüten in eine Tasse kochendes Wasser, lässt 5 Minuten ziehen, siebt ab und gibt dann etwas Honig hinzu. Sehr lecker!






Ysop im eigenen Garten anbauen


Wenn Sie Ysop im eigenen Garten haben möchten, können Sie ihn einfach per Samen aussäen. Sie können ihn aber auch durch eine Teilung einer anderen Pflanze vermehren oder sogenannte Stecklinge verwenden.



Der Ysop bevorzugt nicht zu feuchten, steinigen, lockeren Erdboden, benötigt die Sonne zum Wachsen, kann aber auch gut im Schatten leben.

Der Ysop bei uns in Europa ist winterhart, er kann also draußen überwintern.



Man sollte die Pflanze nach ungefähr 3 Jahren teilen, da sie ansonsten stark verholzt.



Man pflanzt auch heute noch Ysop in den Weinbergen bzw. Weingärten, da er die Weinreben stark macht und so zu einer besseren Ernte verhilft. Im heimischen Garten vertreibt er lästige Insekten, wie zum Beispiel den Kohlweißling.




Reinige mich mit Ysop, und ich werde frei von Schuld sein.

(Bibel-Psalm 51, Vers 7)




Hildegard von Bingen

Hildegard empfahl den Ysop für alle Speisen, besser jedoch gekocht oder pulverisiert als roh. War die Leber durch Traurigkeit erkrankt, sollte man junge Hühner mit Ysop aufkochen und dann essen.








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Kurzinfo
Ysop
  • Gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler.
  • Herkunftsgebiete: Europa, Asien, nördliches Afrika
  • Wächst auf Wiesen und in Gebüschen.
  • Pflanzenbeschreibung: Wird zwischen 30 - 60 cm groß, stark buschiger Wuchs, immergrüne Pflanze, der Stängel ist vierkantig und von unten her verholzend.
  • Blätter linealförmig bis eierförmig.
  • Die Lippenblüten sind lila, weiß oder rosa.
  • Der Wuchsort ist sonnig, Pflanze mag kalkhaltige Böden, die gut humos und durchlässig sind.
  • Pflanze im Garten: Stellt keine Ansprüche, ist winterhart.
  • Eine Vermehrung erfolgt durch Samen und Teilung, auch durch Stecklinge.
  • Verwendungsmöglichkeiten: Man kann die jungen Triebe, die Blätter und das erblühende Kraut trocknen oder frisch anwenden.
  • Als Gewürzmittel zu fettem Fleisch, zu Fisch, Gemüse, Eintopf, Salat. Kann zum Verfeinern von Speiseöl verwendet werden, auch für Schnäpse und Liköre.
  • Die Blüten eignen sich zur Verschönerung von Speisen.
  • Als Heilkraut bei Magen-Darm-Beschwerden als auch gegen Husten, als Gurgelmittel bei Entzündungen im Mundbereich und Rachen.