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Wasserdost

Der Wasserdost hat eine antibakterielle und desinfizierende Wirkung, deswegen eignet sich die Pflanze zur Stärkung des Immunsystems oder auch bei Infektionen, einer Grippe oder einem Husten.


Außerdem kann man mit einem Tee gurgeln, was gegen Geschwüre und Entzündungen im Mundraum hilft. Größere Mengen des Tees können als Badezusatz gegen Hautbeschwerden helfen.


Der Wasserdost war früher ein sehr bekanntes Mittel gegen grippale Infekte, ist aber leider etwas in Vergessenheit geraten. Wasserdost kann bei Erkältungen und Infektionen zur Steigerung des Immunsystems verwendet werden. Vorzugsweise nimmt man ihn als Tee ein, oder man stellt eine Tinktur her und nimmt diese dann im Wasser verdünnt, mehrmals am Tag.


Verwendung fanden damals, und finden auch heute noch, die Blätter der Pflanze sowie die Blüten, kurz gesagt alles, was über der Erde wächst.

Die in Amerika lebenden Indianer verwendeten den Wasserdost zum Beispiel auch gegen Erkrankungen wie Erkältungen, Katarrhe, Rheuma, sie wussten schon, dass der Wasserdost das Schwitzen fördert oder auch gegen Schmerzen hilft. Außerdem kannten sie das Heilkraut gegen Schüttelfrost, eine unregelmäßige Menstruation, epileptische Anfälle oder Wurmerkrankungen. Der Wasserdost (Eupatorium cannabinum) wurde schon von den Indianern als Mittel gegen Leberkrankheiten verwendet. Schon vor langer Zeit berichteten Trapper, dass sie Indianer sahen, die Wurzeln des Wasserdosts kauten, um dadurch sexuell stimuliert zu werden.


Im alten Europa waren diese Wirkungen zum Großteil auch schon bekannt, hier kannte man die Pflanze aber zum Beispiel noch als appetitanregendes Mittel, man kannte den Wasserdost als Mittel gegen Verdauungsstörungen oder als adstringierendes Tonikum.


Bereits damals empfahl man, dass man ungefähr eine halbe Stunde vor den Hauptmahlzeiten eine Tasse Tee trinken sollte, damit der Appetit und die Verdauung angeregt wurden.


Das Trinken eines solchen Tees hilft außerdem gegen Fieber, er löst Verschleimungen und hilft so auch bei Husten. Außerdem ist ein solcher Tee ein sanftes Abführmittel, und er eignet sich äußerlich als Waschung gegen mancherlei Hauterkrankungen.


Bereits im Mittelalter war bekannt, dass man Bandagen und Umschläge mit Wasserdost auf gebrochene Knochen legen konnte, wodurch diese besser wieder abheilten. Außerdem kannte man damals auch schon die Wirkung des Wasserdosts gegen Schnittwunden und andere Verletzungen.


Der Wasserdost kann gegen Kurzatmigkeit helfen, also wenn die betroffene Person schnell außer Atem kommt und nur schwer atmen kann. Dabei kommt es häufig zu kaltem Schweiß.




Über den Wasserdost

Der Wasserdost ist ein Mitglied der Familie der Korbblütler. Die Pflanze hat im oberen Bereich einen sehr verzweigten Stängel, außerdem ist die Pflanze reich an Blättern. Der Stängel färbt sich im Laufe des Jahres immer mehr ins Rote. Die Laubblätter sind gefiedert und stehen gegenständig, meist haben sie keinen Stiel, sie sehen aus wie eine Hand und sind gezahnt. Die Blätter erinnern etwas an Hanfblätter, daher leitet sich wohl auch der Name Wasserhanf ab. Der Wasserdost kann bis zu 2 m groß werden.


Die Blüten stehen endständig in einer Rispenform, es sind viele kleine Blüten in den Farben Rosa bis Weiß. Die Pflanze blüht zwischen Juli und September, das ist auch die Sammelzeit, wenn man die Pflanze selbst sammeln und verarbeiten möchte.


Verwechslungsgefahr

Aufgrund seines Aussehens wird der Wasserdost teilweise mit dem Baldrian verwechselt, dessen Blüten wirklich sehr ähnlich aussehen können.


Die Hauptwirkstoffe im Wasserdost sind Flavonoide, Polysaccharide, Sterole, ätherische Öle, Vitamine und Mineralien, wie zum Beispiel Kalzium und Magnesium.


Verwendung finden alle oberirdischen Teile der Pflanze.


Man findet den Wasserdost an feuchten Stellen, wie zum Beispiel auf feuchten Wiesen oder an Bachläufen.




Althergebrachtes zum Wasserdost


Der Wasserdost war auch schon im Altertum bzw. der Antike bekannt, so haben Ärzte bereits im alten Griechenland vom Wasserdost geschwärmt. Gab man die Samen und die Blätter in Wein, lies sie einige Stunden ziehen und trank dies dann, so sollte dies gegen Erkrankungen der Leber helfen, und auch der Biss einer giftigen Schlange soll so wieder kuriert worden sein. So zumindest steht es in alten Aufzeichnungen, die man gefunden hat. Ebenso wird darin empfohlen, dass man aus den Blättern eine Salbe herstellt, die gegen besonders hartnäckige Geschwüre helfen soll.


