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Gänseblümchen - Gänseblümchentee

Wenn man glaubt, dass man das Gänseblümchen (Bellis perennis) nur im Sommer auf den Wiesen finden kann, so liegt man falsch. Denn auch in zu warmen Wintermonaten, so wie wir sie gerade erleben, finden sich ab dem Januar einzelne Gänseblümchen auf sonnenbestrahlten Wiesen.


Schnellübersicht Gänseblümchen

  1. Die Blätter sind oval, spatelförmig, dunkelgrün.
  2. Die Blüten bestehen aus weißen sogenannten Zungenblüten und gelben sogenannten Röhrenblüten in der Mitte der Blüte.
  3. Der Wuchsort ist in der Sonne.
  4. Die Pflanze mag humosen, ganz leicht dauerfeuchten Boden.
  5. Das Gänseblümchen stellt keine Ansprüche daran.

    Bekommt sie regelmäßig Nährstoffe, gedeiht sie äußerst üppig.

  6. Eine Vermehrung der Pflanze erfolgt durch Teilung.
  7. Blüten und Blätter sammelt man im Frühling, daraus kann man Salate, Quark, Gemüse oder ein Butterbrot machen. Mit den Blüten kann man Speisen garnieren.

    Man kann die Blütenknospen wie Kapern einlegen.

  8. Ein Aufguss aus dem blühenden Kraut reinigt das Blut, regt den Appetit an, fördert Galle und Leber.
  9. Äußerlich unterstützt das Gänseblümchen die Heilung von Verletzungen und stillt Blutungen. 


Das Gänseblümchen war die Heilpflanze des Jahres 2017


Das Gänseblümchen wächst bevorzugt auf nicht zu hohen Wiesen, an Wegesrändern oder auf dem heimischen Rasen. Das Gänseblümchen ist ein Angehöriger der Familie der Korbblütler. Wohl jeder kennt die zarte Blüte mit dem gelben Tupfen in ihrer Mitte, so wie den meist weißen, aber auch teilweise rosafarbenen Blütenblättern. Wenn man genauer hinsieht, sieht man, dass die Blattrosette gestielte und spatelförmige Blätter hat. Reißt man die Blüte ab, oder wird sie gefressen, zum Beispiel von einer Gans, so wächst sie einfach neu nach, immer und immer wieder. Wenn man die zarte Pflanze umtritt, so richtet sie sich innerhalb kurzer Zeit einfach wieder auf und leuchtet der Sonne entgegen. Es ist also kein Wunder, dass in einer Pflanze, die so viel Kraft in sich trägt, auch viel an Heilkraft steckt.


Das Gänseblümchen ist eine ausdauernde Pflanze die bis zu 20 cm groß werden kann.

Es wendet seine Blüten immer der Sonne nach.

Wenn es regnet, senkt es sein Köpfchen, ebenso in der Nacht, als wolle es ausruhen.

Inzwischen hat sich auch die Wissenschaft mit dem Gänseblümchen beschäftigt und herausgefunden, dass Saponine in ihr enthalten sind, die zum Beispiel gegen die Frühjahrsmüdigkeit helfen können, oder auch bei einem festsitzenden und schleimigen Husten helfen können.


Heutzutage wendet man das Gänseblümchen aber besonders bei Kinderbeschwerden wieder öfter an. So erkannte schon der Schweizer Pfarrer Künzle, dass etwas Gänseblümchen, das man einem Tee beigibt, bei Kindern helfen kann, die schlecht wachsen wollen. Auch heutzutage verwendet man die Gänseblume zum Beispiel bei einer Schwächung des Kindes, besonders in den ersten Monaten nach der Geburt. Man kann die Kraft des Gänseblümchens aber bis in das Teeniealter verwenden, so lange, bis das Wachstum abgeschlossen ist.


