Das Heilkräuter-Verzeichnis

Der Frauenmantel

(Alchemilla vulgaris L.)


Druiden schätzten den Frauenmantel, genauer die "Tautröpfchen", denn darin sollte viel Zauberkraft enthalten sein. Der Frauenmantel wird im Volksmund auch Taufänger genannt. Es gibt auch stark behaarte Sorten, die wegen ihres leicht silbrigen Schimmers auch Silbermantel genannt werden.

Der Frauenmantel ist ein Angehöriger der Familie der Rosengewächse.


Bereits bei den alten Germanen war die Heilpflanze der Göttin Frigga gewidmet, die für das Heim und den Kindersegen zuständig war.


Im späteren Christentum widmete man den Frauenmantel der Jungfrau Maria, da die Blätter an die Falten im Mantel der Maria erinnerten.


Der Frauenmantel ist ein ausgesprochenes Frauenkraut, das zum Beispiel gegen Menstruationsbeschwerden, gegen Akne in der Pubertät oder das sich in den Wechseljahren bewährt hat.


Ein Tee gegen Akne in der Pubertät

Mischen Sie zu gleichen Teilen Stiefmütterchen und Frauenmantel. Geben Sie 2 Teelöffel davon in eine Tasse und trinken Sie davon 3 Tassen am Tag.


Gegen Erkrankungen und Beschwerden in den Wechseljahren kennt man auch heute noch Aufgüsse oder Bäder mit Frauenmantel. Die Pflanze wirkt antibakteriell sowie adstringierend. Alles in allem kann sie alles Weibliche kräftigen.


Altgermanisch Hebammen gaben Frauenmantel in heißes Met, damit Frauen im Wochenbett weniger stark unter Blutungen leiden mussten. Außerdem sollte dadurch das Wochenbettfieber verhindert werden.


Tierversuchsstudien zeigten eine vollständige Unterdrückung von Brustkrebstumoren, was sich wohl auf den zytotoxischen Inhaltsstoffe Agrimoniin zurückführen lässt.


Wenn man unter Entzündungen im Mund- und Rachenraum leidet, kann eine Gurgellösung mit Frauenmantel helfen. Gegen Durchfall hilft der Frauenmantel ebenso, was an der hohen Menge an Gerbstoffen in ihm liegt.



Ein Kindbett-Kissen mit Frauenmantel

Geben Sie Frauenmantel, Schafgarbe und Buchweizen (als Füllstoff) in einen Kissenbezug.


Dieses Kissen besitzt laut Überlieferung eine desinfizierende sowie antidepressive Wirkung. Während der Geburt des Kindes können Sie auch das Kissen unter ihren Rücken oder das Becken legen.


Ein Frauenmantelbad

Mischen Sie zu gleichen Teilen

Brombeerblätter, Frauenmantelkraut, Salbeiblätter, Taubnesselblüte

Geben Sie 4-5 EL davon in einen Liter kochendes Wasser und lassen Sie das ziehen, 10-15 Minuten lang. Dann wird abgesiebt und dem Badewasser beigegeben.

Baden Sie, idealerweise in einer Sitzbadewanne, 10 Minuten darin.

Ein solches Bad hilft zum Beispiel bei Scheidenentzündungen.






Volksnamen

Marienmantel, Herrgottsmäntelchen, Hasenmantel, Taukraut, Frauenbiss, Löwenfuß, Sonnentau, Muttergottesmantel, Sinau, Frauenhilf, Perlkraut, Dächlichrut, Wisensinau, Traumantel, Alchimistenkraut, Frauenrock, Taufänger, himmlisches Wasser, Tauhaltauf


Den Frauenmantel hat wahrscheinlich jeder schon mal erspäht. Die Pflanze zählt zu den Rosengewächsen und hat fächerartige Blätter, in denen sich morgens Tautropfen ansammeln. Sie ist in ganz Europa auf fetten, feuchten Wiesen, in lichten Wäldern, sowie im Gebüsch zu finden.

Der Frauenmantel wird durch seine weich behaarten, gefalteten Blätter ausgezeichnet. Diese sind in 7 bis 11 gekerbte Abschnitte geteilt.


Wie oben zu sehen ist, hat die Pflanze eine große Anzahl verschiedener Volksnamen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass eine starke Verbindung zu religiösen Ansichten vorhanden ist.


Bei den alten Germanen war sie der Göttin der Fruchtbarkeit und Natur mit dem Namen Frigga geweiht.


Einige Gegenden machen aus dem Frauenmantel Kränze, die sie zu Fronleichnam verwenden, um den Herrgottswinkel zu schmücken.


Der Frauenmantel wurde zum ersten Mal im Jahr 1485 erwähnt und wurde im 16. Jahrhundert schließlich in die Kräuterbücher der Zeit aufgenommen.

Künzle, ein Schweizer Pfarrer hielt folgendes schriftlich über die Pflanze fest: "Zwei Drittel aller Frauenoperationen werden bei rechtzeitiger Anwendung dieses Heilkrautes völlig überflüssig."


Vor der französischen Revolution war außerdem der Glaube verbreitet, dass der Frauenmantel die bereits verlorene Jungfräulichkeit wiederbringen würde. (Dies darf gerne versucht werden, allerdings würde ich die Verlässlichkeit in Zweifel ziehen!)


Sammelgut sind die Blätter oder das blühende trockene Kraut ohne Wurzel, das nach Honig duftet. Gesammelt wird dies von August bis Oktober.

Ältere Generationen sammelten die Pflanze stets nur bei abnehmendem Mond von Mitte August bis zum 8. September. Dabei war zu beachten, dass man das Kraut nicht mit einem Messer schneiden durfte.


Wirkung

  1. adstringierend
  2. spasmolytisch
  3. beruhigend

Wirkstoffe

Flavonoide, pflanzliches Öl, Gerbstoffe, ein Saponin, Harz, Lecithin


Zu beachten

Die Verwendung des Frauenmantels während der Schwangerschaft ist wegen seiner uterusstimulierenden Wirkungen heutzutage umstritten.






Quellenverzeichnis




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