Laut Fuchs, einem Kräutergelehrten aus Basel im 16. Jahrhundert, soll der Wasserdost gegen Beschwerden mit der Leber und der Milz helfen, ebenso gegen Vergiftungen und schlecht heilende Wunden, gegen Wundbrand, und er soll Blutungen stillen.


Verräucherte man den Wasserdost, so sollten giftige Würmer vertrieben werden. Unter giftigen Würmern versteht man heutzutage wahrscheinlich eher Krankheitserreger allgemein.


Hieronymus Bock beschreibt den Wasserdost als Pflanze, die eine besonders starke wundheilende Eigenschaft hat. So sollen Hirsche, die angeschossen worden waren, Wasserdost gefressen haben, damit sie wieder gesundeten.


Außerdem beschreibt Hieronymus Bock den Wasserdost als Pflanze, die "sehr tauglich dazu ist, alle Verletzungen zu heilen". Und schließlich nannte er auch die Wirkung, dass der Wasserdost die Manneskraft stärke.


Mathiolus beschrieb den Wasserdost als blutreinigendes Mittel, das auch gegen Erkrankungen der Leber und Milz helfen kann, außerdem gegen langwierige Fiebererkrankungen und, in äußerlicher Anwendung, gegen Wunden. Hinzu kommt die Wirkung gegen geschwollene Füße.


In Polen war in früherer Zeit der Wasserdost als Mittel gegen Nierenleiden geläufig, in Ungarn kannte man den Wasserdost als Mittel gegen Gelbsucht und äußerlich angewandt gegen Krätze.





Rezepuren mit Wasserdost


Ein Tee mit Wasserdost

Ein solcher Tee hilft zum Beispiel gegen Hautprobleme, gegen Arthritis und Rheumabeschwerden. Dazu gibt man zwei Teelöffel des getrockneten Wasserdosts in eine Tasse kochendes Wasser und lässt dies 5 Minuten ziehen, danach wird abgesiebt. Wenn der Tee auf ungefähr 40°C abgekühlt ist, können Sie ihn trinken. Bitte beachten Sie, dass Sie einen solchen Tee nicht über einen längeren Zeitraum zu sich nehmen sollten, da es zu Beschwerden mit der Leber kommen kann.


Umschläge und Wickel mit Wasserdost

Stellen Sie aus den Blättern einen Brei her, den Sie dann auf ein Leintuch geben und auf Verletzungen, Verstauchungen und Zerrungen auflegen. Ein solcher Umschlag kann auch gegen Ausschläge auf der Haut oder gegen Geschwüre helfen.


Eine Tinktur mit Wasserdost herstellen

Sie brauchen dazu die Blätter des Wasserdosts und eine Flasche Wodka.

Geben Sie die Blätter, nachdem Sie sie gereinigt haben, in ein Glas, das Sie verschließen können. Geben Sie dann den Wodka darüber, bis alle Blätter davon bedeckt sind. Danach verschließen Sie das Glas und lassen es für sechs Wochen an einem sonnigen, warmen Platz stehen, schütteln Sie es jeden Tag ein paar Mal durch.

Nach sechs Wochen filtern Sie die Tinktur ab und füllen Sie sie in eine dunkle Flasche. Die Flasche sollte gut beschriftet werden. Die Haltbarkeit einer solchen Tinktur liegt ungefähr bei einem Jahr.




Wirkung und Anwendung von Wasserdost

  1. fiebersenkend
  2. Galle
  3. Gallenbeschwerden
  4. Hautausschläge
  5. Hautbeschwerden
  6. Heuschnupfen
  7. Kater und Alkoholvergiftung
  8. Leber
  9. Milz
  10. Leberbeschwerden
  11. Ödeme
  12. in der Rekonvaleszenz
  13. Steigerung des Immunsystems


Übersicht zum Wasserdost
Volksnamen

Blauwetterkühl, Lämmerschwanz, Kunigundenkraut, Wasserhanf, Fieberkraut, Gundheil, Brandkraut (gegen Wundbrand), die Pflanze wird außerdem auch Fieberwurz genannt, was an ihrer Wirkung gegen Fieber liegt.


Verwendete Pflanzenteile

Verwendet wird das ganze Kraut.


Inhaltsstoffe

Eupatorin, Bitterstoffglykosid, Harz, Gerbstoffe, ätherische Öle


Sammelzeit

Gesammelt wird von Juli bis September.


Vorsicht

Wasserdost kann bei zu hoher Dosierung giftig wirken.

Nicht bei Schwangeren und Kindern verwenden.

Wasserdost kann in höheren Dosierungen Erbrechen und Durchfall auslösen, außerdem sind auch Fälle bekannt, dass Menschen davon ins Koma gefallen sind.


Langfristige Verwendung kann die Leber schädigen.



Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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