Verwendung findet das Gänseblümchen zum Beispiel in Tees, aber auch in Tinkturen oder etwas Honig beigegeben. Neben den bereits erwähnten Saponinen findet man im Gänseblümchen noch Wirkstoffe wie zum Beispiel das Vitamin C, viele verschiedene Mineralien, Gerbstoffe, Flavonoide und auch Bitterstoffe.


Kleiner Helfer für unterwegs

Wenn man sich bei einem Spaziergang oder auf einer Wanderung verletzt hat, so kann man das Gänseblümchen als Wundpflaster verwenden. Geben Sie einfach die Blätter einiger Gänseblümchen auf die verletzten Stellen, seien es Kratzer, Prellungen oder auch Verstauchungen. Sie werden sehen, dass sich die Beschwerden schnell bessern, denn das Gänseblümchen hat eine entzündungshemmende Wirkung und es unterdrückt den Schmerz. Zerreibt man die Blätter des Gänseblümchens und verwendet den Saft, so kann dieser gegen Juckreiz helfen, der zum Beispiel nach einem Insektenstich auftritt. Auch bei einer zu intensiven Begegnung mit einer Brennnessel kann dieser Saft helfen, was ich selber schon ausprobiert habe.


Das Gänseblümchen wird auch Gänseliese oder Tausendschön genannt. Das Gänseblümchen erblüht zwischen April und Oktober, man kann die Blüten zwischen April und September selbst sammeln, anschließend werden sie getrocknet. Man findet das Gänseblümchen bei uns überall auf Wiesen und in Gärten.

Das Gänseblümchen ist eines der beliebtesten Pflanzen der Kinder. Sein fröhliches und leuchtendes Aussehen veranlasst die Kinder dazu, es zu sammeln und einen kleinen Strauß für die Mutter daraus herzustellen.


Das Gänseblümchen ist aber auch schon seit hunderten von Jahren ein beliebtes Heilkraut. Man kennt es schon lange aufgrund seiner wundheilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften, zudem festigt es das Bindegewebe. Auch heute noch wird das Gänseblümchen als die kleine Schwester der Arnika bezeichnet. Die feinen Blätter und die Blüten kann man zum Beispiel zu einem Brei gegen Insektenstiche, Wunden und Prellungen verarbeiten. Gegen Insektenstiche helfen zudem zerriebene Blätter des Gänseblümchens, die man auf die Einstichstelle liegt. Dies lässt die Einstiche abschwellen, zudem wird der Juckreiz gelindert, auch Schmerzen vergehen schneller.

Das Gänseblümchen ist außerdem ein richtig kleines Wundermittel, wenn es um Hautbeschwerden geht. In Form von Waschungen oder als Gesichtswasser hilft es bei Ausschlägen oder bei Unreinheiten der Haut, Auflagen können Wunden schneller heilen lassen, sogar Lippenherpes verschwindet davon. Dafür verantwortlich sind die enthaltenen Wirkstoffe, besonders die Flavonoide und Gerbstoffe.


In der Naturheilkunde setzt man das Gänseblümchen u. a. auch bei Katarrhen der Atemwege und zur Erleichterung des Abhustens ein, bei Magen-Darm-Katarrh als auch bei Durchfall. Zudem hilft z. B. ein Tee aus Gänseblümchenblättern, den Appetit anzuregen und den Stoffwechsel anzukurbeln.


Äußerlich angewendet helfen Bäder mit Gänseblümchen gegen Entzündungen, Wunden, Blutergüsse, blaue Flecken, Geschwüre oder auch bei Ausschlägen. Hier kann auch der Absud aus den grünen Blättern der Pflanze helfen.



Sagen und Geschichten

Das Gänseblümchen wird auch Marienblümchen genannt. Und dieser Name entstand dadurch, dass die Mutter Jesu,Maria, auf der Flucht sehr geweint hat und aus den Tränen der Maria dann die Marienblümchen wuchsen.


Plinius, römischer Historiker, berichtet von einer ähnlichen Erzählung, der allerdings die Tränen der Helena zugrunde liegen.

In einer slawischen Sage sind es die Tränen der heiligen Magdalena am Grab Christi.


Es soll dort zuerst blühen, wo die germanische Göttin des Frühlings Ostara zuerst ihren Fuß auf die Erde setzt.



Besonderes Kraut für Frauen

Man nennt das Gänseblümchen auch die Angelika der Gebärmutter.

Das Gänseblümchen eignet sich zum Beispiel bei Entzündungen im Beckenbereich, man kann es auch nach schweren Anstrengungen in diesem Bereich verwenden, zum Beispiel nachdem man ein Kind zur Welt gebracht hat. Es hat sich gezeigt, dass das Gänseblümchen dabei auch die Psyche stärken kann, denn so, wie das Gänseblümchen aussieht, hilft es auch: Es richtet uns auf, es heitert die Stimmung auf, es stärkt uns.



Gänseblümchen in der Küche

Die Gänseblümchenblätter und auch die Blüten stellen eine gesunde und wohlschmeckende Bereicherung für Ihren Speiseplan dar.

Man kann die inneren zarten Blättchen und die Blüten auch für Suppen, Gemüsegerichte, Salate, und Aufstriche verwenden.

Man kann aber nicht nur die Blüten in der Küche verwenden, sondern auch die Grundblätter. Diese kann man zum Beispiel in einen Salat geben, und je jünger diese Blätter sind, desto zarter schmecken sie.


Die Blüten kann man zum Beispiel wie Kapern mit Essig und Öl anmachen und Salaten beigeben. Aber auch in Quark oder einfach so aufs Butterbrot gelegt können die Blüten durch ihren leicht nussigen Geschmack punkten.





Rezepte mit Gänseblümchen


Badmischung bei Hauterkrankungen

Vermischen Sie zu gleichen Teilen Gänseblümchenblüten, Blüten vom Ackerstiefmütterchen und die Blüten der Ringelblume. Geben Sie dann ca. 50 g dieser Mischung in 1 l kochendes Wasser und lassen dies ca. 20 Minuten lang ziehen, danach geben Sie den Absud, wenn Sie möchten auch mit Blüten, Ihrem Badewasser bei. Diese Mischung hilft zum Beispiel bei Ekzemen.


Ein Frühlingstee mit Gänseblümchen

Sie brauchen dafür jeweils 20 g Birkenblätter, Gänseblümchen, Schlüsselblumen, Apfelminze und Veilchenblüten, die Sie gut miteinander mischen. Geben Sie einen Teelöffel der Mischung in 250 ml kochendes Wasser. Dann 5 Minuten ziehen lassen und absieben. 3 Tassen am Tag trinken.


Ein Gänseblümchentee zur inneren Anwendung

Sie brauchen dazu

2 TL frische oder 1 TL getrocknete Gänseblümchenblüten, die Sie mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, dann 10 Minuten ziehen lassen und absieben.

Tinken Sie 2-mal am Tag 1 Tasse Tee, über 4 Wochen hinweg.


Ein Gänseblümchentee zur äußeren Anwendung

Sie brauchen dazu

Ca. 15 g getrockneter Gänseblümchen, die Sie in einem viertel Liter Wasser für 5 Minuten aufkochen.

Nach 10 Minuten absieben.


Ein Kräutertee zur äußeren Anwendung gegen Hautverletzungen

Sie brauchen dazu je 1 TL Gänseblümchen- und Stiefmütterchenkraut.

Geben Sie die Kräuter in einen halben Liter kochendes Wasser, dann eine viertel Stunde ziehen lassen, danach absieben.


Betupfen Sie die verletzte Stelle damit mehrmals am Tag.


Für die Haut

Ein Gänseblümchentee hilft bei Hautproblemen jeglicher Art.

Als Waschung oder als Gesichtswasser hilft es gegen Hautausschläge und Hautunreinheiten. Es lässt auch Wunden schneller abheilen, es kann auch gegen Lippenherpes helfen.


Honig gegen Husten

Füllen Sie ein Glas abwechselnd mit Honig und den Blüten von Gänseblümchen. Stellen Sie dieses Glas dann in einen dunklen Raum und lassen es für 20 Tage dort stehen. Danach filtern Sie die Blüten aus dem Honig heraus. Bei Husten kann man jeden Tag 3- bis 4-mal jeweils einen Teelöffel von diesem Honig pur einnehmen oder auch einem Tee beigeben.


Schönheit, die von innen kommt

Bei Hautbeschwerden ist es enorm wichtig, dass die Heilung auch von innen stattfinden kann. Ein Gänseblümchentee ist dafür besonders geeignet, denn er kurbelt den Stoffwechsel in der Haut an, er vitalisiert und reinigt das Blut.


Leber, Galle und Verdauung werden ebenso angeregt. Es verschafft Ihnen von innen heraus eine strahlend schöne Haut. Bewährt hat sich der Tee aber auch bei Erkältungen und Husten, die enthaltenen Saponine verflüssigen Schleim in den Bronchien, sie erleichtern das Abhusten des Schleims, sie wirken entzündungshemmend und sind krampflösend.




Wirkung und Anwendungsgebiete des Gänseblümchens

  1. Appetitlosigkeit
  2. Blasensteine
  3. blutreinigend
  4. blutstillend bei Wunden
  5. blutende Wunden
  6. Darmentzündung
  7. Erkältungen
  8. Gicht
  9. harntreibend
  10. Hautausschläge
  11. Hautkrankheiten
  12. Husten
  13. krampfstillend
  14. Menstruationsbeschwerden
  15. Nierensteine
  16. Ödeme
  17. Rheumatismus
  18. schmerzstillend
  19. stockende Menstruation
  20. stoffwechselanregend
  21. unreine Haut
  22. Verstopfung
  23. Wassersucht
  24. Weißfluss


Übersicht zum Gänseblümchen
Englischer Name

Daisy


Verwendete Pflanzenteile

Blüten und Blätter


Inhaltsstoffe

Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle, Flavonoide, Fumarsäure, Schleimstoffe


Sammelzeit

April bis September


Volksnamen

Gänseliese, Augenblümchen, Himmelsblume, Marienblümchen, Massliebchen, Mondscheinblume, Regenblume, Tausendschön


Gänseblümchen
Gänseblümchen

Gänseblümchen im Druckformat A4 - Gratis für meine Leser
Gänseblümchen im Druckformat A4 - Gratis für meine Leser

"Sonnenauge, Tausendschön, bist so heiter anzuseh'n,

Reinheit das ist deine Kraft, lachst kinderfrisch, wirkst sonnenhaft"

Adelheid Lingg


Quellenverzeichnis




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Kurzinfo

Gänseblümchen


  • Die Blätter sind oval, spatelförmig, dunkelgrün.
  • Die Blüten bestehen aus weißen sogenannten Zungenblüten und gelben sogenannten Röhrenblüten in der Mitte der Blüte.
  • Der Wuchsort ist in der Sonne.
  • Die Pflanze mag humosen, ganz leicht dauerfeuchten Boden.
  • Das Gänseblümchen stellt keine Ansprüche daran.

    Bekommt sie regelmäßig Nährstoffe, gedeiht sie äußerst üppig.


  • Eine Vermehrung der Pflanze erfolgt durch Teilung.
  • Blüten und Blätter sammelt man im Frühling, daraus kann man Salate, Quark, Gemüse oder ein Butterbrot machen. Mit den Blüten kann man Speisen garnieren.

    Man kann die Blütenknospen wie Kapern einlegen.


  • Ein Aufguss aus dem blühenden Kraut reinigt das Blut, regt den Appetit an, fördert Galle und Leber.
  • Äußerlich unterstützt das Gänseblümchen die Heilung von Verletzungen und stillt Blutungen.